Kriegerdenkmale im Kurpark Bad Kösen

Kriegerdenkmal Bad Kösen, Längsseite
Kriegerdenkmal im Kurpark Bad Kösen
Kriegerdenkmal der Roten Armee

Im Kurpark von Bad Kösen, einem Ortsteil von Naumburg (Saale) befinden sich zwei Kriegerdenkmale. Das eine erinnert heute an die deutschen Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie an die an den Folgen der Kriegsteilnahme Verstorbenen, das andere ist vermutlich der Roten Armee gewidmet.

Denkmal Weltkriege

Bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg gab es Bestrebungen zur Errichtung eines Kriegerdenkmals. Am 15. Oktober 1921 fand ein Benefizkonzert für die Finanzierung des Gefallenendenkmals statt.[1] Engagiert wurde der Architekt August Pfisterer von den Saalecker Werkstätten. Errichtet wurde es im Jahr 1924 in Tumba-Form.[2] Der monumentale Sarkophag wird von einem abgelegten, übergroßen und eichenlaubbekränzten Stahlhelm bekrönt. Vier schwarze Granittafeln benennen 379 Namen der Gefallenen und Vermissten des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie die Namen der an Kriegsfolgen nach Kriegsende Umgekommenen, Vermissten oder der in Kriegsgefangenschaft Umgekommenen. Sie sind auf allen vier Seiten in das Denkmal eingelassen.[3] Eine Künstlersignatur besitzt das Monument nicht.

Sowjetisches Ehrenmal

Das Ehrenmal der Roten Armee stellt einen knieenden sowjetischen Soldaten dar, der einem ausgemergelten Mann aufhilft.[2] Anders als bei dem Kriegerdenkmal für die deutschen Soldaten sind keine Namen genannt. Seine ursprüngliche Bedeutung ist daher nicht eindeutig geklärt. Die Plastik schuf Hans Eickworth.[2] Die Gedenkstätte wurde am 8. Mai 1975 als Ehrenmal für die Opfer des Faschismus eingeweiht.[4] Das Denkmalverzeichnis nennt sie hingegen Sowjetisches Ehrenmal.[2] Die Figurengruppe auf dem Sockel aus Kalkstein wurde in der heutigen Gestalt aus Kunststeinguss gefertigt.[5] Ursprünglich bestand sie aber wohl aus Bronze und stand in dieser Form zumindest bis Anfang der 1990er Jahre dort, wie eine Aufnahme von Dieter Schumacher aus dem Jahr 1991 belegt.[6] Nach Beschädigungen an der liegenden Figur wurde das Ehrenmal um das Jahr 2010 saniert. Es wird als Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges genutzt.[7]

Denkmalschutz

Beide Denkmale sind in der Denkmalliste der Stadt Naumburg verzeichnet. Das Denkmal von 1975 wird darin ebenfalls als Ehrenmal bezeichnet.[8] Im Denkmalverzeichnis von Sachsen-Anhalt ist das Ehrenmal als Baudenkmal mit der Erfassungsnummer 094 83211 eingetragen, das Kriegerdenkmal mit der Nummer 094 83212.[9]

Eine weitere Gruppe von Kriegerdenkmalen in Bad Kösen sind die Denkmäler bei der Rudelsburg. Diese beziehen sich allerdings ausschließlich auf Corpsstudenten.

Literatur

  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 9.1, Burgenlandkreis (I). Altkreise Naumburg und Nebra, erarbeitet von Mathias Köhler, fliegenkopf Verlag, Halle 2001, ISBN 3-910147-69-0.
Commons: Memorials in Bad Kösen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte Bad Kösen 1869–1945. In: badkoesen.info. Abgerufen am 4. März 2025.
  2. a b c d Denkmalverzeichnis, Band 9.1, S. 28.
  3. Bad Kösen (Kurpark), Stadt Naumburg, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt. In: denkmalprojekt.org. 28. April 2023, abgerufen am 4. März 2025.
  4. Werner Binger: Gedenkorte für die Opfer des Nationalsozialismus in Sachsen-Anhalt: eine Übersicht (Auszugsansicht Google Books), Wenzel, Oppin 1998, S. 90.
  5. Geschichte Bad Kösen 1945 bis 1989. In: badkoesen.info. Abgerufen am 4. März 2025.
  6. Denkmal für die Opfer des Faschismus. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 4. März 2025.
  7. Ulrike Baitinger, Wolfgang Süß: Ehrendes Gedenken am Mahnmal im Bad Kösener Kurpark. In: die-linke-burgenlandkreis.de. 1. Mai 2013, abgerufen am 4. März 2025.
  8. Denkmalliste Naumburg (PDF, 318 KB). 19. März 2025, abgerufen am 27. Mai 2025.
  9. Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung. (PDF) 19. März 2015, abgerufen am 4. März 2025 (9,9 MB; Anfrage der Abgeordneten Olaf Meister und Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) – Kleine Anfrage 6/8670; Drucksache 6/3905 – Antwort durch das Kultusministerium – betrifft: Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt – siehe PDF-Seite 891–892).