Kombinat VEB Chemische Werke Buna Schkopau
| Kombinat VEB Chemische Werke Buna Schkopau | |
|---|---|
| Rechtsform | VEB |
| Gründung | 1970 |
| Auflösung | 1990 |
| Auflösungsgrund | Privatisierung |
| Sitz | Schkopau, |
| Mitarbeiterzahl | 26.910[1] |
| Branche | Chemische Industrie |
| Stand: 30. Juni 1990 | |

Das Kombinat VEB Chemische Werke Buna Schkopau war ein Kombinat in der Deutschen Demokratischen Republik.
Das Kombinat mit dem gleichnamigen Stammbetrieb Chemische Werke Buna war ein Hersteller von Duroplasten, Thermoplasten und Elastomerwerkstoffen.[2] Der Sitz des Stammbetriebs erhielt auch durch den bekannten Werbeslogan Plaste und Elaste aus Schkopau Einzug in das öffentliche Bewusstsein. Am Schkopauer Standort wurden unter anderem Synthesekautschuk und Polyvinylchlorid (PVC) synthetisiert. Das Werk war zudem einer der weltgrößten Hersteller von Calciumcarbid.
Insbesondere im Kombinatsbetrieb Orbitaplast Weißandt-Gölzau wurden PE- sowie PVC-Folien und -Rohre produziert. Die Produkte wurden unter anderem für die Produktion von Wasserschläuchen, Abwasserrohren und Verpackungen genutzt. Der VEB Eilenburger Chemiewerk stellte Celluloseacetat-Granulat sowie Granulate und Halbzeuge aus weiteren Kunststoffen wie PVC her. Auch der VEB Thermoplast Karl-Marx-Stadt stellte PVC-Halbzeuge her.
Das Kombinat war dem Ministerium für Chemische Industrie unterstellt. Weitere zentral geleitete Kombinate im Zuständigkeitsbereich dieses Ministeriums sind in der Liste von Kombinaten der DDR aufgeführt.
Im Zuge der Wende und der anschließenden Wiedervereinigung wurde das Kombinat 1990 aufgelöst und seine Betriebe wurden privatisiert. Die 1990 entstandene Buna AG wurde hierbei 1994 in eine GmbH umgewandelt und 1995 durch den Dow-Konzern übernommen.[2] Weitere Kombinatsbetriebe wurden einzeln privatisiert.
Die Orbitaplast GmbH wurde bis 1993 zerschlagen. Die Orbita-Film GmbH (heute Polifilm Extrusion GmbH) als Teil der Kölner Polifilm-Gruppe führte die Produktion am Standort Weißandt-Gölzau jedoch weiter, ohne Rechtsnachfolger des ehemaligen Kombinatsbetriebs zu sein. Das Unternehmen ist einer der größten Hersteller von Kunststofffolien in Europa.
Nachdem die privatisierte Eilenburger Chemie-Werke AG 1994 abgewickelt wurde, wurden die PVC-Produktion und die Compoundierung in der neugegründeten Eilenburger Compound-Werk GmbH fortgeführt. Nach Übernahme durch die westdeutsche Polyplast-Gruppe wurde das Werk durch die PCW GmbH weiterbetrieben.
Zugehörige Betriebe
Zum Kombinat gehörten zuletzt die folgenden Betriebe: [3]
- VEB Chemische Werke Buna; (Stammbetrieb)
- Betrieb Roßleben-Wiehe
- Elektrochemisches Werk Ammendorf
- VEB Ammendorfer Plastwerk
- VEB Chemiewerk Greiz-Dölau
- VEB Eilenburger Chemiewerk
- VEB Orbitaplast Weißandt-Gölzau
- VEB Thermoplast Karl-Marx-Stadt
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ „Die Wirtschaft – Unabhängige Wochenzeitung für Wirtschaft, Handel und Finanzen“ (Hrsg.): Kombinate: Was aus ihnen geworden ist. Reportagen aus den neuen Ländern. Verlag Die Wirtschaft, München 1993, ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381. (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien, Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR)
- ↑ a b Kombinat VEB Chemische Werke Buna (Bestand), archivportal-d.de, abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ Liste der privatisierten Unternehmen der Treuhandanstalt Liste der Treuhandunternehmen in: Zusammenstellung der beim Versorgungsträger für die Zusatzversorgungssysteme zu den ehemaligen Betrieben und Einrichtungen der DDR vorhandenen Unterlagen bei Deutsche Rentenversicherung (in archive.org)