Kirche Maria Empfängnis (Wien)

Pfarrkirche Maria Empfängnis
Innenraum

Die Kirche Maria Empfängnis war eine römisch-katholische Pfarrkirche im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling und befindet sich an der Flurschützstraße 1. Die Lage an der Bezirksgrenze zu Margareten spiegelt sich in der Bezeichnung der Pfarre Neumargareten wider, eines ehemaligen Bezirksteils von Margareten, der später zu Meidling kam. 2025 wurde die Pfarre aufgelöst und die Kirche entweiht.

Geschichte

Nachdem um 1900 in dieser Gegend eine starke Bevölkerungszunahme zu verzeichnen war, wurde in dem typischen Wiener Arbeiterbezirk der Bau einer Kirche und die Einrichtung einer Pfarre notwendig. 1905 entstand nach Plänen von Richard Jordan ein erstes Kirchengebäude und damit verbunden die Schaffung der Pfarre Neumargareten. Die Kirche wurde gegenüber dem ehemaligen Hundsturmer Friedhof, dem nunmehrigen Haydnpark, errichtet.

1944 wurde diese erste Kirche durch Bomben völlig zerstört. Die Pfarre wich in einen Saal der Wohnhausanlage Reumannhof aus. 1949–53 entstand das jetzige Kirchengebäude nach Plänen von Helene Koller-Buchwieser und Hans Steineder. Ein ebenfalls projektierter Glockenturm wurde nie realisiert.

Aufgrund zu hoher Betriebskosten, wie auch sinkender Katholikenzahlen fasste das Vikariat Wien-Stadt der Erzdiözese Wien mit der Zustimmung des Erzbischofs den Entschluss, die Kirche aufzulösen und die Pfarre Neumargareten in den Mutterschoß der Pfarre Meidling, aus dem sie 1902 ausgegliedert wurde, wieder einzubetten. Am 22. Juni 2025 fand der Abschiedsgottesdienst, den Kardinal Christoph Schönborn selbst leitete, statt. Über die weitere Nutzung der Gebäude wird zurzeit diskutiert.[1]

Baubeschreibung

Die Hallenkirche ist mit großen Wand- und Deckenbildern von Hans Alexander Brunner ausgestattet, die Maria Immaculata im Strahlenkranz umgeben von Heiligen zeigen. Auch die Kreuzwegbilder stammen vom selben Künstler. Hinter dem Altar zeigt ein Wandbild das Jüngste Gericht, davor eine Marienstatue von Hans Freilinger aus dem Jahr 1967. In einer Kapelle wurde eine Marienstatue aus der zerstörten ersten Kirche aufgestellt. Die dortigen Glasfenster stammen von Karl Hauck.

Vor der Kirche befindet sich eine Plastik aus dem 18. Jahrhundert, die den Brückensturz des hl. Johannes von Nepomuk zeigt.

Auf der rückwärtigen Empore steht die Orgel der Pfarrkirche Neumargareten. Das Instrument wurde 1955 durch die Firma Gebrüder Mauracher aus Linz erbaut und besitzt bei drei Manualen und Pedal 52 Register (zuzüglich Transmissionen und Extensionen), sowie elektropneumatische Trakturen. Die Orgel stellt ein gut erhaltenes Beispiel des Orgelbaus der 50er-Jahre sowie den letzten großen Orgelneubau vor Betriebsschluss jener Firma und somit auch einer ganzen österreichischen Orgelbaudynastie dar.[2]

Bildergalerie

Literatur

  • Ludwig Varga: Die Pfarre Neumargareten, Blätter des Meidlinger Bezirksmuseums, Wien 2006, Heft 67.
Commons: Kirche Neumargareten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Brief des Bischofvikar zum ersten Adventsonntag 2024 - Auflösung der Pfarre. Abgerufen am 28. August 2025.
  2. Orgellandschaft Tirol - Gebrüder Mauracher. Abgerufen am 28. August 2025.

Koordinaten: 48° 10′ 50,6″ N, 16° 20′ 50,6″ O