Kolumbienguan

Kolumbienguan

Kolumbienguan

Systematik
ohne Rang: Galloanserae
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Hokkohühner (Cracidae)
Unterfamilie: Ortalisinae
Gattung: Ortalis
Art: Kolumbienguan
Wissenschaftlicher Name
Ortalis columbiana
Hellmayr, 1906
Verbreitungsgebiet des Kolumbienguans

Der Kolumbienguan (Ortalis columbiana) ist eine Vogelart aus der Ordnung der Hühnervögel (Galliformes).[1][2]

Die Art wurde früher als Unterart (Ssp.) des Tüpfelguans (O. guttata) angesehen.[3][4][5]

Der Vogel ist endemisch in Kolumbien in den Tälern des Valle del Cauca und des Río Magdalena.

Der Lebensraum umfasst feuchte Laubwälder, Waldränder, Galeriewald, Weideflächen sowie busch- und baumbestandene Flächen an den Hängen der zentralen Andentäler von bis 2000 m Höhe.[6]

Der Artzusatz bezieht sich auf Kolumbien.[7]

Merkmale

Die Art ist mit 45–60 cm ziemlich groß und wiegt 500–600 g. Das Gefieder ist überwiegend grau-braun, an Kehle und Brust weiß gesprenkelt, hat einen kleinen roten Kehllappen und rotbraune äußere Steuerfedern. Schwanz und Hals sind lang, die Beine sind stämmig. Rücken und Flügel sind braun. Stirn, Kopf und Nacken sowie die Brust sind grauer. Die Unterseite ist heller braun, die Flanken und Unterschwanzdecken haben mehr rotbraun.

Die Iris ist dunkelbraun, ein schmaler unbefiederter Bereich um die Augen ist schiefergrau. Der Schnabel ist an der Basis grau, wird zur Spitze hin heller, der Oberschnabel ist dunkler. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht.

Die Art unterscheidet sich vom Tüpfelguan durch die ausgedehntere geschuppte Zeichnung sowie durch einen völlig anderen Lebensraum.[3][6]

Geografische Variation

Die Art ist monotypisch.[1][6][8] Die 1914 von F. M. Chapman vorgeschlagene Abgrenzung einer Unterart Ortalis columbiana caucae[9] konnte sich nicht durchsetzen.[6]

Stimme

Die oft als Gruppe im Chor erfolgenden Lautäußerungen bestehen aus einem beginnendem „cha“, an das sich nach kurzer Pause ein längeres „Chachalaca“ anschließt.[6]

Lebensweise

Die Art ist vermutlich ein Standvogel. Die Nahrung besteht aus Früchten und Blättern, die von Ast zu Ast oder Baum zu Baum fliegend gesucht werden. Die Brutzeit liegt vermutlich zwischen Dezember und Februar. Das Gelege besteht aus 3–4 weißen oder cremefarbenen Eiern, die vom Weibchen über 24–26 Tage bebrütet werden.[6]

Gefährdungssituation

Der Bestand gilt als „nicht gefährdet“ (Least Concern).[10]

Literatur

  • C. E. Hellmayr: Ortalis columbiana. In: Abhandlungen der Mathematisch-Physikalischen Klasse der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22, S. 694,1906, Biodiversity Library
Commons: Kolumbienguan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Kolumbienguan (Ortalis columbiana) bei Avibase. Abgerufen am 12. Januar 2025.
  2. P. H. Barthel, C. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Die Vögel der Erde - Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen, 3. ergänzte Auflage, 2022, PDF
  3. a b M. McMullan: Field Guide to the Birds of Colombia Rey Naranjo Editores, 2018, ISBN 978-958-8969-77-0
  4. Proposal (439) to South American Classification Committee
  5. T. Donegan, P. Salaman, D. Caro und M. McMullan: Revision of the status of bird species occurring in Colombia 2010. In: Conservación Colombiana, Band 13, S. 25–54, 2010
  6. a b c d e f D. C. Acosta-Rojas und D. C. Barragán Barrera: Colombian Chachalaca (Ortalis columbiana), version 1.0. In: T. S. Schulenberg (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA, Ortalis columbiana
  7. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  8. IOC World Bird List v15.1 Megapodes, guans, guineafowl, New World quail
  9. F. M. Chapman: Ortalis columbiana caucae. In: Bulletin of the American Museum of Natural History, Band 33, S. 168, 1914, digitallibrary.amnh.org
  10. Ortalis columbiana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024. Eingestellt von: BirdLife International, 2024. Abgerufen am 2025-Mai-12.