Kirche Zeuchfeld
Die evangelische Dorfkirche Zeuchfeld ist eine im Kern spätromanische, mehrfach überarbeitete Saalkirche im Ortsteil Zeuchfeld von Freyburg (Unstrut) im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Sie gehört zur Kirchengemeinde Zeuchfeld im Pfarrbereich Freyburg des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Architektur
Die Kirche besteht aus dem rechteckigen Schiff, dem eingezogenen querrechteckigen Chorturm mit südlich angebauter Sakristei und geräumigem, gerade geschlossenem Chor. Das Bauwerk entstand im Wesentlichen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und wurde in spätgotischer Zeit verändert. Im Westgiebel befindet sich eine Bauinschrift mit der Jahreszahl 1478 (?); die Südpforte am Schiff ist auf das Jahr 1530 datiert. Das Bauwerk zeigt ein malerisches Aussehen mit dem gedrungenen Turm. Das Maßwerk der Schallöffnungen ist frühgotischen Ursprungs. Der langgestreckte Chor ist von der dreiteiligen Fenstergruppe in der Ostwand gekennzeichnet; eine spitzbogige Pforte mit einer Ritzzeichnung befindet sich im Süden. An Schiff und Chor sind noch mehrere Rundbogenfenster erhalten. Der Triumphbogen und der Chorbogen sind rundbogig geformt.
Das Schiff ist mit einer flachen Holztonne und einer dreiseitigen Empore versehen, die im Westen vorschwingend gebildet ist. Das Erdgeschoss des Chorturms und der zweijochige Altarraum sind kreuzgratgewölbt. Spätgotische Wandmalereien sind um die quadratische Sakramentsnische in der nördlichen Chorwand erhalten; sie zeigen das Schweißtuch der Veronika und Engel. Das Chorgewölbe ist mit Wolkenhimmel und Engelsköpfen bemalt, die Fenster von Rollwerkdekor gerahmt; über dem mittleren Chorfenster befindet sich die Datierung 1600; Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Malereien stark überarbeitet.
Ausstattung
Das Hauptstück der Ausstattung ist ein Schnitzaltar aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts; er zeigt im Schrein in erhöhter Mittelnische Maria mit dem Kind umgeben von den Heiligen Georg und Margareta links sowie Barbara und Bartholomäus rechts. Das Werk ist von einem zierlichen Maßwerkschleier bekrönt; die Flügel fehlen. Die Skulpturen zeigen die charakteristischen Merkmale des Weichen Stils. Über dem Altar befindet sich ein gleichzeitig entstandener Kruzifixus.
Die hölzerne Kanzel zeigt am Korb Muschelnischen mit gemaltem Rollwerk zwischen Säulchen vom Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Orgel hat einen barocken Prospekt. Eine Bronzeglocke aus der Zeit um 1300 ist erhalten; das Glockengeläut aus drei Glocken wird der Spätgotik zugeordnet.[1]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt II. Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4, S. 943 (dehio.org).
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 51° 14′ 12″ N, 11° 49′ 42,2″ O