Kirche Hundshübel
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Die evangelische Dorfkirche Hundshübel ist eine barocke Saalkirche im Ortsteil Hundshübel von Stützengrün im Erzgebirgskreis in Sachsen. Sie gehört zur Kirchengemeinde Stützengrün im Kirchenbezirk Aue der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Geschichte und Architektur
Die weithin sichtbare Saalkirche wurde anstelle einer älteren Kirche in den Jahren 1784–88 durch Christian Leonhard erbaut. Restaurierungen wurden in den Jahren 1888, 1964–66 (innen) und 1992/93 (außen) durchgeführt.
Das Bauwerk ist ein verputzter Bruchsteinbau, der im Osten dreiseitig geschlossen ist. Das Äußere ist durch gestreckte Korbbogenfenster zwischen Strebepfeilern gegliedert. Nordöstlich befindet sich der Sakristeianbau aus dem Jahr 1808. Der kräftige, bis zur Firsthöhe quadratische Westturm ist mit einem abgewalmten Dach geschlossen, das schlanke, oktogonale Glockengeschoss ist mit einer zierlichen Laterne aus dem Jahr 1818 bekrönt.
Innen ist das Bauwerk ein heller Saal, der mit einer Putzdecke geschlossen ist. Emporen sind an drei Seiten eingebaut, die an der Nord- und Südseite zweigeschossig ausgebildet sind, im östlichen Teil befinden sich verglaste Betstuben; diese sind im Erdgeschoss mit zierlichen Holzsprossenfenstern und reichgeschmückten Türen in Rocailleformen versehen, die mit dem kursächsischen Wappen und dem Familienwappen und mit der Jahreszahl 1788 bezeichnet sind.
Ausstattung
Die einheitliche Ausstattung ist in späten Rokokoformen gestaltet. Das Hauptstück ist ein stattlicher Kanzelaltar aus dem Jahr 1788. Er zeigt in der Predella ein Relief mit der Darstellung des Abendmahls. Am fünfseitigen Kanzelkorb ist eine Rokokokartusche mit Christus als Lamm Gottes angeordnet, seitlich die übereck gestellten korinthischen Säulen, daneben Schnitzfiguren von Johannes Evangelista und Moses. Der Schalldeckel ist in das abschließende Gesims einbezogen; der geschweifte Aufsatz zeigt das Auge Gottes im Strahlenkranz zwischen Engelsfiguren. Die vierseitige Holztaufe mit geschnitzten Rokoko-Ornamenten ist am Fuß mit der Jahreszahl 1792 bezeichnet; der Deckel gehört ursprünglich nicht dazu. Das wertvolle Taufbecken aus der Zeit um 1500 ist mit einer in Messing getriebenen Darstellung der Verkündigung versehen.
An der inneren Chorwand befindet sich ein Holzkruzifix vermutlich aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die Orgel ist ein Werk von Johann Gotthilf Bärmig aus dem Jahr 1864 mit 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal[1], das in den Jahren 2002 und 2015 durch Wilhelm Rühle überarbeitet wurde[2].
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen II. Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 408–409 (dehio.org).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Information auf der Orgeldatenbank Orkasa
- ↑ Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 21. Juli 2025.
Koordinaten: 50° 32′ 35″ N, 12° 34′ 8,2″ O