Komplementärbasis

Eine Komplementärbasis eines Unterraums bezeichnet im mathematischen Teilgebiet der linearen Algebra eine Basis des zugehörigen orthogonalen Komplements.

Definition

Es seien ein Vektorraum über einem Körper , ein Untervektorraum von und ein durch die Familie bzw. das System von Vektoren erzeugter Unterraum von . Dann heißt das System Komplementärbasis von in , falls diese Vektoren eine Basis des orthogonalen Komplements bilden.

ist also ein komplementärer Unterraum von und die Vektoren bilden dazu eine Basis des orthogonalen Komplements .

Alternative Formulierung für endlich-dimensionale Vektorräume

Seien Skalare aus dem Körper . Dann lässt sich eine Komplementärbasis auch dadurch definieren, dass die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sein müssen:

  1. Lässt sich ein Element aus der Linearkombination darstellen, so muss folgen, dass und alle Koeffizienten (für ) sind.
  2. Die Vektoren erzeugen zusammen mit den Vektorraum .

(Wenn die erste Bedingung erfüllt ist, dann nennt man die Vektoren auch linear unabhängig modulo .)

Eigenschaften

  • Sei ein endlich-dimensionaler euklidischer oder unitärer Vektorraum und ein Untervektorraum.
  1. Es gilt , folglich auch .
  2. Sei eine Basis von . Genau dann ist eine Komplementärbasis von in , wenn eine Basis von ist.
  • Jede Folge, die linear unabhängig modulo ist, lässt sich zu einer Komplementärbasis von in ergänzen.

Quellen

  • Siegfried Bosch: Lineare Algebra. 5. Auflage, Springer, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-55259-5, Kapitel 1.5. und 7.2