Kuno von der Kettenburg
Kuno Augustin Peter Freiherr von der Kettenburg (* 4. August 1811 in Matgendorf; † 10. Juni 1882 in Matgendorf) war ein mecklenburgischer Gutsbesitzer, großherzoglich mecklenburg-strelitzer Kammerherr und Ehrenritter des Malteser-Ordens.
Leben
Kuno August Peter Freiherr von der Kettenburg entstammt dem ursprünglich lüneburgischen Adelsgeschlecht von der Kettenburg. In Mecklenburg siedelten die Kettenburgs 1623, wo sie die Rittergüter Matgendorf, Wüstenfelde und später Schwetzin bei Teterow erwarben.
Sein Vater war der Premierleutnant bei der herzoglichen Leibgarde in Ludwigslust Johann Friedrich von der Kettenburg († 1831). Dieser hatte 1808 Matgendorf von seinem Onkel geerbt und von seinem verstorbenen Bruder 1813 Gut Schwetzin. Seine früh mit 27 Lebensjahren früh verstorbene († 1814) Mutter war eine Tochter des August Eggert (Augustin Eckhard) von der Lühe-Zarnewanz († 1828)[1] und der Agnes Sophie von Kardorff († 1818).[2]
Kuno von der Kettenburg, der in Berlin Rechtswissenschaften studierte, war Erblehn- und Gerichtsherr auf Matgendorf, Wüstenfelde und Schwetzin, auf Kettenburg und Hünzingen sowie der Herrschaft Faal in der Steiermark. 1848/49 gehörte Kettenburg für den Wahlbezirk Vietgest der mecklenburgischen konstituierenden Abgeordnetenversammlung an.

Er heiratete 1836 in Strelitz Thekla Freiin von Günderrode, Tochter der Friederica von Ketelhodt und des Friedrich Freiherr von Günderrode, Stadtschultheiß zu Frankfurt/Main.[3] Dieser Ehe entstammten vier Kinder:
- Kuno Maximilian Philipp Ludwig (* 3. Februar 1838, † 20. November 1907), Jura-Studium i. Heidelberg, 1864 Eintritt i. d. Dominikanerorden Kloster St. Sabina[4]
- Kuno Maximilian Johann Friedrich (* 3. Juni 1839, † 19. Februar 1915), Ehefrau Marie Freiin von Böselager-Nette, Nachfahren
- Kuno Erich Karl August Octavio (* 9. September 1840, † 25. Mai 1881)
- Kuno Franz Heinrich August (* 22. November 1841, † 29. November 1899), Gutsherr in Mecklenburg, Ehefrau Elisabeth Gräfin und Herrin zu Brandis, Nachfahren
Die Familie war zunächst evangelisch und seit 1852 katholisch. Auch unter dem Einfluss der ebenfalls aus Mecklenburg stammenden, zwei Jahre zuvor konvertierten Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn legten die Kettenburgs am 22. Mai 1852 vor dem Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler in Mainz das katholische Glaubensbekenntnis ab. Ihr Übertritt entfachte in Mecklenburg heftige Auseinandersetzungen über den katholischen Gottesdienst im Land. Reisen führte die Familie nach Bayern und Österreich.[5]
Werke
- Betrachtungen über die sogenannten Grundrechte des deutschen Volkes. Stillersche Hofbuchhandlung, Schwerin/Rostock 1849.
Literatur
- (Wilhelm von Schröter, anonym erschienen) Die katholische Religionsübung in Mecklenburg-Schwerin. Geschichtlich und rechtlich. Verlag Frommann, Jena 1852, u. a. S. 75.
- Freiherr August Kuno von der Kettenburg, In: David August Rosenthal: Convertitenbilder aus dem neunzehnten Jahrhundert. Band 3 / 2, Verlag Hurter, Schaffhausen 1870, S. 367 ff.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Teil A (Uradel). 1940. Neunzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1939.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen von Flotow, Detlev von Hammerstein-Loxten, Carola von Ehrenkrook, Johann Georg von Rappard, u. a.: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser. A (Uradel) 1952. Band I, Band 4 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1952, S. 210 f.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 4976.
Weblinks
- Literatur über Kuno von der Kettenburg in der Landesbibliographie MV
- Genealogie der Familie 1888
- Kettenburg (von der), Kuno August Peter, mecklenburgischer Kammerherr, Freiherrenstand, 1862-1863 (Akte, Dossier), In: AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 437.8. Österreichisches Staatsarchiv.
Einzelnachweise
- ↑ Fr. Brüssow: Nr. 273. Joh. Friedrich v. d. Kettenburg, In: Neuer Nekrolog der Deutschen. Neunter Jahrgang 1831, Band 2, Bernh. Fr. Voigt, Ilmenau 1833, S. 768 f.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1901. Zweiter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1900, S. 580.
- ↑ (Gothaisches) Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1854. Neunter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1853, S. 205.
- ↑ Franz Brümmer: Deutsches Dichter-Lexikon. Biographische und bibliographische Mittheilungen über deutsche Dichter aller Zeiten. Band 1, Verlag Krüll (H. Hugendubel), Eichstätt / Stuttgart 1876, S. 431.
- ↑ B. Schaffermann: Bothe für Tirol und Vorarlberg. Intelligenz-Blatt Nro. 251, Verlag Wagner, Innsbruck, Freitag, 4. November 1853, S. 1376.