La Mano Negra

La Mano Negra (spanisch: „Die Schwarze Hand“) war eine angeblich existierende, geheime und gewalttätige Organisation in Andalusien in Spanien am Ende des 19. Jahrhunderts.
Ereignisse
Im Sommer 1882 herrschte in der Region große Lebensmittelknappheit.[1] In diesem Kontext soll Mano Negra durch Erpressung Schutzgelder erhoben haben. Wer nicht zahlte, musste um sein Leben fürchten. Die Bande wurde neben einem Mord auch für Vernichtung von Getreide auf den Feldern verantwortlich gemacht.
Die Organisation wurde als anarchistisch eingestuft, obwohl lokale anarchistische Gruppen sich mehrfach von ihr distanziert hatten. Trotzdem wurden deren kriminellen Aktivitäten als Anlass genommen, ab 1883 allgemein gegen anarchistische Gruppen vorzugehen. Im Sommer 1883 kam es zu einem Großprozess gegen die Beschuldigten und acht[1] Angeklagte wurden hingerichtet.
Bisher konnte nicht festgestellt werden, ob La Mano Negra existiert hat, eine Erfindung der Regierung unter Práxedes Mateo Sagasta oder eine Gruppe unter falscher Flagge war, um die Revolten der ländlichen Gegend Spaniens niederzuwerfen, wie es Vicente Blasco Ibáñez in seiner Kurzgeschichte La Bodega beschreibt.
Der Historiker Javier Tusell meint 1998, dass es Mamo Negra zwar vermutlich gegeben habe, schreibt aber, es sei unklar, welche Ziele die Organisation verfolgt und welche Aktivitäten sie entwickelt habe. Auf jeden Fall habe in der Folge eine an wohlhabende Bevölkerungsschichten gerichtete Angstkampagne stattgefunden, die durch das behauptete Bestehen der Organisation erleichtert wurde und der Regierung erlaubte ihre Ziele bei der Bekämpfung der Federación de Trabajadores de la Región Española (FTRE) zu verfolgen.[1]
Weblinks
- Literatur über La Mano Negra im Katalog des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin
Einzelnachweise
- ↑ a b c José-Luis Martín, Carlos Martínez Shaw, Javier Tusell: Historia de España. Hrsg.: Javier Tusell (= Colleción Pesamiento). Ediciones Taurus, Madrid 1998, ISBN 84-306-0264-X, S. 529.