La Grazia (2025)
| Film | |
| Titel | La Grazia |
|---|---|
| Produktionsland | Italien |
| Originalsprache | Italienisch |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Länge | 131 Minuten |
| Stab | |
| Regie | Paolo Sorrentino |
| Drehbuch | Paolo Sorrentino |
| Produktion | Annamaria Morelli, Paolo Sorrentino |
| Kamera | Daria D’Antonio |
| Schnitt | Cristiano Travaglioli |
| Besetzung | |
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La Grazia (dt.: „Die Anmut“ oder „Die Gnade“) ist ein italienischer Spielfilm von Paolo Sorrentino aus dem Jahr 2025. Das fiktionale Drama erzählt von einem italienischen Ministerpräsidenten, der zum Ende seiner Amtszeit mit einem Gesetz zum Thema Sterbehilfe und zwei moralisch fragwürdigen Gnadengesuchen konfrontiert wird. Die Hauptrolle übernahm Toni Servillo. Das Werk wurde als Eröffnungsfilm der Internationalen Filmfestspiele von Venedig ausgewählt. Servillo wurde dort mit dem Darstellerpreis geehrt.
Handlung
Der studierte Rechtswissenschaftler Mariano De Santis ist der Präsident der Italienischen Republik. Er hat das Land sicher durch sechs Staatskrisen geführt. Nun bleiben ihm nur noch sechs Monate im Amt. Der Witwer und gläubige Katholik lebt mit seiner Tochter Dorotea zusammen. Sie ist in seine Fußstapfen getreten und hat als Juristin ein Gesetz zum Thema Sterbehilfe ausgearbeitet. Mariano fürchtet sich davor, es zu unterzeichnen, da es seinem Image als Freund des Papstes zuwiderlaufen könnte.[1][2]
Gleichzeitig hat Mariano über zwei moralisch heikle Gnadengesuche zu entscheiden. In einem Fall hat ein Professor seine unter der Alzheimer-Krankheit leidende Ehefrau erdrosselt. In einem anderen hat eine Frau ihren Mann im Schlaf erstochen, nachdem diese 15 Jahre lang unter seiner Gewalt gelitten hatte. Mariano selbst ist auf seine eigene verstorbene Frau nicht gut zu sprechen – sie hatte ihn einst mit einem Unbekannten betrogenen. Seit 40 Jahren kommt er nicht über ihren Seitensprung hinweg, da er die Umstände nicht kennt. Als eines Tages sein Pferd zusammenbricht, muss Mariano zusätzlich darüber entscheiden, ob er es erlösen lassen oder das Tier qualvoll verenden soll.[2]
Hintergrund
Für Paolo Sorrentino ist La Grazia der elfte Kinospielfilm, bei dem er Regie führte. Auch verfasste er das Drehbuch und war Koproduzent. Für die Hauptrollen wurden die italienischen Schauspieler Toni Servillo und Anna Ferzetti verpflichtet. Für Sorrentino und Servillo war es die siebte Zusammenarbeit an einem Spielfilmprojekt. Der Regisseur habe mit seinem favorisierten Darsteller eigenen Angaben zufolge seit 20 Jahren einen „romantischen Film“ drehen wollen. Dies habe Sorrentino mit La Grazia geschafft, obwohl er vom Stil her „nicht plötzlich von Fellini zu Truffaut“ habe wechseln wollen. Regisseur und Schauspieler hätten „endlich den richtigen Ton gefunden, um die Liebe auf die Leinwand zu bringen“.[3] Die Geschichte von La Grazia spielt vor den letzten Tagen einer fiktiven italienischen Präsidentschaft. Unter Sorrentinos Regie hatte Servillo bereits die Rollen der italienischen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti (Il Divo, 2008) und Silvio Berlusconi (Loro – Die Verführten, 2018) übernommen.
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Paolo Sorrentino (2018) -
Toni Servillo (2014) -
Anna Ferzetti (2024)
Für Kamera und Schnitt vertraute Sorrentino auf seine langjährigen Weggefährten Daria D’Antonio und Cristiano Travaglioli.
Der Film wurde von den Unternehmen The Apartment, Numero 10 und PiperFilm produziert.[4]
Veröffentlichung und Rezeption
La Grazia wurde als Eröffnungsfilm des am 27. August 2025 beginnenden 82. Filmfestivals von Venedig ausgewählt. Dort wurde das Werk in den Hauptwettbewerb aufgenommen.[4]
Ein regulärer Kinostart in Italien ist durch den Verleih PiperFilm vorgesehen. Außerhalb Italiens hält der Streamingdienst Mubi die weltweiten Verwertungsrechte. The Match Factory ist für den internationalen Vertrieb zuständig.[4]
Auf der Website Metacritic erhielt La Grazia eine Bewertung von 69 von 100 möglichen Punkten, basierend auf einem Dutzend ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Das Echo der Rezensenten wurde mit „meist positiv“ („Generally Favorable“) bewertet.[5] Von den über 20 englischsprachigen Kritiken, die auf der Website Rotten Tomatoes nach der Premiere aufgeführt werden, erhielten 76 Prozent eine positive Bewertung („fresh“).[6]
Auszeichnungen

Für La Grazia erhielt Sorrentino nach 2021 seine zweite Einladung in den Wettbewerb um den Goldenen Löwen, den Hauptpreis des Filmfestivals von Venedig.[4] Die Jury unter Leitung Alexander Paynes sprach Toni Servillo den Preis für den besten Darsteller zu.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ La Grazia. In: labiennale.org (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ a b Christoph Petersen: Grace. In: filmstarts.de (abgerufen am 6. September 2025).
- ↑ Vittoria Scarpa: Paolo Sorrentino’s La grazia to open the 82nd Venice Film Festival. In: cineuropa.org, 4. Juli 2025 (abgerufen am 4. Juli 2025).
- ↑ a b c d Paolo Sorrentino’s La Grazia is the Opening Film of the Biennale Cinema 2025. In: labiennale.org, 4. Juli 2025 (abgerufen am 4. Juli 2025).
- ↑ La Grazia. In: Metacritic. Abgerufen am 6. September 2025 (englisch).
- ↑ La Grazia. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 6. September 2025 (englisch).
- ↑ Nancy Tartaglione: Venice Film Festival – Jim Jarmusch’s ‘Father Mother Sister Brother’ Is Golden Lion Winner; ‘Voice Of Hind Rajab’ Takes Grand Jury Prize; Benny Safdie Best Director For ‘The Smashing Machine’. In: deadline.com, 6. September 2025 (abgerufen am 6. September 2025).