Kirche Apoș

Kirche Abtsdorf (2018)
Schaubild

Die evangelische Kirche Apoș (deutsch Abtsdorf) ist eine heute baufällige spätgotische Saalkirche in Apoș (Abtsdorf) im Kreis Sibiu, die von der mittlerweile ausgewanderten siebenbürgisch-sächsischen Dorfgemeinde errichtet worden ist.

Geschichte

Das Dorf gehörte im Mittelalter dem Kloster Kerz und ging dann in Hermannstädter Besitz über. Angesichts der Hörigkeit und der damit verbundenen Armut der Gemeinde ist die Größe der Kirche beeindruckend. Möglicherweise geht der heute erhaltene Glockenturm, der eine datierte Pforte hat, auf einen Befestigungsturm zurück. Nach anderen Quellen stammt der Turm von 1799.

Die Ringmauer der ehemaligen Kirchenburg wurde nach und nach abgetragen, der letzte Abschnitt im 20. Jh. zugunsten eines neuen Schulgebäudes.[1]

Nach der Abwanderung der deutschsprachigen evangelischen siebenbürgisch-sächsischen Gemeinde wurde die Kirche nicht mehr genutzt.[1] Der Verein „Villa Abbatis“ hat nach dem Erwerb des ehemaligen Pfarrhauses und mehrerer Grundstücke auch die Verwaltung der Kirche übernommen und ab 2019 hat der Verein „Ambulanţa pentru monumente“ (Die Denkmalambulanz) die Instandsetzung des Gebäudes übernommen.[1] Das Pfarrhaus wurde in ein Gästehaus verwandelt, von dem aus „Villa Abbatis“ auch ein Reitzentrum betreibt.[1]

Bauwerk

Die Gewölbetonne von 1765 mit Stichkappen lagert auf Wandpfeilern. Von außen ist die Kirche durch wenige Strebepfeiler gegliedert. Auf der Nordseite steht eine Empore oder hölzerne Galerie ("Glater" auf Siebenbürgisch-Sächsisch), die sich auf der Westseite als Orgelempore fortsetzt. Die Orgel selbst wurde 2004 in die Kirchenburg Agnetheln versetzt, später nach Petelea[2]. Im Chor steht der 1898 aufgestellte Altar mit Gemälde von Carl Dörschlag.

Literatur

  • Hermann Fabini: Die Kirchenburgen der Siebenbürger Sachsen. Monumenta-Verlag, 2013, S. 37.
Commons: Kirche Apoș – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Stefan Bichler, 1:0 im Kampf gegen das Regenwasser, 4.11.2019 bei Stiftung Kirchenburgen (kirchenburgen.org). Abgerufen am 17. September 2025.
  2. Die Innenausstattung der Kirche

Koordinaten: 46° 1′ 52,8″ N, 24° 33′ 20″ O