Klosterbrüder
| Klosterbrüder | |
|---|---|
| Allgemeine Informationen | |
| Herkunft | Magdeburg, DDR |
| Genre(s) | Hard Rock |
| Gründung | 1963, 2000 |
| Auflösung | 1975 |
| Gründungsmitglieder | |
| Hans-Joachim Kneis (bis 2020; † 2020) | |
Gitarre, Gesang |
Jörg Blankenburg (bis 2020) |
Gitarre |
Manfred Pohl (bis 1968) |
| Klaus Weigert (bis 2005) | |
Orgel, Klavier, Gesang |
Lothar Kramer (bis 2008) |
| Detlef Kessler (bis 1974) | |
| Dietrich Kessler | |
Saxophon |
Werner Scholze (bis 1968) |
| Aktuelle Besetzung | |
Gesang |
Hannes Andratschke (seit 2020) |
Saxophon, Gesang |
Dietrich Kessler |
Gitarre, Gesang |
Bernd Dünnebeil (seit 2024) |
Bass |
Robert Teigeler (seit 2020) |
| Peter Eichstädt (seit 2012) | |
Schlagzeug |
Bernd Schilanski (seit 2000) |
| Ehemalige Mitglieder | |
Schlagzeug |
Peter Piele (1974–1975) |
Keyboard |
Manfred Baake (1975) |
Gitarre |
Gisbert Piatkowksi (1975) |
Keyboard |
Hans-Peter Dohanetz (1975; † 2007) |
Bass |
Andreas Kuhnt (2005–2020) |
Gesang |
Hans-Jürgen Beyer (2020) |
Gitarre |
Eberhard Klunker (2020–2024) |
Klosterbrüder sind eine 1963[1] gegründete Rockband, die vor allem wegen ihrer Live-Auftritte in der DDR als Geheimtipp gehandelt wurde und als eine der „härtesten“ DDR-Rockgruppen galt. Seit 2000 tritt die Band wieder unter diesem Namen auf.
Bandgeschichte
Nachdem sich die 1963 gegründeten Big Town Boys aufgelöst hatten und in den Sputniks und in Klosterbrüder aufgegangen waren, entwickelten sich Klosterbrüder schnell zu einer der härtesten Rockbands der DDR. Musikalisch orientierte sich die Amateurband an Colosseum und Jethro Tull und erlangte vor allem wegen ihrer spektakulären Liveauftritte sehr bald große Beliebtheit. Nach einigen Umbesetzungen präsentierte sich die Band ab 1969 in der Besetzung Dietrich Kessler (Tenorsaxophon, Querflöte), Detlef Kessler (Schlagzeug), Hans-Joachim Kneis (Gesang, Orgel, Klavier), Klaus Weigert (E-Bass), Lothar Kramer (Orgel, Klavier) und Jörg Blankenburg (Gitarre).
Erste Rundfunkaufnahmen schlossen sich 1970 an und mit ihren Titeln Fieber und Lied einer alten Stadt, das zum Rundfunkhit avancierte, schafften sie es sogar in das DDR-Fernsehen. Dietrich Kessler wurde 1972 musikalischer Leiter der Band. Nachdem die Bandmitglieder ein Studium an der Musikhochschule in Weimar aufgenommen hatten, erhielten sie Anfang der 1970er Jahre den Status als Berufsmusiker. Insbesondere wegen ihres kirchennahen Bandnamens und ihrer Bühnenshow gerieten sie jedoch immer wieder in das Visier der DDR-Behörden. Unter dem wachsenden Druck kam es im Sommer 1975 nach dem gemeinsamen Tourprojekt „Fusion“ mit der Stern-Combo Meißen zu Spannungen innerhalb der Band. Lothar Kramer blieb bei der Stern-Combo Meißen und Jörg Blankenburg gründete Reform. Die Band spielte bis zum Ende des Jahres weiter in kleinerer Besetzung. Ende 1975 wurde der Band seitens der Kulturverantwortlichen des Staates nahegelegt, den Namen Klosterbrüder abzulegen. Fortan heißt die Band mit einigen personellen Neuzugängen Magdeburg.
Nach der Wende startete die Band im Jahr 1992 unter dem Namen Magdeburg ihr Comeback. Seit dem 14. Januar 2000, als die Band gemeinsam mit Reform und dem Rock’n’Roll Orchester Magdeburg im Magdeburger Hotel Maritim auftrat, ist sie unter ihrem alten Bandnamen, Klosterbrüder, erfolgreich in Ostdeutschland unterwegs. Jörg Blankenburg ist außerdem Sporttrainer.
Sänger und Mitbegründer der Band, Hans-Joachim "Achim" Kneis starb 75-jährig am 16. Februar 2020,[2] nachdem er, bereits schwer erkrankt, am 30. November 2019 im Mülsener „Amorsaal“ sein letztes Konzert mit den Klosterbrüdern gegeben hatte.[3]
Diskografie
| Jahreshitparade der DDR | |||||||||||||||||||||||||
| Titel[4] | |||||||||||||||||||||||||
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Single
- 1975: Lied einer alten Stadt auf „DT 64“ (Amiga)
CDs
- 1993: Klosterbrüder – Eine Legende kehrt zurück (KDM)
- 1996: Wenn ich zwei Leben hätt (KDM)
- 2001: Klosterbrüder 2001 (3DVerlag)
- 2007: Klosterbrüder|Magdeburg – Die Größten Hits (Sony BMG Entertainment)
- 2020: Klosterbrüder|Magdeburg – Was wird morgen sein (SechzehnZehn / Buschfunk)
Lieder auf Kompilationen
- 1975: Lied einer alten Stadt auf „Rhythmus 75“ (Amiga)
- 1995: Lied einer alten Stadt auf „Hier war ich Kind“ (Amiga)
- 1996: Fieber auf „BeatKiste Vol. 6“ (Buschfunk)
- 1999: Lied einer alten Stadt auf „DT 64-Story“ (Amiga)
- 2004: Was wird Morgen sein auf „Notenbude Vol. 2“ (Choice of Music)
- 2007: Lied …, Wir sind keine Automaten, Orient X-Press, Papas alter Hut, Frage die Augen auf „40 Jahre Amiga Vol. 8“ (Amiga)
Siehe auch
Literatur
- Dietrich Kessler: Stasi-Knast. 3D Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-935478-00-3.
- Michael Rauhut: Rock in der DDR 1964 bis 1989 (Zeitbilder). Politik mit Musik, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2002, ISBN 3-89331-459-8.
Weblinks
- Klosterbrüder bei Deutsche Mugge.de
- Porträt bei ostbeat.de ( vom 19. Juni 2012 im Internet Archive) (Archivversion)
- Analyse der Rolle von electra und den Klosterbrüdern in der DDR auf kulturation.de
- Michael Rauhut über Rock in der DDR: eine Geschichte der Kapitulation: Das Ende der Klosterbrüder. Berliner Zeitung vom 2. Januar 2003
- Klosterbrüder bei Discogs
Einzelnachweise
- ↑ Porträt bei deutsche-mugge.de, abgerufen am 22. August 2025
- ↑ Janette Beck, Volksstimme Magdeburg: Die „Klosterbrüder“ trauern. Abgerufen am 13. April 2020.
- ↑ Zum Tod von Hans-Joachim Kneis (Klosterbrüder) - Deutsche Mugge. Abgerufen am 23. August 2025.
- ↑ Götz Hintze: Rocklexikon der DDR. 2. Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-303-9