Keur Massar

Keur Massar
Commune d’arrondissement
Keur Massar
Koordinaten 14° 47′ 4″ N, 17° 18′ 34″ W

Die 16 Communes d’arrondissement in Pikine
Basisdaten
Staat Senegal
Region Dakar
Département Pikine
Arrondissement Arrondissement des Niayes
Höhe 16 m
Fläche 22 km²
Einwohner 201.653 (2013)
Dichte 9166 Ew./km²
Keur Massar 2011
Keur Massar 2011
Keur Massar 2011

Keur Massar war der bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadtbezirk der Großstadt Ville de Pikine in der Metropolregion Dakar, gelegen im zentralen Westen Senegals. Als Stadtbezirk von Pikine hatte Keur Massar den Status einer Gemeinde (commune). Im Jahr 2021 wurde Keur Massar geteilt in die Gemeinden Keur Massar Nord und Keur Massar Sud, die Sitz des neu geschaffenen Départements Keur Massar wurden.

Geografie

Keur Massar liegt im Nordosten des Flaschenhalses der Cap-Vert-Halbinsel zwischen dem südlich angrenzenden und von der Autoroute 1 durchschnittenen Forêt classée de Mbao (FCM) und dem nördlich angrenzenden Strandsee Lac Mbeubeuss (einschließlich),[1] dessen westlicher Teil als décharge de Mbeubeuss bekannt ist und als zentrale Mülldeponie der Metropolregion Dakar dient.[2] Dazwischen erstrecken sich die Wohngebiete des Stadtbezirks. Mit Ausnahme der überall verstreut liegenden überschwemmungsgefährdeten Senken, immerhin ist Keur Massar in den Feuchtgebieten der Niayes gelegen, ist der Stadtbezirk fast vollständig bebaut.

Der Stadtbezirk hat eine Fläche von 22,0 km².[3] Der Grenzverlauf ergibt sich aus einem 2019 im Rahmen einer amtlichen Dokumentation herausgegebenen Satellitenfoto.[4][5] Benachbart sind im Uhrzeigersinn die Stadtbezirke Mbao im Süden, Yeumbeul Sud und Yeumbeul Nord im Westen, Malika im Norden sowie im Osten die Landgemeinde Tivaouane Peulh-Niaga, die Stadt Jaxaay-Parcelles-Niakoul Rap und der Stadtbezirk Rufisque Ouest der Nachbarstadt Rufisque.[6]

Geschichte

Keur Massar war ursprünglich ein Nachbarort von Pikine und ging mit anderen Nachbarorten 1996 als Stadtbezirk Keur Massar (commune d'arrondissement), und organisatorisch unterstellt dem Arrondissement des Niayes, in der Ville de Pikine auf.[7] Angetrieben wurden diese Eingliederungen durch die von der Hauptstadt Dakar ausgehende und über Jahrzehnte hinweg sich immer mehr in den Osten der Hauptstadtregion ausbreitende und verdichtende Urbanisierung. Dank dieser Eingliederungen galt Pikine bei der Volkszählung 2013 noch vor der Hauptstadt Dakar als größte Stadt Senegals. Im Jahr 2014 erhielt der Stadtbezirk Keur Massar, wie in Senegal alle communes d'arrondissement, den landesweit einheitlichen Status einer Gemeinde (commune).

Die immer dichter werdende Bebauung machte das von Senken und Feuchtgebieten durchzogene Stadtgebiet zunehmend anfälliger für schwere Überschwemmungen nach Starkregenereignissen. Diese traten seit 2005 mehrfach auf, und Tausende von Bewohnern mussten aus gefährdeten Zonen ausgesiedelt werden. Als es im September 2020 in weiten Teilen der nördlichen Stadtbezirke Pikines erneut zu katastrophalen Überschwemmungen kam, nahm der Präsident der Republik Macky Sall dies zum Anlass, das schwer betroffene Arrondissement des Niayes mit dem Décret n°2021-687 vom 28. Mai 2021 aus dem Département Pikine auszugliedern und daraus das Département de Keur Massar zu bilden. Zugleich wurden die von der Neubildung des Départements betroffenen Gemeinden aus der Großstadt Ville de Pikine ausgegliedert, die damit ihren Status als Millionenstadt verlor. Und zugleich wurden aus dem bisherigen Stadtbezirk mit Gemeindestatus Keur Massar zwei neue Gemeinden gebildet: Keur Massar Nord und Keur Massar Sud.[8]

Bevölkerung

Die letzten Volkszählungen ergaben für den Stadtbezirk jeweils folgende Einwohnerzahlen:

Jahr Einwohner
1988
2002[9] 57 253
2013[10] 201 653

Verkehr

Keur Massar liegt etwas nördlich der Verkehrsachsen der Cap-Vert-Halbinsel, auf denen der West-Ost-Verkehr zwischen der Metropole Dakar und dem Rest des Landes fließt. Diesem Verkehr dienen die Nationalstraße N 1, ferner die Bahnstrecke Dakar–Niger, und mit der nahe gelegenen Anschlussstelle 8 der mautpflichtigen Autoroute 1 im Forêt de Mbao hat der Stadtbezirk eine schnelle Verbindung in Westrichtung mit der Hauptstadt Dakar und in Ostrichtung mit dem neuen internationalen Flughafen Dakar-Blaise Diagne.

Einzelnachweise

  1. Lac Mbeubeuss bei Geonames
  2. Singaravélou, Comité national français de géographie. Commission "Espaces tropicaux et leur développement" – 1997: La décharge de Mbeubeuss, S. 493 in der Google-Buchsuche
  3. Service Régional de la Prévision et de la Statistique de Dakar: Estimation de la Population de Dakar par collectivité locale en 2004 (Memento vom 14. November 2019 im Internet Archive) Fläche der Stadtbezirke auf Seite 166 der PDF-Datei 1,12 MB
  4. Agence nationale de l'Aménagement du Territoire (ANAT), 20. Dezember 2019: Missions de démarcation de communes. Jaxaay-Parcelles Assainies-Niakoul Rab / Mbao / Keur Massar / Rufisque Ouest / Tivaouane Peul-Niaga
  5. Grenzverlauf im Satellitenfoto (Memento vom 6. Januar 2020 im Internet Archive)
  6. Programme de gestion des déchets solides urbains de la région de Dakar, Jahresbericht 2016 Kommunale Grenzen der Metropolregion Dakar siehe Seite 30 der PDF-Datei 3,84 MB
  7. Décret n°96-745 portant création de communes d'arrondissement dans les villes Dakar, Pikine, Guédiawaye et Rufisque
  8. Seneplus, 18. September 2020: ERECTION ANNONCEE DE KEUR MASSAR EN DEPARTEMENT, LES ENJEUX D’UNE DECISION - xibaaru.sn, 2. Juni 2021: Keur Massar devient 46e département du Sénégal - Ministère des Collectivités territoriales, de l'Aménagement et du Développement des Territoires, 3. Juni 2021: LA CRÉATION DU DÉPARTEMENT DE KEUR MASSAR OFFICIALISÉE
  9. ANSD: Résultats préliminaires du Troisième Recensement Général de la Population et de l’Habitat du Sénégal de 2002 (RGPH-III) (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) Stadtteile von Pikine mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung Seite 9 der PDF-Datei 1,64 MB
  10. ANSD: Rapport Projection de la Population du Senegal 2013 - 2063 (RGPHAE 2013) Zahlen für 2013 Seite 17–19 der PDF-Datei 1,553 MB