Kommissar Pascha

Fernsehsendung
Titel Kommissar Pascha
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Kriminalkomödie
Erscheinungsjahr 2017
Länge ca. 90 Minuten
Episoden 2 in 1 Staffel
Ausstrahlungs­turnus Donnerstags
Produktions­unternehmen TV60Filmproduktion für Degeto Film
Regie Sascha Bigler
Drehbuch Sascha Bigler
Musik Alexander Maschke
Kamera Christian Paschmann
Premiere 16. März 2017 auf ARD, BR Fernsehen
Besetzung

Kommissar Pascha ist eine kurzlebige, in München spielende deutsche Fernsehserie mit Tim Seyfi als Zeki Demirbilek in der Hauptrolle. Die Serie basiert auf den gleichnamigen Büchern von Su Turhan. Die Erstausstrahlung des vom 25. August bis 26. September 2015 gedrehten Pilotfilms erfolgte am 16. März 2017 in der Reihe „DonnerstagsKrimi“ in der ARD, die zweite Folge, Bierleichen, wurde eine Woche später gezeigt. Anschließend wurde die Reihe trotz guter Kritiken wegen nicht zufriedenstellender Einschaltquoten eingestellt.[1][2]

Inhalt

Zeki, der neue Kommissar, ist in erster Linie Bayer, genauer: Münchner. Seine „Migra“- Abteilung im Kommissariat ist seine Familie. Denn zu Hause hat Zeki Demirbilek genau das nicht: eine Familie, die zusammenhält. Seine Ex-Frau Selma, seine beiden Kinder: alle verstreut. In der „Migra“ aber halten sie zusammen: Vierkant und Jale, und am Ende erweist sich sogar der unfreiwillig ,adoptierte‘ Pius Leipold als loyal. Zeki steht mit beiden Beinen in zwei Kulturen, und wenn er abends einen Absacker braucht, dann sind es ein Obstler und ein Raki gleichzeitig. „Kommissar Pascha“ ist also viel mehr als ein weiterer Ermittlerkrimi aus München, es ist eine ungewöhnliche Familiengeschichte.

Rezeption

Kritiken zum Pilotfilm Kommissar Pascha

Oliver Jungen lobte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Ein deutsch-türkischer Fernsehermittler pfeift auf die Politik und führt vor, wie das mit dem Zusammenleben klappt: ‚Kommissar Pascha‘ bietet famose Unterhaltung mit Esprit, und das sogar bei der ARD.“[3]

Auch Rainer Tittelbach lobte den Auftaktfilm auf seiner Seite tittelbach.tv und fand folgende Worte „… ein ausgemachter Wohlfühlkrimi, in dessen komplexem und doch überschaubarem Mikrokosmos man sich schon nach wenigen Filmminuten ‚zuhause‘ fühlt. Die ‚Migra‘ als Ersatzfamilie – für den Zuschauer vielleicht sogar mehr als für die Hauptfigur, die im Intro und am Ende deutlich macht, wofür ihr Herz schlägt.“[4]

Elmar Krekeler stimmte der Ansicht seiner Kollegen in seiner Bewertung des Auftaktfilms in der Welt ebenfalls bei und schrieb: „Demirbilekmichama… Dieser Türke ist gut. … Dass man sich so wohl fühlt mit der Migra, das Wundermittel, das ‚Kommissar Pascha‘, dieses skurrile Kriminalmärchen von der Isar, so leicht macht, dass es über alle gewissermaßen natürlich vorhandenen Klischeetöpfe hinwegfliegt, ist neben der unbedingten Offenheit der Gefühlswelt des Paschas von der ‚Migra‘, ihre wiederum natürliche Authentizität, die auch schon in den Romanen von Su Turhan unbedingt bezwingend war.“[5]

Ulrich Feld schloss sich dem allgemeinen Lob für den Auftaktfilm in der Frankfurter Neuen Presse ebenfalls an und führte aus: „Die Truppe kümmert sich um Fälle mit Migrationshintergrund. Dabei kommt ihnen zugute, dass der Film zwar das Krimi-Genre nicht neu erfinden will, aber alte, teil auch recht altbackene Klischees mal auf eine neue Art interpretiert. … Eine ausgesprochen gelungene Gratwanderung also. Bigler handhabt die Klischees ziemlich souverän.“[6]

