La Baïonnette

La Baïonnette (Das Bajonett) war eine französische, wöchentlich erscheinende Satirezeitschrift, die von 1915 bis 1920 erschien.
Geschichte
Die Zeitschrift wurde ursprünglich unter dem Namen À la baïonnette (Zu den Bajonetten) am 23. Januar 1915 – also während des Ersten Weltkriegs – vom Karikaturisten Henri Maigrot[1], genannt „Henriot“, einem Mitarbeiter von L’Illustration, gegründet.[2] Zu Beginn lieferte Henriot den Großteil der Zeichnungen für 24 Ausgaben bis zum 3. Juli. Der Preis betrug 15 Centimes für 16 illustrierte Seiten im Format 31 × 22 cm.
Der Name leitet sich vom Bajonett und dem Ausdruck „mit dem Bajonett angreifen“ ab. Das Angreifen war programmatisch: Die Zeitschrift, die an die Soldaten verteilt wurde, machte sich über die „Dummheit“ der Deutschen lustig und verspottete Kaiser Wilhelm II. und den Kronprinzen Wilhelm von Preußen mit Karikaturen.[3][4]
Das Magazin wechselte am 8. Juli 1915 den Herausgeber und begann eine neue Serie. Im folgenden Monat, ab dem 13. August, hieß es dann La Baïonnette. Der Preis betrug zunächst 20 Centimes, später dann 25 Centimes. Die letzte Ausgabe, Nr. 250, erschien am 22. April 1920.[5]
La Baïonnette war stilistisch und inhaltlich an der während des Krieges nicht erscheinenden L’Assiette au beurre ausgerichtet und beschäftigte auch einige deren Autoren. Sie trug zur Aufrechterhaltung der Moral der Franzosen während des Ersten Weltkriegs bei. Im Laufe des Konflikts änderte sich jedoch seine redaktionelle Ausrichtung, indem es die militärische Führung und Kriegsprofiteure anprangerte und verspottete.[6]
Wichtige Karikaturisten und Texter
- Zeichner[7]
- Georges Bigot
- Leonetto Cappiello
- Marcel Capy[8]
- Fabien Fabiano[9]
- Abel Faivre
- Marco de Gastyne
- Charles Gesmar
- Albert Guillaume
- Cecil Howard
- Paul Iribe
- Charles Lucien Léandre
- Sem
- Gerda Wegener
- Adolphe Willette
- Texter[7]
-
Adolphe Willette: Wilhelm II. sieht sich selbst im Spiegel der Wahrheit (8.7.15) -
Charles Léandre: Ihre Intellektuellen (2.3.16) -
Gerda Wegener: Für die Verletzten (14.7.17) -
Paul Iribe: Venus (3.1.18) -
Marcel Capy: Ostern (17.4.19)
Literatur
- Guy Costes, Joseph Altairac: Rétrofictions : encyclopédie de la conjecture romanesque rationnelle francophone, de Rabelais à Barjavel, 1532–1951. Les Belles Lettres, 2018, ISBN 978-2-251-44851-0.
Weblinks
- Ausgaben 1915 bis 1919 auf Gallica
- La Baïonnette. In: La Baïonnette. (französisch).
- La Baïonnette and France Welcome the Sammies. In: Roads to the Great War. (französisch).
- Angaben zu Baïonnette (Paris. 1915) La Baïonnette in der Datenbank der Bibliothèque nationale de France.
Einzelnachweise
- ↑ Henriot. In: Deutsche Biographie. Abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ À la baïonnette. In: À la baïonnette vom 23. Januar 1915. Abgerufen am 2. September 2025 (französisch).
- ↑ La Baïonnette vom 5. August 1915 auf Gallica
- ↑ Élégances Berlinoises. In: La Baïonnette (12. August 1915). Abgerufen am 2. September 2025 (französisch).
- ↑ La Baïonnette. In: La Baïonnette vom 22. April 1920. Abgerufen am 2. September 2025 (französisch).
- ↑ Siehe Literatur Costes und Altairac 2018, S. 187
- ↑ a b La Baïonnette. In: La Baïonnette. Abgerufen am 2. September 2025 (französisch).
- ↑ Capy, Marcel. In: Deutsche Biographie. Abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ Fabiano, Fabien. In: Deutsche Biographie. Abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ DNB 11924912X – Katalogeintrag der Deutschen Nationalbibliothek