Ketil Solvik-Olsen

Ketil Solvik-Olsen, 2017

Ketil Solvik-Olsen (* 14. Februar 1972 in Bryne) ist ein norwegischer Politiker der Fremskrittspartiet (FrP), deren stellvertretender Vorsitzender er von Mai 2013 bis April 2019 sowie von Mai 2021 bis Mai 2023 war. Er war von Oktober 2013 bis August 2018 der Verkehrsminister seines Landes. Von 2005 bis 2013 war er Abgeordneter im Storting.

Leben

Herkunft und Beruf

Solvik-Olsen stammt aus der Stadt Bryne und gilt als nahe mit der Pfingstbewegung verbunden.[1] Im Jahr 1992 legte er das International Baccalaureate in Stavanger ab. Von 1994 bis 1996 studierte er an der University of Toledo in Ohio die Fächer Sozialökonomie und Politikwissenschaft. Im Anschluss machte er dort bis 1997 seinen Master in Sozialökonomie.[2]

Im Jahr 1997 begann er als Finanzanalytiker bei Leif Höegh zu arbeiten. Er wechselte 1998 zu Møller US Import (heute Møller Mobiltz Group), wo er bis 2000 als Projektleiter tätig war. Bis 2001 kehrte er anschließend als Projektleiter zu Leif Höegh zurück.[2]

Parteikarriere

In seiner Jugend war er in der FrP-Jugend, der Fremskrittspartiets Ungdom (FpU), aktiv.[1] Von 2001 bis 2005 war Solvik-Olsen als politischer Referent der FrP-Fraktion im norwegischen Nationalparlament, dem Storting, tätig. Von 2004 bis 2005 war er zudem FrP-Vorsitzender in Oslo.[2]

Am 26. Mai 2013 wurde er zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden der FrP gewählt. Als solcher war er unter Siv Jensen tätig. Nachdem er sich bereits zuvor von seinem Amt als Verkehrsminister zurückgezogen hatte, stellte er sich im April 2019 nicht mehr der Wiederwahl.[3]

Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA kehrte er im Mai 2021 als erster stellvertretender Parteivorsitzender zurück in den FrP-Vorstand.[4] Im Mai 2023 kandidierte er nicht erneut für den Posten als stellvertretender Vorsitzender der Fremskrittspartiet. Sein Nachfolger wurde Hans Andreas Limi.[5]

Stortingsabgeordneter

Bei der Stortingswahl 2005 zog er erstmals selbst in das Storting ein. Dort vertrat er den Wahlkreis Rogaland und wurde Mitglied im Energie- und Umweltausschuss. Auch nach der Parlamentswahl 2009 verblieb er zunächst in diesem Ausschuss. Im Oktober 2011 wechselte er in den Finanzausschuss, in dem er den stellvertretenden Vorsitz übernahm. In der von Oktober 2009 bis September 2013 andauernden Legislaturperiode fungierte Solvik-Olsen zudem als stellvertretender Fraktionsvorsitzender.[2]

Im Vorfeld der Wahl 2013 kündigte er an, dass er in Hinblick auf seine Familiensituation nicht erneut in das Storting einziehen wolle.[6] Er kandidierte schließlich sowohl 2013 als auch bei der Parlamentswahl 2017 auf einem der hinteren Plätze. Nachdem er für die Stortingswahl 2021 parteiintern bereits für den Spitzenplatz der Wahlliste in Rogaland vorgesehen war, zog er sich im Dezember 2020 wiederum aus persönlichen Gründen zurück. Solvik-Olsen kandidierte stattdessen erneut auf einem aussichtslosen Platz.[7]

Verkehrsminister

Am 16. Oktober 2013 wurde Solvik-Olsen zum Verkehrsminister in der Regierung Solberg ernannt. Als solcher blieb er auch nach der Parlamentswahl im Herbst 2017 weiter im Amt. Seine Amtszeit endete am 31. August 2018, als sein Parteikollege Jon Georg Dale den Posten übernahm.[8] Solvik-Olsen zog sich aus dem Amt zurück, nachdem seine Frau ein Jobangebot in Alabama angenommen hatte.[9]

Politische Positionen

Solvik-Olsen trat des Öfteren als Befürworter der Energiegewinnung durch Thorium auf.[10] Nach dem Reaktorunglück in Fukushima gab er an, dass er nicht die Schließung der norwegischen Kernkraftwerke, sondern den Bau von Kernkraftwerken, die statt Uran das Element Thorium verwenden, befürworte.[11]

Verkehrspolitisch setzte er sich unter anderem dafür ein, dass die Straßeninfrastruktur statt von Mautgebühren durch Steuergelder finanziert werden solle.[12]

Commons: Ketil Solvik-Olsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Olav Garvik, Vibeke Lauritsen: Ketil Solvik-Olsen. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 22. Mai 2025 (norwegisch).
  2. a b c d Biografi: Solvik-Olsen, Ketil. In: Stortinget. Abgerufen am 22. Mai 2025 (norwegisch).
  3. NTB: Listhaug og Søviknes innstilt som nestledere i Frp. Abgerufen am 13. Oktober 2019 (norwegisch (Bokmål)).
  4. Andreas Haakonsen, Bjørn Haugan: Siv Jensen takket av: – Morna, Jensen! In: Verdens Gang. 8. Mai 2021, abgerufen am 22. Mai 2025 (norwegisch).
  5. Hans Andreas Limi valgt til nestleder i Frp. In: Vårt Land. 30. April 2023, abgerufen am 22. Mai 2025 (norwegisch).
  6. Mari Rollag Evensen: Solvik-Olsen gir seg på Stortinget. In: NRK. 17. September 2012, abgerufen am 22. Mai 2025 (norwegisch).
  7. Lars Hægeland, Frank Ertesvåg, Pernille Solheim: Solvik-Olsen trekker seg som toppkandidat til Stortinget. In: Verdens Gang. 9. Dezember 2020, abgerufen am 22. Mai 2025 (norwegisch).
  8. Ketil Solvik-Olsen. In: regjeringen.no. Abgerufen am 22. Mai 2025 (norwegisch).
  9. Ketil Solvik-Olsen og Terje Søviknes går av. In: TV 2. 30. August 2018, abgerufen am 13. Oktober 2019 (norwegisch).
  10. NRK: Frp vil satse mer på atomkraft. 14. März 2011, abgerufen am 13. Oktober 2019 (norwegisch (Bokmål)).
  11. Frp vil satse mer på atomkraft. In: NRK. 14. März 2011, abgerufen am 13. Oktober 2019 (norwegisch).
  12. Friske meninger: - Stem Frp dersom du er i mot bompenger, Giske. Abgerufen am 13. Oktober 2019 (norwegisch).