Löffelschwimmbagger
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Ein Löffelschwimmbagger (englisch: dipper dredger) ist ein Schwimmbagger, der mit einem am Ausleger montierten Löffel Boden vom Gewässergrund aufnimmt. Die Maschine arbeitet diskontinuierlich und eignet sich besonders für punktuelle Baggerarbeiten, bei denen eine hohe Reißkraft erforderlich ist. Je nach Ausführung kann sowohl feinkörniges Material wie Sand oder Kies als auch grobes Baggergut wie Feldbrocken aufgenommen werden.[1] Aufgrund der horizontal wirkenden Grabkräfte werden sie häufig während des Einsatzes auf dem Gewässergrund abgestützt, um ein stabiles Arbeiten ohne Schwanken zu ermöglichen.
Löffelschwimmbagger arbeiten in der Regel mit Schuten zusammen, in die das ausgebaggerte Material abgeladen wird.
Vor- und Nachteile
Gegenüber anderen Baggerschiffen besitzen Löffelschwimmbagger verschiedene Vor- und Nachteile.[1] Ein wesentlicher Vorteil des Löffelschwimmbaggers liegt in seiner hohen Reißkraft und der Fähigkeit, gezielt einzelne Bereiche abzubaggern. Die punktuelle Arbeitsweise erlaubt eine präzise Materialentnahme, auch bei schwierigen Bodenverhältnissen.
Nachteilig ist die begrenzte Grabtiefe. Zwar kann durch Verlängerung des Löffelstiels die Reichweite erhöht werden, dies geht jedoch mit einer Verkleinerung des Löffelvolumens einher. Zudem arbeitet der Löffelschwimmbagger nicht kontinuierlich: Jeder Arbeitsschritt – Lösen, Laden, Heben, Schwenken, Entleeren – erfolgt nacheinander, was die Effizienz gegenüber kontinuierlich arbeitenden Baggertypen wie dem Cutterbagger reduziert.
Bauarten
- Tieflöffelbagger
Moderne Löffelschwimmbagger sind meist als hydraulisch angetriebene Tieflöffelbagger ausgeführt. Sie ähneln in Aufbau und Funktion den an Land eingesetzten Hydraulikbaggern mit Tieflöffelausrüstung: Der Drehkranz ist fest mit dem Schwimmkörper verbunden und trägt den Oberwagen mit Motor, Hydrauliksystem und Führerstand. Am Ausleger ist der Löffel montiert, der zum Baggern unter Wasser abgesenkt wird. Das typische Arbeitsspiel umfasst folgende Schritte: Lösen und Laden des Bodens unter Wasser, Heben des Löffels, Schwenken zur Schute, Entleeren des Löffelinhalts, Rückschwenken und erneutes Abtauchen. Eine Sonderform stellen konventionelle Kettenbagger dar, die temporär auf einer schwimmfähigen Plattform fixiert sind (sog. Baggerpontons). Es gibt zudem Hydraulikbagger, wo der Raupen-Unterwagen als Schwimmkörper ausgebildet ist und der Bagger damit sowohl im Wasser als auch an Land betrieben und bewegt werden kann.
- Hochlöffelbagger
Seltener sind Löffelschwimmbagger als Hochlöffelbagger ausgeführt. Diese Variante basiert im Grunde auf einem Seilbagger, bei dem der Löffelstiel durch Seilzug angehoben wird. Hochlöffelbagger wurden auf dem Wasser bereits im 19. Jahrhundert eingesetzt, sind heute jedoch fast vollständig durch die flexibler einsetzbaren Tieflöffelbagger verdrängt worden.