Kutzleben (Adelsgeschlecht)

Wappen derer von Kutzleben

Die von Kutzleben sind ein thüringisch-schwarzburgisch-hohnsteinisches, noch heute blühendes Uradelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammsitz Kutzleben bei Weißensee.

Geschichte

Grabplatte des Ritters Caspar von Kutzleben

Das Geschlecht erscheint erstmals in einer Erfurter Klosterurkunde aus dem Jahre 1120, in der Ritant de Cuczeleiben als Zeuge genannt ist. Nachfolgend wird die Familie urkundlich 1221 mit Rudolfus de Kozeleibin[1] und 1263 mit Heinrich von Kutzleben erwähnt. In einer schwarzburger Urkunde werden als Zeugen 1338 die Ritter Heinrich von Kutzleben und Heinrich von Wiehe erwähnt. Besitzungen und Güter hatte die Familie in Schloss Grüningen, Nausitz, Westgreußen, Straußfurt und Freienbessingen (Betzingen, Freyen-Bessingen).

Zeitweilig bestand eine schwäbische Linie mit Christian von Kutzleben, der 1551 das Schlössle Steinreinach bei Korb erwerben konnte.

Um ist ein Kursächsischer Rat und Landrat Casp. von Kutzleben und mehrere Vertreter als Studenten verschiedener Universitäten, wie Erfurt, Marburg und Wittenberg genannt, sogar für Bologna.[2]

Bekannt wurde nach E. H. Kneschke 1733 Georg Friedrich von Kutzleben als kgl. schwedischer und hessen-kasselsch. General und Kommandant zu Rheinfels, zugleich Gutsherr in Freyen-Bissing. Nach dieser Zeit liegen keine näheren Erkenntnisse zu dieser Familienlinie vor.[3]

Im 20. Jahrhundert erreichten mit Moritz von Kutzleben-Willershausen,[4] Karl Otto von Kutzleben, sowie Rudolf von Kutzleben aus der Unterlinie Wahlershausen, den Dienstgrad Oberst.

Wappen

Wappen in Siebmachers Wappenbuch 1605

Das Wappen zeigt in Silber eine schrägrechts liegende schwarze Säule. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken zwischen schwarzen (und silbernen) Hahnenfedern zwei von Silber und Schwarz geteilte Fähnlein, die eine spitze weiße Feder einschließen.

Mit den von Reiche, von Zenge(n) und von Wiehe stammes- und wappenverwandt.

Eine wappengeschmückte Grabplatte des Ritters Caspar von Kutzleben († 1606) findet sich in der Wand der Dorfkirche von Schloss Grüningen.

Persönlichkeiten

  • Georg Friedrich von Kutzleben († 1730), Creyß-Commisarius (Landrat) in Thüringen
  • Georg von Kutzleben (1885–1962), deutscher Generalleutnant a. D., Militärschriftsteller,[5] Genealoge

Literatur

Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Weimar und bei Friedrich Bernhard von Hagke: Nachrichten über die Städte, Dörfer und Güter des Kreises Weißensee. Weißensee 1867, S. 416.
  2. Gustav Carl Knod: Deutsche Studenten in Bologna (1289-1562). Biographischer Index zu Acta nationis Germanicae universitatis Bologna. Hrsg. Kgl. Preussische Akademie der Wissenschaften, R. v. Decker. G. Schenck, berlin 1899, S. 285 f. Nr. 1696.
  3. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 5, Friedrich Voigt, Leipzig 1864, S. 342.
  4. Heinrich von Dehn-Rotfelser, Wilhelm Lotz: Die Baudenkmäler im Regierungsbezirk Cassel mit Benutzung amtlicher Quellen. In: Inventarium der Baudenkmäler im Königreiche Preussen. Provinz Hessen-Nassau. Hrsg. Verein für hessische Geschichte und Landeskunde, Döll und Schäffer, Kassel 1870, S. 368 f.
  5. Hauptmann Georg von Kutzleben: 1. Garde-Reserve-Feldartillerie-Regiment. Nach den amtlichen Kriegstagebüchern und Berichten von Mitkämpfern. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O./ Berlin 1923.