Kurt Lewy

Kurt Lewy (geboren 29. Juli 1898 in Essen; gestorben 11. November 1963 in Freiburg im Breisgau) war ein deutsch-belgischer Maler.

Leben

Kurt Lewy war ein Sohn des Essener Kaufmanns Gustav Lewy und jüngerer Bruder des Grafikers Fritz Lewy. Kurt Lewy studierte an der Folkwangschule in Essen und von 1919 bis 1923 an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Berlin. In Pforzheim erlernte er die Emailliertechnik. Seine erste Ausstellung hatte er 1926 im Folkwangmuseum Essen. Weitere Ausstellungen hatte er in Leipzig, Stuttgart, Berlin, Monza und London. Lewy lehrte an der Folkwangschule Essen und wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 aufgrund jüdischer Herkunft entlassen.

Lewy emigrierte 1935 nach Belgien. Als Hitler-Deutschland 1940 Belgien überfiel, wurde er von den Belgiern als feindlicher Ausländer nach Frankreich deportiert und im Lager Saint-Cyprien interniert. In Vichy-Frankreich wurde er ins Camp de Gurs verlegt. Er konnte 1942 aus der Haft entkommen und tauchte in Brüssel unter. Im Juni 1944 wurde er festgenommen und im SS-Sammellager Mecheln inhaftiert, wo er von den Alliierten befreit wurde.

Lewy erhielt 1951 die belgische Staatsbürgerschaft.

Lewy entwickelte seinen Malstil vom Expressionismus zur Abstraktion. Er erhielt 1955 einen Auftrag bei den Glasfenstern und dem Thoraschrein der Neuen Synagoge in Essen.

Literatur und Ausstellungskataloge

in der chronologischer Reihenfolge des Erscheinens

  • Wendelin Überzwerch: Lisa und der Knecht. Lithographien Kurt Lewy. Jahresgabe des Essener Bibliophilen-Abends, Essen 1933.
  • kurt lewy. maler, grafiker, emailleur. Folkwangschule für Gestaltung, Essen-Werden 1959.
  • Léon-Louis Sosset: Kurt Lewy, Monographies de l’art belge. Éditions Meddens, Brüssel 1964.
  • Hermann Schröter (Hrsg.): Geschichte und Schicksal der Essener Juden. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Essen. Stadt Essen, Essen 1980, S. 204
  • Kurt Lewy. Leben und Werk. Alte Synagoge Essen, 21. Mai – 27. Juni 1986.
  • Joseph Walk: Art. Lewy, Kurt. In: ders.: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 233.
  • Nicolas Hepp: Kurt Lewy. Sein Leben und seine Kunst. Westarp, Essen 1989, ISBN 3-923456-60-3.
  • Bruno Benvindo, Brecht Callewaert, Yoeri Vanlangendonck (Hrsg.): Kurt Lewy – towards abstraction. Callewaert Vanlangendonck Gallery, Antwerpen 2020, ISBN 978-90-824826-4-5 (Katalog zur Ausstellung im Jüdischen Museum von Belgien vom 11. September 2020 bis zum 18. April 2021).