Besetzung

Rolle Schauspieler Hauptrolle
(Staffel)
Anmerkungen (mit Handlungshinweisen)
Zeki Demirbilek Tim Seyfi 1.01–1.02 leitet das Sonderdezernat für Verbrechen gegen Leib und Leben mit migrantischem Hintergrund („Migra“)
Isabel Vierkant Theresa Hanich 1.01–1.02 niederbayerische Mitarbeiterin von Demirbilek
Jale Cengiz Almila Bagriacik 1.01–1.02 Berlin-Exilantin und Mitarbeiterin von Demirbilek
Pius Leipold Michael A. Grimm 1.01–1.02 grantelndes Neu-Migra-Mitglied
Gül Güzeloglu Pinar Erincin 1.01 Tochter des Döner-Königs Süleyman Güzeloglu, die zwangsverheiratet werden soll
Stefan Tavuk John Friedmann 1.01 Türkenpuff-Besitzer
Özlem Demirbilek Selen Savas 1.01–1.02 Tochter von Zeki Demirbilek
Süleyman Güzeloglu Vedat Erincin 1.01 Herrscher über ein Döner-Imperium
Furat Firinci Hasan Ali Mete 1.01 Döner-Fleisch-Produzent
Alman Erhard Hartmann 1.01 Auftragskiller
Dr. Sybille Ferner Bettina Mittendorfer 1.01–1.02 Gerichtsmedizinerin
Selma Demirbilek İlknur Boyraz 1.01–1.02 liberale Istanbuler Professorin und erste Ehefrau von Zeki Demirbilek
Aydin Demirbilek Doğa Gürer 1.02 Sohn von Zeki Demirbilek und Affäre von Jale Cengiz
Süleyman Turhan Su Turhan 1.02 Roman-Autor und neuer Freund von Selma Demirbilek

Episoden

Nr. Titel Erstausstrahlung Regie Drehbuch Marktanteil 14–49 Jahre
1.01 Kommissar Pascha 16. März 2017 Sascha Bigler Sascha Bigler 12,2 % (4,3 Mio. Zuschauer) 5,8 % (0,68 Mio. Zuschauer)[7]
1.02 Bierleichen 23. März 2017 Matthias Steurer[8] Sascha Bigler 13,1 % (4,18 Mio. Zuschauer) 8,9 % (0,99 Mio. Zuschauer)

Einzelnachweise

  1. Ermittlungen von Athen bis Zürich – Wer geht, wer bleibt? Die ARD-Donnerstags-Krimis im großen Check. In: merkur.de. Münchner Merkur, 20. Oktober 2017, abgerufen am 23. Mai 2021.
  2. Nach letzter Staffel ‚SOKO München‘: Verschwindet die Stadt von der Krimi-Landkarte? In: rnd.de. RedaktionsNetzwerk Deutschland, 13. September 2020, abgerufen am 23. Mai 2021.
  3. Oliver Jungen: Dieser echte Bayer kommt vom Bosporus In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. März 2017. Abgerufen am 14. August 2017.
  4. Rainer Tittelbach: Reihe „Kommissar Pascha“ Tim Seyfi, Hanich, Bagriacik, Grimm, Bigler, Turhan. Gemütsmensch zum Gernhaben In: tittelbach.tv. Abgerufen am 14. August 2017.
  5. Elmar Krekeler: Demirbilekmichama… Dieser Türke ist gut In: Die Welt, 16. März 2017. Abgerufen am 14. August 2017.
  6. Ulrich Feld: „Kommissar Pascha“: „Der Pate“ auf Türkisch In: Frankfurter Neue Presse, 17. März 2017. Abgerufen am 22. August 2017.
  7. Quoten: Lena Lorenz schlägt Pascha. In: Westfälische Nachrichten, 17. März 2017
  8. Bayerischer Rundfunk: Drehstart: „Bierleichen. Ein Paschakrimi“ | BR.de. (br.de [abgerufen am 27. Februar 2018]).