Klaus Müller-Salget
Klaus Müller-Salget (* 26. Februar 1940 in Siegburg) ist ein deutsch-österreichischer Germanist und emeritierter Hochschullehrer.
Leben und Wirken
Müller-Salget studierte Deutsch, Latein und Philosophie an der Universität Bonn. 1970 wurde er mit einer Dissertation über das Gesamtwerk Alfred Döblins promoviert. Als Wissenschaftlicher Assistent von Peter Pütz arbeitete er an den Universitäten zu Gießen und Bonn, wo er sich 1980 habilitierte. Bis 1985 war er dort als Privatdozent, dann als Professor auf Zeit tätig. Es folgten Lehrstuhlvertretungen in Passau und in Bonn, eine Zeit-Dozentur in Erlangen (1986–1988), die Arbeit für sein DFG-Projekt »Deutschsprachige Schriftsteller in Palästina und Israel« und eine Gastprofessur an der Hebrew University in Jerusalem (WS 1992/93). Im März 1993 bezog er die Professur für Neuere Deutsche Sprache und Literatur am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck (1994–2004 Institutsvorstand). Im Sommer 2008 wurde er emeritiert.
Müller-Salgets Arbeiten gelten der deutschen Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, mit Schwerpunktsetzungen auf den Werken Heinrich von Kleists, des evangelischen Volksschrifttums, des deutschen Naturalismus, Thomas Manns, Alfred Döblins, der deutschen Exilliteratur 1933–1945, der deutschsprachigen Literatur in Israel und den Werken Max Frischs. ‒ In der Lehre ist er, gestützt auf die Bestände des Innsbrucker Zeitungsarchivs im Institut für Germanistik, auch den Beziehungen zwischen Literatur, Theater, Musik und Film nachgegangen.
Publikationen (Auswahl)
Selbstständige Veröffentlichungen
- Alfred Döblin. Werk und Entwicklung. Bonn: Bouvier 1972. 2., durchges. u. erw. Aufl. ebd. 1988.
- Erzählungen für das Volk. Evangelische Pfarrer als Volksschriftsteller im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Berlin: Erich Schmidt 1984.
- Max Frisch. Erläuterungen und Dokumente. Stuttgart: Reclam 1987. Überarb. u. erw. Neuausgabe ebd. 2008.
- Max Frisch (Literaturwissen für Schule und Studium). Stuttgart: Reclam 1996.
- Heinrich von Kleist. Stuttgart: Reclam 2002. 2., durchges. u. erw. Aufl. 2011.
- Literatur ist Widerstand. Aufsätze aus drei Jahrzehnten. Innsbruck 2005 (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, Germanistische Reihe, Bd. 69).
- Kleist und die Folgen. Stuttgart: Metzler 2017.
Herausgeberschaft
- Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke und Briefe in vier Bänden, Bd. 3: Erzählungen, Anekdoten, Gedichte, Schriften. Frankfurt a. M.: Deutscher Klassiker Verlag 1990. Taschenbuchausgabe ebd. 2005, 2. Aufl. 2013, 3. Aufl. 2018, 4. Aufl. 2022, 5. Aufl. 2025.
- (mit Stefan Ormanns) Heinrich von Kleist. Sämtliche Werke und Briefe in vier Bänden, Bd. 4: Briefe von und an Heinrich von Kleist 1793-1811. Frankfurt a. M.: Deutscher Klassiker Verlag 1997. Ins Japanische übersetzt von Keizo Sato (= Sonderband zur japanischen Ausgabe von Kleists Gesammelten Werken). Tokyo: Chuusekisha 2008.
- (mit Sigurd Paul Scheichl) Nachklänge der Aufklärung im 19. und 20. Jahrhundert. Für Werner M. Bauer zum 65. Geburtstag. Innsbruck 2008 (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, Germanistische Reihe, Bd. 73).
- Von 1998 bis 2016 Mitherausgeber des Kleist-Jahrbuchs.