Kreator – Hate & Hope
| Film | |
| Titel | Kreator – Hate & Hope |
|---|---|
| Produktionsland | Deutschland |
| Originalsprache | Deutsch |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Länge | 114 Minuten |
| Altersfreigabe | |
| Stab | |
| Regie | Cordula Kablitz-Post |
| Drehbuch | Cordula Kablitz-Post |
| Produktion | Robert Kreuzaler |
| Musik | Milena Fessmann |
| Besetzung | |
| Kreator:
Gäste: | |
Kreator – Hate & Hope ist ein Dokumentarfilm von Cordula Kablitz-Post aus dem Jahr 2025. Der Film handelt von der deutschen Thrash-Metal-Band Kreator.
Handlung
Kreator – Hate & Hope behandelt die Essener Kultband Kreator. Sie zeigt die derzeitigen Mitglieder Miland „Mille“ Petrozza, Sami Yli-Sirniö, Frédéric Leclercq und Jürgen „Ventor“ Reil unter anderem bei ihrem Produzenten und bei Proben in der Zeche Carl. Daneben werden Archivaufnahmen gezeigt, die sich über die Anfangsjahre der Band erstrecken, auf ihrer ersten US-Tour mit Voivod 1986 und auf dem Noise-Festival. Eine Schlüsselszene beinhaltet die antifaschistische Haltung von insbesondere Mille Petrozza, die sich auch in den Texten von Kreator wiederfindet. Zusammen mit Maik Weichert (Heaven Shall Burn) besucht er die Gedenkstätte Buchenwald.
Statements von Musikern und Weggefährten wie Chuck Billy (Testament), Andreas Geremia (Tankard), Marcel Schirmer (Destruction), Bela B. (Die Ärzte), Tom Angelripper (Sodom), Scott Ian (Anthrax) und Mirai Kawashima sowie Schauspieler Lars Eidinger werden im Verlaufe der Handlung an geeigneten Stellen eingespielt.
Begleitet wird die Band im Anschluss auf ihrer aktuellen Welttournee bei Auftritten in Japan, Malaysia und Indonesien. Gezeigt werden sowohl Liveaufnahmen als auch Szenen aus dem Backstage, bei Autogrammstunden oder beim Besuch von Bars und Restaurants. Auch der wegen Unwetter abgebrochene Auftritt 2024 beim „Klash of the Ruhrpott“ im Gelsenkirchener Amphitheater wird gezeigt. In einer Szene wird außerdem Frédéric Leclercq von Jürgen Reil tätowiert. Der Film endet mit dem Besuch eines vegetarischen Restaurants und dem anschließenden Auftritt in Los Angeles.
Hintergrund

Der Film entstand vor dem Hintergrund des 40-jährigen Jubiläums ihres Debütalbums Endless Pain. Kennengelernt hatte Regisseurin Cordula Kablitz-Post Mille Petrozza über ihre Arte-Reihe Durch die Nacht mit …. Eine geplante Metal-Sendung kam nie zustande, doch die Idee zu einem Dokumentarfilm wuchs in dieser Zeit. Zunächst drehte sie aber FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter über die Techno-Band Scooter. Ursprünglich geplant war es, die Arbeiten für das neue Album Hordes of Chaos zu begleiten, schließlich entschied man sich jedoch für den vorliegenden Film: ein Teil Bandgeschichte aus Archivmaterial und die Begleitung der Band über ein Jahr, insbesondere auf ihrer Welttournee.[2][3][4][5]
Dies gelang nicht immer konfliktfrei. Mille Petrozza erklärte in mehreren Interviews, das die Produktion für ihn sehr anstrengend gewesen sei. Ihm sei „manchmal der Geduldsfaden gerissen“.[6] Er habe Angst gehabt, dass die Band entmystifiziert werde.[2] Vor allem im Studio bei den Aufnahmen zum Album habe er sich unwohl gefühlt. Bei der finalen Produktion, die nicht im Film zu sehen ist, bestand er darauf, das außer dem Produzenten und der Band im Studio niemand anwesend ist.[6]
Veröffentlichung
Der Film hatte seine Premiere am 2. Juli 2025 beim Filmfest München.[3] Am 21. August 2025 wurde er in der Lichtburg in Essen unter Anwesenheit der Band vor dem offiziellen Kinostart als Deutschlandpremiere gezeigt.[7] Nach exklusiven Previewtagen folgte der offizielle Kinostart am 4. September 2025.[8]
Rezeption
Der Film wurde von der Kritik sehr wohlwollend rezipiert, wobei er auch außerhalb der Metalszene Beachtung fand. Betont wurde in der Kritik die Diskrepanz zwischen aggressiver Musik, gewalttätigen Texten und dem sympathischen Auftreten der Musiker. Kritisiert wurde dagegen von manchen Stellen der fehlende rote Faden.
