Kirche Neuhausen (Gurjewsk)

Die Kirche Neuhausen (in kyrillischer Transkription: Кирха Нойхаузен) ist eine Kirche im heute russischen Gurjewsk in der Oblast Kaliningrad, dem früheren nördlichen Ostpreußen Deutschlands.
Geschichte
Neuhausen war Sitz des ermländischen Domkapitels. In der Ordenszeit wurde das Schloss als Sommersitz genutzt, unter Herzog Georg Wilhelm als Jagdsitz.
Die Kirche in Neuhausen wurde im 14. Jahrhundert angelegt; sie wurde nach der Reformation evangelisch.[1]
- Ehemalige evangelische Kirche Neuhausen
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Westturm mit Portal (2024) -
Seiteneingang (2024) -
Ostseite (2014)
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Fenster (2014)
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Nebeneingang (2014)
Bauwerk
Das Turmdach hat zwei fünfteilige Staffelgiebel. Die Streben stehen übereck und sind von Putzbändern durchquert, was auf eine späte Bauzeit um 1500 hinweist. Das Kirchenschiff war ursprünglich klein und wurde noch vor 1400 in Granit und Ziegelwerk vergrößert. Wandmalereien aus dieser Zeit sind heute unter Putzschichten verborgen. Das Portal an der Südvorhalle weist als Besonderheit bereits einen Rundbogen auf. Der Altar von 1689 bis 1691 war Hauptwerk von Isaac Riga aus Königsberg. Taufkammer, Beichtstuhl, Sitz für den König nach 1701 stammen auch aus dessen Schule.
Literatur
- Neuhausen, Dorf und Rittergut, Landkreis Königsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Neuhausen (meyersgaz.org).
- Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 1: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Samlandes. Königsberg 1898, S. 94–86 (Google Books).
- Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 15–16 (Google Books).
- Carl von Lorck: Dome, Kirchen und Klöster in Ost- u Westpreußen. Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1982, S. 174–176.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 1: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Samlandes. Königsberg 1898, S. 94–86 (Google Books).
Koordinaten: 54° 46′ 32,7″ N, 20° 37′ 25,7″ O