Knallbach (Emsbach)

Knallbach
Färberbach
Knallbach am Hutturm in Idstein-Walsdorf

Knallbach am Hutturm in Idstein-Walsdorf

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2587434
Lage Taunus

Hessen

Flusssystem Rhein
Abfluss über Emsbach → Lahn → Rhein → Nordsee
Quelle östlich von Idstein nahe der L 3023
50° 22′ 42″ N, 8° 29′ 46″ O
Quellhöhe 359 m ü. NHN[1]
Mündung nördlich von Walsdorf, vor Würges in den EmsbachKoordinaten: 50° 27′ 56″ N, 8° 28′ 9″ O
50° 27′ 56″ N, 8° 28′ 9″ O
Mündungshöhe 217 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 142 m
Sohlgefälle 19 ‰
Länge 7,4 km[2]
Einzugsgebiet 8,6 km²[2]

Der Knallbach – lokal auch als Färberbach bezeichnet – ist ein 7,4 Kilometer langer und linker Zufluss des Emsbachs im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis. Er entspringt östlich von Idstein und mündet in Idstein-Walsdorf in den Emsbach, der über die Lahn in den Rhein entwässert.

Name und Geschichte

Der älteste Beleg über den Namen Knallbach liegt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts vor und stammt mit der Schreibweise „yn der Knelbach“ aus den Jahren 1437 und 1439. Die Schreibweise ändert sich im Laufe der Zeit immer wieder, so 1504 „in er Knelbach“, ab 1781 ist er stabil mit „Knallbach“ genannt.[3] Die genaue Herkunft des Namens in dieser Region ist unklar. Zur Deutungserklärung lässt sich lediglich aus dem Tennengebirge in Österreich der Wortstamm „Knall“ und des dortigen Knallbachs ableiten, der vom mittelhochdeutschen „knülle“, also Unkraut oder zu hohem Gewächs stammt.[4]

Heute wird der Knallbach zugleich auch als Färberbach bezeichnet.[3][5] Dieser Name leitet sich vom Wortstamm färben ab, was auf eine oder mehrere Färbereien entlang des Wasserlaufs verweist:[6] Früher wurde dort das handgewebte Leinen gefärbt.[7] Während des Dreißigjährigen Krieges spielte eine Brücke über den Färberbach eine Rolle, da sie die Grenze zwischen den beiden Kleinstaaten der Grafschaft Idstein und dem Amt Camberg bildete. Dort wurden mehrfach Gefangene zwischen den Konfliktparteien ausgetauscht.[8]

Geographie

Der Knallbach entspringt östlich von Idstein und mündet nordwestlich davon noch in Idsteiner Gemarkung südlich von Bad Camberg-Würges in den Emsbach, der über die Lahn in den Rhein entwässert.

Der Knallbach entspringt als Ackerrain auf Idsteiner Gemarkung nördlich der Landesstraße 3023 und verläuft zunächst nordwestlich entlang von Äckern und Wiesen, bevor er sich nach Norden wendet und die Bundesstraße 275 unterquert. Im weiteren Verlauf kommt er zum Idsteiner Stadtteil Walsdorf, läuft entlang des Höherückens und umrundet den alten Ortskern westlich. Zirka 100 Meter östlich der Bebauungsgrenze fließt der Emsbach entlang der Bundesstraße 8, in welchen der Knallbach noch vor Erreichen von Würges mündet.[1]

Bilder

Literatur

  • Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der zugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-033859-1.
  • Leopold Ziller: Die Bergnamen des Flachgaus und des Tennengaus. In: Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Band 122, 1982, S. 71–123 (Online-Version als PDF).
  • Bürgerverein Walsdorf: Bürgerbriefe, diverse Ausgaben / Jahrgänge (Online-Version).

Einzelnachweise

  1. a b c Topografische Karte Idstein, bei de-be.topographic-map.com
  2. a b Verlauf des Knallbachs auf dem Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. a b Hessische Flurnamen im Landesgeschichtlichen Informatiossystem Hessen unter lages-hessen.de
  4. Ziller: Die Bergnamen des Flachgaus und des Tennengaus, S. 94
  5. Werner Janzing: Die Flurnamen in der Gemarkung Walsdorf. In: Bürgerverein Walsdorf: Bürgerbrief 85 – Juli 2005 (Online-Version)
  6. Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der zugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen. S. 139
  7. Sammlung von Flur- und Gewässernamen im Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen, bei lagis-hessen.de (PDF; 7,2 MB)
  8. Gerhard Buck: Hasenjagd und Gefangenenaustausch. In: Bürgerverein Walsdorf: Bürgerbrief 40 – März 1988 (Online-Version)