So urteilte Benjamin Moldenhauer in Die Tageszeitung: „Hate & Hope hat als Dokfilm keine These und liefert auch keine Metaerzählung, die er der Band überstülpt. Dabei werden Menschen einfach mit der Kamera beobachtet, wie sie mit ihren Händen Kunstvolles erschaffen, nämlich mitreißenden Krach (…), und über die Arbeit, ihre Kunst sprechen. Eine Erzählung über Pop in der Klassengesellschaft gelingt Regisseurin Cordula Kablitz-Post implizit dann aber doch. Für Menschen, die als Söhne von Gastarbeitern in einer sich im steten ökonomischen Sinkflug befindenden Region aufgewachsen sind, ist eigentlich weltweiter Erfolg nicht vorgesehen.(…) Die beste Rache von Kreator ist ihr gutes Leben.“[9]
Auf Metal.de schrieb Dominik Rothe anlässlich der Premiere in Essen, Regisseurin Kablitz-Post bringe „durch ihre Arbeit mit unter anderem den TOTEN HOSEN oder SCOOTER einiges an Erfahrung bezüglich Musikdokumentationen mit. Das [sei] in der gekonnten Inszenierung spürbar. Einzig ein klarer roter Faden fehl[e] Hate & Hope ein wenig. Statt einer Geschichte von Anfang bis Ende, erzähl[e] der Film eher episodenhaft von KREATOR und was die Band ausmacht. Davon abgesehen dürften Fans mit diesem Film durchweg spaßige zwei Stunden verbringen, auch da der Humor nicht zu kurz kommt.“[10]
Auch auf Filmstarts wurde der Film positiv rezipiert: „Kreator - Hate & Hope funktioniert als klassische „Rockumentary“, die die Karriere eines populären Musik-Acts mit dem üblichen Handwerkszeug kompetent aufbereitet. Dem Film gelingt es obendrein aber auch, auf mal locker unterhaltsame, dann durchaus intensive Art zu zeigen, dass Menschen innerhalb eines von Kodexen und Klischees bestimmten Sujets durchaus ihren eigenen Weg gehen und dennoch enormen Erfolg haben können.“[11]
Im Rock Hard äußert sich Felix Mescoli lobend über die Darstellung der menschlichen Seite von Kreator und das der Film auf Heldenverehrung verzichte. Negativ dagegen findet er, das die Bandgeschichte, insbesondere in den 1990ern mit ihren zahlreichen Besetzungswechseln unter den Tisch gefallen sei.[12]
Der Filmdienst äußert sich wohlwollend über den Film: „Die Hommage an die legendäre Band ist simpel, aber zielführend gefilmt und wartet mit einigen launig-prägnanten Montagen auf. Dass der Film an manchen Stellen einen dezent werbenden Charakter annimmt, lässt sich verschmerzen. Ein größerer Malus ist die Laufzeit von einer Stunde und fünfzig Minuten. Denn wie andere Dokumentationen vermag auch Kreator – Hate & Hope die Aufmerksamkeit nicht bis zum Abspann durchweg aufrechtzuerhalten, auch weil die filmische Form und die Musik zu wenig Variationen bieten.“[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für Kreator – Hate & Hope. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).
- ↑ a b Lothar Gerber: Vom Schlager zum Shred. In: Metal Hammer. Jahrgang 42, September 2025, S. 44–46.
- ↑ a b Heidi Skrobanski: Kreator: Dokumentation und Mille-Biografie haben einen Termin. In: Metal Hammer. 5. Juni 2025, abgerufen am 1. September 2025.
- ↑ a b Christian Horn: Kreator - Hate und Hope. In: Filmdienst.de. Abgerufen am 10. September 2025.
- ↑ Rinko Heidrich: Kreator: "In China sind keine Dämonen erlaubt" –– Interview. In: laut.de. Abgerufen am 12. September 2025.
- ↑ a b Jens Uthoff: "Im Herzen bin ich Humanist". In: Wochentaz. 5. September 2025, S. 30 f.
- ↑ Martina Schürmann: Kreator-Doku: gefeierte Deutschlandpremiere in der Lichtburg. 22. August 2025, abgerufen am 1. September 2025.
- ↑ Kreator – Hate & Hope. In: Kino.de. Abgerufen am 1. September 2025.
- ↑ Benjamin Moldenhauer: Doku über NRW-Thrashmetalband Kreator: Veganer, die Innereien essen. In: Die Tageszeitung: taz. 3. September 2025, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 12. September 2025]).
- ↑ Kreator - Hate & Hope • Page 2 of 2. In: metal.de. 24. August 2025, abgerufen am 1. September 2025.
- ↑ Filmstarts: Die Filmstarts-Kritik zu Kreator - Hate & Hope. Abgerufen am 1. September 2025.
- ↑ Felix Mescoli: Rezension. In: Rock Hard. 459 (September 2025), S. 109.