La Pommeraye (Maine-et-Loire)

La Pommeraye
La Pommeraye (Frankreich)
La Pommeraye (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département Maine-et-Loire
Arrondissement Cholet
Gemeinde Mauges-sur-Loire
Koordinaten 47° 21′ N, 0° 52′ W
Postleitzahl 49620
Ehemaliger INSEE-Code 49244
Eingemeindung 15. Dezember 2015
Status Commune déléguée
Einwohner 3902
Stand Einwohnerzahl 1. Januar 2022

Rathaus (Mairie) von Mauges-sur-Loire

La Pommeraye ([la pɔmˈʁɛ) ist eine Ortschaft und ehemalige französische Gemeinde mit 3902 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Cholet. Die Einwohner werden Pommeréens und Pommeréennes genannt.

Der Erlass des Präfekten vom 5. Oktober 2015 legte mit Wirkung zum 15. Dezember 2015 die Eingliederung von La Pommeraye als Commune déléguée zusammen mit den früheren Gemeinden Beausse, Botz-en-Mauges, Bourgneuf-en-Mauges, La Chapelle-Saint-Florent, Le Marillais, Le Mesnil-en-Vallée, Montjean-sur-Loire, Saint-Florent-le-Vieil, Saint-Laurent-de-la-Plaine sowie Saint-Laurent-du-Mottay zur Commune nouvelle Mauges-sur-Loire fest.[1]

Geografie

Karte von La Pommeraye

La Pommeraye liegt etwa 27 Kilometer südwestlich von Angers, etwa 33 Kilometer nördlich von Cholet und etwa 55 Kilometer ostnordöstlich von Nantes in der Région naturelle der Mauges, Teil der historischen Provinz des Anjou.

Das Ortsgebiet liegt im Einzugsgebiet der Loire und wird entwässert vom Ruisseau du Moulin, der es im Westen begrenzt, vom Ruisseau de la Giraudière, vom Ruisseau de la Forêt, vom Ruisseau du Moulin Benoist, vom Ruisseau de la Houssaie, vom zeitweise trockenfallenden Flüsschen Merdereau, vom Flüsschen Les Moulins, vom zeitweise trockenfallenden Ruisseau de la Brissionnère, vom Ruisseau de Saint-Denis, der es abschnittsweise im Osten begrenzt, sowie von kleineren Fließgewässern. Es erstreckt sich auf einer von Südwest nach Norden und Nordosten zum Loire-Tal abfallenden Hochebene, die von zahlreichen tiefen Flusstälern zerschnitten wird.

Aus geologischer Sicht befindet sich das Ortsareal vollständig auf Gesteinsschichten aus dem unteren Silur.[2]

Das Bodenrelief ist leicht hügelig mit Höhen nach Südwesten hin meist über 100 m. Das Ortszentrum liegt auf etwa 80 m Höhe. Der höchste Punkt wird mit 174 m im äußersten Südwesten gemessen.

Umgeben wird La Pommeraye von zwei Nachbargemeinden und fünf Communes déléguées von Mauges-sur-Loire:

Montjean-sur-Loire
(Mauges-sur-Loire)
Le Mesnil-en-Vallée
(Mauges-sur-Loire)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Chalonnes-sur-Loire
Beausse (Mauges-sur-Loire)
Montrevault-sur-Èvre
Bourgneuf-en-Mauges
(Mauges-sur-Loire)
Saint-Laurent-de-la-Plaine
(Mauges-sur-Loire)

Geschichte

Frühere Formen des Ortsnamens waren: Ecclesia de Pomereia (1062), Pomeraria (1293), La Ville de la Pommeraye (1441), La P. en Mauge (1445).

Der Ort ist sehr reich an Fundstücken aus der Prähistorie. Vor allem auf den Anhöhen im Südwesten sind Artefakte aus dem Mittelpaläolithikum, vor allem aus dem Moustérien, gefunden worden. Zeugen der Besiedelung durch Menschen sind auch die typischen Stichel aus dem Jungpaläolithikum. Am tiefer gelegenen Weiler Chenambault fanden sich mindestens 60 polierte Beile und eines durchlöchert als Amulett, ferner zwei Armbänder und ein Flachbeil aus Bronze.

