Kulelie

Colilia
Kulelie

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Kulelie (Rumänien)
Kulelie (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Dobrudscha
Kreis: Constanța
Gemeinde: Cogealac
Koordinaten: 44° 36′ N, 28° 25′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+40) 02 41
Kfz-Kennzeichen: CT

Kulelie (alternativ Kolelie oder Colelie; Rumänisch: Colelie, Culelia oder Colilia)[1] ist ein heute verschwundenes Dorf in der Dobrudscha, das zwischen Cogealac und Grădina lag. Es wurde im Jahr 1880 gegründet[2] und bis 1940 von Dobrudschadeutschen bewohnt.

Die Kirche und das Dorf im Jahr 1955
Ein Dobrudschadeutscher aus Kulelie im Jahr 1909

Nach der Umsiedlung der Deutschen im Dritten Reich im Jahr 1940 blieb das Dorf nahezu entvölkert. Im Jahr 1945 wurde Kulelie mit Rumänen und Aromunen neu besiedelt, die mit den bereits vorhandenen Häusern und Ländereien angesiedelt wurden. Die römisch-katholische Kirche, die 1934 von den Deutschen errichtet worden war,[3] wurde zeitweise von den Einheimischen als Stall genutzt. Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes ging das stark verfallene Kirchengebäude in den Besitz der Rumänisch-Orthodoxen Kirche über, die dort ein Nonnenkloster einrichtete. Da es im Dorf weder eine Arztpraxis noch eine Schule gab, verließen die Menschen nach und nach den Ort, sodass er seit 1970 verlassen ist; die Mehrheit der Bewohner zog in die Städte Medgidia, Constanța, Tulcea und Bukarest. Im Rahmen der ländlichen Systematisierung wurde das Dorf vom kommunistischen Regime zur Auflösung vorgesehen.

Im Jahr 2006 wurde neben der erhalten gebliebenen Kirche das orthodoxe Nonnenkloster „Einführung der Gottesmutter in den Tempel“ gegründet. Die Einrichtung übernahm auch eine karitative und soziale Aufgabe, indem sie mittellose ältere Menschen ohne Rente oder mit sehr geringer Rente aufnahm und versorgte.[4]

Persönlichkeiten

  • Rafael Haag (1895–1978), Jesuitenmönch, politischer Gefangener
  • Dan Drosu Șaguna (* 17. Juni 1948), Präsident des rumänischen Rechnungshofs von 2002 bis 2008
  • Manastirea cu nume de iarba: Colilia, Sorin Preda, Formula AS - Jahr 2006, Nummer 748
  • Culelia, sat disparut, 4. Juli 2008, Alexandru Barnea, Ziarul de Duminică
  • Manastirea Colilia, 25. Juni 2012, CrestinOrtodox.ro
  • Mănăstirea cu nume de iarbă răsărită în pustiu (Memento des Originals vom 17. April 2015 im Internet Archive), 21. November 2011, Cristian Bostan, Ziarul Lumina

Einzelnachweise

  1. Dobrudschadeutsche Ortsnamen in Rumänien
  2. Verzeichnis der Ortschaften in der (historischen) Dobrudscha
  3. Our Family History. Archiviert vom Original am 9. April 2009; abgerufen am 14. Mai 2009.
  4. Colelia