Landgericht Erlangen

Das Landgericht Erlangen war ein von 1812 bis 1862 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Erlangen.

1812 wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Erlangen errichtet. Dieses wurde dem Rezatkreis zugeschlagen. Der erste Richter war Wolfgang Heinrich Puchta, der sich später um die Reform des Justizwesens bemühte. Ab 1818 war in Gerichtssachen das Kreis- und Stadtgericht Erlangen zuständig. 1862 wurde das Landgericht mit diesem Gericht zum Stadt- und Landgericht Erlangen vereinigt.

Lage

Das Landgericht Erlangen grenzte im Süden an das Landgericht Nürnberg, im Westen an das Landgericht Herzogenaurach, im Norden an das Landgericht Forchheim und im Osten an das Landgericht Lauf.

Struktur

Steuerdistrikte

Das Landgericht wurde im Jahr 1813 in 14 Steuerdistrikte aufgeteilt, die vom Rentamt Erlangen verwaltet wurden:[1]

1818 gab es im Landgericht Erlangen 15032 Einwohner, die sich auf 3495 Familien verteilten und in 2928 Anwesen wohnten.[1]

Gemeinden

Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) gab es 44 Gemeinden:[2]

Weitere Entwicklung

1826 wurden die Gemeinden Erlenstegen, Großreuth, Kleinreuth, Rennweg, Thon und Ziegelstein an das Landgericht Nürnberg abgegeben. 1824 wurden Behringersdorf und Rückersdorf und 1843 Günthersbühl und Oedenberg an das Landgericht Lauf abgegeben.

1827 wurden vom Landgericht Herzogenaurach die Steuerdistrikte Frauenaurach und Möhrendorf abgegeben:

1846 hatte das Landgericht Erlangen eine Fläche von 312 Quadratmeilen (≈188 km²). Es gab 17427 Einwohner. Es gab 69 Ortschaften, darunter 1 Stadt, 3 Märkte, 8 Pfarrdörfer, 1 Kirchdorf, 29 Dörfer, 12 Weiler und 15 Einöden. Insgesamt gab es 40 Gemeinden, darunter 1 Stadtgemeinde, 3 Marktsgemeinden und 36 Landgemeinden.[3]

Literatur

Fußnoten

  1. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise enthaltenen Ortschaften, S. 9f. des zweiten Teiles.
  2. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern, S. 30ff.
  3. E. Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern 1846, S. 86.