Koller-Pouch

Als Koller-Pouch oder Recessus splenorenalis wird in der medizinischen Sonografie der anatomische Spaltraum zwischen Milz und linker Niere bezeichnet. Er kann in der linken hinteren Axillarlinie auf Höhe der 10. und 11. Rippe angeschallt werden.[1]

Der Koller-Pouch ist ähnlich wie der Morison-Pouch, der sich gegenüber auf der rechten Seite, zwischen rechter Niere und Leber befindet, ein Raum, in dem sich in Rückenlage des Patienten sonografisch bereits geringe Mengen intraabdomineller Flüssigkeit (z. B. Blut oder Eiter) nachweisen lassen. Die Darstellung des Koller-Pouchs gehört zum Focused Assessment with Sonography for Trauma (FAST) in der Notfallmedizin.[2]

Nach eigener Angabe ist der deutsche Chirurg Heinz-Joachim Koller, der zuletzt als Hausarzt auf Langeoog praktizierte und dort Ultraschallkurse gab, Namensgeber.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Volker Bühren, Marius Keel, Ingo Marzi: Checkliste Traumatologie. Thieme-Verlag, 2012, ISBN 978-3-13-598107-9, S. 17. online bei books.google, abgerufen am 19. April 2012.
  2. Hilmer Burchade, Reinhard Larsen, Gernot Marx, Elke Muhl, Jürgen Schölmerich: Klinikmanual Intensivmedizin. Springer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-642-16940-3, S. 415. online bei books.google, abgerufen am 19. April 2012.
  3. Inge Wünnenberg: Wer arbeitet dort, wo andere Urlaub machen? Niedersächsisches Ärzteblatt 3/2024, Seite 17 (PDF)
  4. Inge Wünnenberg: Eine bessere Medizin durch Fortbildung. Niedersächsisches Ärzteblatt 6/2024, Seite 17 (PDF)