Landgericht Herrieden

Amtssitz des Landgerichts, Vogteiplatz 11

Das Landgericht Herrieden war ein von 1808 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Herrieden im heutigen Landkreis Ansbach.

Lage

Das Landgericht Herrieden grenzte im Norden an das Landgericht Ansbach, im Nordwesten an das Landgericht Leutershausen, im Westen an das Landgericht Feuchtwangen, im Süden an das Landgericht Wassertrüdingen, im Osten an das Landgericht Gunzenhausen und im Nordosten an das Landgericht Heilsbronn.[1]

Geschichte

Im Jahr 1808 wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Herrieden errichtet. Dieses wurde dem Rezatkreis zugeschlagen. Der Amtssitz des Landgerichts war im Gebäude Vogteiplatz 11 in Herrieden. Hier war von 1808 bis 1862 ein Landrichter mit Landgerichtsassessor und ein Landgerichtsarzt tätig. Die Funktion des letzteren wurde 1862 in die eines Bezirksarztes 2. Classe umgewandelt. Der Bezirksarzt 1. Classe hatte seinen Sitz im Bezirksamt in Feuchtwangen.

1818 gab es im Landgericht Herrieden 10860 Einwohner, die sich auf 2632 Familien verteilten und in 2562 Anwesen wohnten.[2]

1840 hatte das Landgericht Herrieden eine Fläche von 314 Quadratmeilen (≈184 km²) und 12061 Einwohner, wovon 7657 Katholiken und 4258 Protestanten und 146 Juden waren. Es gab 95 Ortschaften (2 Städte, 4 Märkte, 7 Pfarrdörfer, 1 Kirchdorf, 35 Dörfer, 34 Weiler und 12 Einöden) und 30 Gemeinden (1 Magistrat 3. Klasse, 1 Marktgemeinde und 29 Landgemeinden).[1]

Struktur

Steuerdistrikte

Das Landgericht wurde in 14 Steuerdistrikte aufgeteilt, die vom Rentamt Herrieden verwaltet wurden:[2]

Gemeinden

1820 gehörten 1 Munizipalgemeinde und 34 Ruralgemeinden zum Landgericht:[3]

Vor 1840 kam es zu folgenden Umgemeindungen:

  • Winterschneidbach nach Claffheim
  • die Gemeinden Esbach und Weiherschneidbach nach Leidendorf
  • die Gemeinde Dierersdorf nach Neuses
  • die Gemeinde Obermühl nach Gern
  • die Gemeinde Stegbruck nach Heuberg

Literatur

Fußnoten

  1. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. 1846, S. 155.
  2. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise enthaltenen Ortschaften, S. 18f. des zweiten Teiles.
  3. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern, S. 45ff.