Der Überlieferung nach widmete sich Martin von Vertou als Erster der Christianisierung der Bevölkerung. Die Kirche, die 1062 erstmals erwähnt wurde, gehörte zu einem verheirateten Kleriker aus Montjean namens Juniot und wurde an den Prior von Montjean verkauft. Der Prior, Gründer der Pfarrgemeinde, musste seine Rechte an seinen Lehnsherren, den Baron von Montjean, abtreten. Die Pfarrgemeinde gehörte zum Bistum Angers, zum Dekanat der Mauges und zur Sénéchaussée, Subdelegation und Élection von Angers sowie zum Einzugsgebiet der Gabelle von Ingrandes.

La Pommeraye war auch Schauplatz des Aufstands der Vendée, dem Kampf der royalistisch-katholisch gesinnten Landbevölkerung gegen Repräsentanten und Truppen der Ersten Französischen Republik. Mehrere Aufständische wurden erschossen, die Bevölkerung nahm ab. Die Kirche ist vollständig abgebrannt wie auch ein Teil des Ortszentrums.

Am 17. März 1865 wurden 4649 Hektar des Ortsgebiets von La Pommeraye zur Gründung von Bourgneuf-en-Mauges abgetrennt.[2]

In La Pommeraye gründete Marie-Joseph Moreau (1788–1864) 1825 die Kongregation der Vorsehungsschwestern (Sœurs de la Providence), zur Unterscheidung von anderen Kongregationen gleichen Namens oft auch Sœurs de la Providence de la Pommeraye genannt.[3]

Bevölkerungsentwicklung

La Pommeraye: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
2.700
1800
  
1.854
1806
  
1.905
1821
  
3.134
1831
  
3.100
1836
  
3.096
1841
  
3.308
1846
  
3.539
1851
  
3.722
1856
  
3.670
1861
  
3.729
1866
  
3.505
1872
  
3.348
1876
  
3.243
1881
  
3.046
1886
  
3.086
1891
  
3.080
1896
  
2.995
1901
  
2.918
1906
  
2.840
1911
  
2.886
1921
  
2.722
1926
  
2.743
1931
  
2.713
1936
  
2.755
1946
  
2.760
1954
  
2.946
1962
  
2.947
1968
  
3.084
1975
  
3.197
1982
  
3.495
1990
  
3.564
1999
  
3.623
2006
  
4.001
2013
  
4.000
2020
  
3.983
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[4] INSEE ab 2006[5][6][7]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Der starke Bevölkerungsrückgang zum Jahre 1800 zeigt die negative Auswirkung des Aufstands der Vendée.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Saint-Martin-de-Vertou, zwischen 1848 und 1868 neu errichtet, 50 Meter vom Platz der Vorgängerkirche mit Ursprüngen aus dem 10. Jahrhundert entfernt, die 1863 abgerissen wurde
  • Kapelle Saint-Denis aus dem 15. und 16. Jahrhundert
  • Herrenhaus, genannt Schloss Putille, aus dem 17. Jahrhundert
  • Herrenhaus im Weiler La Hubaudière, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert
  • Wassermühle im Weiler Bêne aus dem 18. Jahrhundert
  • Wassermühle im Weiler Le Vieux-Moulin aus dem 17. Jahrhundert

Literatur

  • Aude Guiheneuc (Hrsg.): Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Paris 2001, Band 2, ISBN 2-84234-117-1, S. 1060–1063.
  • Célestin Port: Dictionnaire historique, géographique et biographique de Maine-et-Loire. Band 3. Paris / Angers 1989 (französisch, online – aus:Archives départementales de Maine-et-Loire).
Commons: La Pommeraye – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Recueil spécial des actes administratifs de la préfecture. (PDF) Département Maine-et-Loire, 9. Oktober 2015, S. 19–21, abgerufen am 21. Mai 2025 (französisch).
  2. a b Célestin Port, Seiten 243–247
  3. Congrégation des soeurs de la Providence de la Pommeraye, Maine et Loire. Dunloc, Lille 1931.
  4. Notice Communale La Pommeraye. EHESS, abgerufen am 21. Mai 2025 (französisch).
  5. Populations légales 2006 Commune de la Pommeraye (49244). INSEE, abgerufen am 21. Mai 2025 (französisch).
  6. Populations légales 2013 Commune de la Pommeraye (49244). INSEE, abgerufen am 21. Mai 2025 (französisch).
  7. Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 21. Mai 2025 (französisch).