Kirche Niedercunnersdorf
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Die evangelische Dorfkirche Niedercunnersdorf ist eine spätbarocke Saalkirche im Ortsteil Niedercunnersdorf von Kottmar im Landkreis Görlitz in Sachsen. Sie gehört zur Kirchengemeinde Obercunnersdorf im Kirchenbezirk Löbau-Zittau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Geschichte und Architektur
Die Dorfkirche Niedercunnersdorf ist eine schlichte Saalkirche aus der Zeit 1792–94. Restaurierungen wurden in den Jahren 1894 und 1913 vorgenommen. Das Bauwerk ist ein verputzter Bruchsteinbau auf rechteckigem Grundriss mit geradem Schluss und abgewalmtem Satteldach im Osten. Das Dach ist mit Fledermausgauben und einem gedrungenen Dachreiter versehen.
Der Saal ist innen flachgedeckt, an der Nord- und Südseite sind doppelte Holzemporen mit schlichter Brüstung eingebaut, die an der Ostseite jeweils eine verglaste Loge im Erdgeschoss haben. An der Ostwand zeigen zwei Farbglasfenster Darstellungen der Geburt Christi und der Auferstehung mit der Jahreszahl 1894.
Ausstattung
Im Kontrast zu dem schlichten Raumeindruck steht der prachtvolle barocke Kanzelaltar aus der Zeit um 1720/1730, der im Jahr 1794 aus der Kirche Oppach im Landkreis Görlitz hierher überführt wurde. Über dem Altartisch befindet sich der polygonale, von Akanthusranken getragene Kanzelkorb; über der Kanzeltür sind Wolken mit Engelsköpfen angebracht, seitlich zwei korinthische Säulen, darüber Giebelansätze mit Putten. Neben den Säulen stehen Statuen des Moses und Johannes des Täufers. Abschließend ist ein Wolkenkranz mit dem Auferstandenen angeordnet.
Ein gefasster hölzerner Taufengel mit einem aufgeschlagenen Buch in den Händen trägt die Jahreszahl 1794; dazu gehörten vermutlich ehemals eine Taube und ein Auge Gottes im Strahlenkranz, die jetzt an der Aufhängung des östlichen Leuchters angebracht sind.
Die fein gestaltete Taufe in neugotischen Formen aus Gusseisen steht unter der Orgelempore. Die Orgel ist ein Werk von Jehmlich aus dem Jahr 1871 mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal, das seit dem Jahr 1940 mehrmals umdisponiert wurde.[1]
An der Südwand des Friedhofs stehen zwei schlichte rechteckige Gruftbauten aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Literatur
- Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen I. Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 640 (dehio.org).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Informationen zur Orgel auf Orkasa. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
Koordinaten: 51° 3′ 16,7″ N, 14° 39′ 15″ O