La Salle-de-Vihiers

La Salle-de-Vihiers
La Salle-de-Vihiers (Frankreich)
La Salle-de-Vihiers (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département Maine-et-Loire
Arrondissement Cholet
Gemeinde Chemillé-en-Anjou
Koordinaten 47° 9′ N, 0° 38′ W
Postleitzahl 49310
Ehemaliger INSEE-Code 49325
Eingemeindung 15. Dezember 2015
Status Commune déléguée

Eines der Bleiglasfenster in der
Kirche Saint-Martin

Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

La Salle-de-Vihiers ([la ˈsal də viˈje) ist eine Ortschaft und ehemalige Gemeinde mit 936 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im französischen Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Saumur. Die Einwohner werden Sallésiens und Sallésiennes genannt.

Der Erlass des Präfekten vom 24. September 2015 legte mit Wirkung zum 15. Dezember 2015 die Eingliederung von La Salle-de-Vihiers als Commune déléguée gemeinsam mit zwölf bis dahin selbstständigen Gemeinden und Ortschaften zur Commune nouvelle Chemillé-en-Anjou fest.[1]

Geografie

Karte von La Salle-de-Vihiers

La Salle-de-Vihiers liegt etwa 36 Kilometer südsüdwestlich von Angers, etwa 44 Kilometer westsüdwestlich von Saumur und etwa 21 Kilometer nordöstlich von Cholet in der Région naturelle der Mauges, Teil der historischen Provinz des Anjou. Das Gebiet von La Salle-de-Vihiers liegt im äußersten Südosten des Armorikanischen Massivs auf dem Kamm der höchsten Hügelkette des Départements, bei der mit 204 m die höchste Erhebung des Orts gemessen wird. Das Ortszentrum befindet sich dabei auf etwa 190 m Höhe. La Salle-de-Vihiers wird entwässert von den hier entspringenden und zeitweise trockenfallenden Ruisseau du Corail und Arcison, der das Ortsgebiet im Osten begrenzt.

Umgeben wird La Salle-de-Vihiers von zwei Nachbargemeinden und drei Communes déléguées von Chemillé-en-Anjou:

Valanjou (Commune déléguée)
Cossé-d’Anjou
(Commune déléguée)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Lys-Haut-Layon
La Tourlandry
(Commune déléguée)
Coron

Toponymie und Geschichte

Der Name des Orts scheint auf eine frühere Wohnstätte eines fränkischen Seigneurs hinzuweisen. Es gibt aber keine Hinweise auf den Zeitpunkt der Begründung der Pfarrgemeinde oder des Baus der ersten Kirche.

Frühere Formen des Ortsnamens waren: La Salle prope villam galice nuncupatam Vihers (1369), la Sale près Vihers (1383), Aula de Vihers (1425), La Salle de Vihiers (1463 und 1607), La-Salle-en-Mauges (1625), La Salle près Vihiers (1515, 1613 und 1713).

Das Lehen von La Salle war von 1529 bis 1765 zweigeteilt im Besitz der Seigneurs von Les Novers-Aménard, abhängig vom Lehen Cossay. 1766 erwarb Georges Hullier de la Salle, Seigneur von La Frapinière und Le Grolay, das Lehen und gab es direkt an den Seigneur von Cossay weiter, der die beiden Landesteile vereinigte.

Das Dorf war vom Aufstand der Vendée, dem bewaffneten Kampf der royalistisch-katholisch gesinnten Landbevölkerung gegen Repräsentanten und Truppen der Ersten Französischen Republik, betroffen. Im Rahmen der Operationen der Höllenkolonnen wurde das Dorf am 22. Januar 1794 in Brand gesteckt und mehrere Bewohner getötet.[2]

Bevölkerungsentwicklung

La Salle-de-Vihiers: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
1.105
1800
  
600
1806
  
847
1821
  
924
1831
  
976
1836
  
993
1841
  
954
1846
  
1.009
1851
  
1.101
1856
  
1.203
1861
  
1.221
1866
  
1.167
1872
  
1.127
1876
  
1.079
1881
  
1.091
1886
  
1.037
1891
  
1.011
1896
  
964
1901
  
950
1906
  
996
1911
  
955
1921
  
1.040
1926
  
1.024
1931
  
927
1936
  
950
1946
  
936
1954
  
996
1962
  
922
1968
  
903
1975
  
894
1982
  
902
1990
  
922
1999
  
900
2006
  
1.038
2013
  
1.036
2020
  
965
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5][6]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Der Bevölkerungsrückgang am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist eine Folge der Unruhen im Rahmen des Aufstands der Vendée.

Pfarrkirche Saint-Martin
Pfarrkirche Saint-Martin
Innenraum
Innenraum

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Saint-Martin, 1568 von durchziehenden Hugenotten zerstört und fast sogleich wieder neu gebaut, im 18. Jahrhundert teilweise und 1830 erneut neu errichtet
  • Kapelle Sainte-Anne aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • Konvent der Schwestern der Barmherzigkeit Herzjesu, errichtet 1868
  • Schloss Le Breil aus dem 18. Jahrhundert
  • Herrenhaus, genannt „Schloss Le Plessis“, mit Ursprüngen aus dem 15. Jahrhundert

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 1343–1344.
Commons: La Salle-de-Vihiers – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Recueil spécial des actes administratifs de la préfecture. (PDF) Département Maine-et-Loire, 30. November 2015, S. 10–13, abgerufen am 3. März 2025 (französisch).
  2. Célestin Port: dictionnaire historique, géographique et biographique de Maine-et-Loire. 2. Auflage. Band 4. Archives départementales de Maine-et-Loire, 1996, ISBN 2-85672-008-0, S. 272–276 (französisch, maine-et-loire.fr [abgerufen am 3. März 2025]).
  3. Notice Communale La Salle-de-Vihiers. EHESS, abgerufen am 3. März 2025 (französisch).
  4. Populations légales 2006 Commune de la Salle-de-Vihiers (49325). INSEE, abgerufen am 3. März 2025 (französisch).
  5. Populations légales 2013 Commune de la Salle-de-Vihiers (49325). INSEE, abgerufen am 3. März 2025 (französisch).
  6. Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 3. März 2025 (französisch).