Korsak (Spähpanzer)

Der Korsak (benannt nach dem Steppenfuchs), ursprünglich als Spähfahrzeug Neue Generation projektiert, ist ein 2023 angestoßenes Beschaffungsvorhaben für einen Spähpanzer der Bundeswehr.

Hintergrund

Der Korsak soll den Spähwagen Fennek, der Ende 2028 sein Nutzungsdauerende erreicht[1], zumindest teilweise ersetzen.[2] Zwei Nachweismuster sollen im Jahr 2026 und 90 Serienfahrzeuge ab 2027 beschafft werden, mit einer Option auf 162 weitere.[3] Angesichts des engen Zeitplans soll nicht wie noch beim Fennek auf eine Eigenentwicklung gesetzt werden, sondern eine Lösung auf der Basis eines sofort verfügbaren militärischen Radfahrzeugmodells ausgewählt werden.

Anforderungen

Bei der Erstellung der Anforderungen wurden sowohl Erfahrungen mit dem Spähpanzer 2 Luchs als auch mit dem Fennek einbezogen.[1]

Im Vergleich zum Fennek wird eine größere Durchsetzungsfähigkeit gefordert, was durch eine stärkere Bewaffnung und ein höheres Schutzniveau erreicht werden soll. Wichtig ist auch ein besonders leiser Schleichfahrt-Modus. Gefordert sind weiterhin hohe taktische Mobilität inkl. Schwimmfähigkeit, was entsprechende Grenzen bei Abmessungen und Gewicht setzt. Konkret sollte der Korsak eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h auf ebener Straße erreichen können und über eine maximale Reichweite von 1100 km bei 60 km/h Marschgeschwindigkeit verfügen. Das Gesamtgewicht sollte 30 Tonnen nicht überschreiten, wovon jedoch 20 % für zukünftige Aufwuchsfähigkeiten vorbehalten ist. Dadurch muss das tatsächliche Gesamtgewicht der Serienfahrzeuge bei unter 25 Tonnen liegen.[3] Als Waffenanlage ist ein von Valhalla Turrets gebauter, kompakter Turm mit einer Rheinmetall KBA im Kaliber 25 × 137 mm festgelegt, der etwa 700 kg wiegt und auch im Luftbeweglichen Waffenträger verwendet werden sollte. Eine eigene Panzerabwehrbewaffnung wird nicht gefordert, jedoch wird eine zukünftige Ausstattung mit Loitering Munitions in Betracht gezogen.[3]

Als Basisfahrzeug waren drei Angebote in der Auswahl: der Fuchs Evolution von Rheinmetall, der als Transportpanzer in der Bundeswehr-Beschaffung befindliche Patria CAVS sowie eine noch nicht öffentlich vorgestellte 6×6-Version des Piranha V von GDELS.[3][4]

Einzelnachweise

  1. a b Korsak – das zukünftige Spähfahrzeug der Bundeswehr. In: Sicherheit & Verteidigung. 29. Oktober 2024, abgerufen am 10. September 2025.
  2. 99780-2024 – Wettbewerb. Ausschreibung Q/K2BD/R8834 – Entwicklung und Produktion eines Spähfahrzeugs. In: ted.europa.eu. TED – Tenders Electronic Daily, Europäische Union, 16. Februar 2024, abgerufen am 15. Oktober 2024.
  3. a b c d Waldemar Geiger: Spähfahrzeug Next Generation – Dreikampf um den Korsak. In: hartpunkt.de. hartpunkt GmbH, 5. August 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  4. Navid Linnemann (Redakteur): Neues Spähfahrzeug „Korsak“ auf Basis des Piranha 6x6. 11. Oktober 2024, abgerufen am 5. Januar 2025.