Keramik-Museum Berlin

Keramik-Museum Berlin
Daten
Ort Berlin-Charlottenburg,
Schustehrusstr. 13 Welt-Icon
Art
Handwerkmuseum
Eröffnung um 1990
Betreiber
Förderverein Keramikmuseum Berlin (KMB) im Auftrag des Senats
Website
ISIL DE-MUS-447716
Museumsgebäude, 2012

Das Keramik-Museum Berlin (KMB) ist ein Museum der Stadt Berlin. Es wurde 1990 gegründet und befindet sich seit 17. Januar 2004 auf dem Gelände der Schustehrusstraße 13 im Ortsteil Charlottenburg des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Hier werden in Sonderausstellungen Designer­klassiker und Werke namhafter Keramiker gezeigt.

Geschichte des Gebäudes

Das Museum befindet sich im ältesten noch erhaltenen Bürgerhaus der Charlottenburger Altstadt. Es wurde 1712 nach einem für die Bürgerhäuser in Charlottenburg verbindlichen Modell von Eosander von Göthe, dem Hofarchitekten Friedrichs I., erbaut.

Das restaurierungsbedürftige Bauwerk mit zwei Innenhöfen wurde 1981 in die Denkmalliste des Senats eingetragen. Am 24. Dezember 1983 gab es einen unerlaubten Abrissversuch des privaten Eigentümers, bei dem das Haus stark beschädigt wurde und der von Bürgern erst in letzter Minute vereitelt werden konnte. Daraufhin übernahm die öffentliche Hand das Gebäude. Es wurde unter Leitung des Architekten Ulli Böhme mit alten Baumaterialien und -techniken – nun mit einer klassizistischen Fassade – rekonstruiert; die Kosten trug der Landeskonservator.

Geschichte des Museums

Der im Bezirk Charlottenburg lebende und praktizierende Galerist und Keramikforscher Heinz-Joachim Theis war es, der den Anstoß zur Einrichtung eines entsprechenden Museums gegeben hat. Hinzu kam eine umfangreiche Schenkung von Karlheinz Fetzer (1923–1998). So konnte das historische Gebäude im Jahr 1990 als Museum eröffnet werden, als Betreiber hatte sich ein Förderverein gegründet. Die Leitung wurde Herrn Theis übertragen, der sie noch immer innehat.[1]

Im Laufe der folgenden Jahre kamen stetig neue Objekte aus den Bereichen Fayence, Majolika, Steingut, Steinzeug und Porzellan hinzu, die das Leben im früheren Berlin dokumentieren. Bis zum Sommer 2025 sind bereits rund 8000 Exponate aus den Stilepochen Historismus, Jugendstil, Expressionismus, Bauhaus und Funktionalismus zusammen gekommen. Viele Stücke stammen aus bekannten Manufakturen, von Industriedesignern und Keramikkünstlern.[1]

Ausstellungen (Auswahl)

Blick in einen Ausstellungsraum

In zwei Räumen des Museums präsentiert der gemeinnützige Förderverein KMB, der die Räume vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf angemietet hat, seine Sammlungen in ständig wechselnden Sonderausstellungen. Bereits gezeigte Ausstellungen sind:[2]

  • Tönflöten und andere keramische Musikinstrumente (2016 bis Januar 2017)[1]
  • Meister Petz & Co. (Februar bis Juni 2017)[1]
  • Helmut Krüger Porzellan-Manufaktur. Moabit 1954–1971 (Februar 2029 bis Mai 2019)[2]
  • 100. Ausstellung des KMB – ein Rückblick (Februar 2019 bis August 2019)[2]
  • Max Roesler Feinsteingutfabrik Rodach und Darmstadt (Juni 2019 bis Juni 2020)[2]
  • Till Sudeck (1926–2014) – Studiokeramik (Juni 2019 bis September 2019)[2]
  • Großherzogliche Keramische Manufaktur Darmstadt 1904–1924 (September 2019 bis Januar 2020)[2]
  • Berlin und Umland. Keramik im XX. Jahrhundert (September 2019 bis September 2020)[2]
  • Andreas Fritsche – Ausgezeichnet (Februar 2020 bis Juni 2020)[2]
  • Geschenke an das KMB und Neuerwerbungen (Juni 2020 bis Mai 2021)[2]
  • Schablonen-Spritzdekore vor 1950 (September 2020 bis Januar 2021)[2]
  • Sibylle Karrenberg-Dresler (1918–2007) (September 2020 bis Januar 2021)[2]
  • Das Vermächtnis Edith Stohlmann. Meisterhafte Studiokeramik (August 2021 bis Juni 2022)[2]
  • Erinnerung an Christiane Grosz (1944–2021) (Februar 2022 bis Mai 2022)[2]
  • Kröninger Keramik von Jörg von Manz (Juni 2022 bis August 2022)[2]
  • Otto Douglas-Hill 1897–1972. Ausstellung zum 125. Geburtstag (September 2022 bis Mai 2023)[2]
  • Geschenke und Neuerwerbungen 2020–2023 (Juni 2023 bis Januar 2024)[2]
  • Zauberhafte Keramikwelt RAKU (Juni 2023 bis Mai 2024)[2]
  • Allerhand Weihnachtliches (November 2024 bis Januar 2025)[2]
  • Kunstkeramik aus Wien (Februar 2025 bis Juni 2025)[3]

Von vielen Ausstellungen wurden Kataloge gedruckt, die in der benachbarten Galerie Theis erworben werden können.[4]

Zusätzliche themenbezogene Veranstaltungen runden das kulturelle Angebot ab. Außerdem wird auch gelegentlich ein Flohmarkt Keramik-Trödel organisiert.

Literatur

  • Dorothea Zöbl: Wo der König Bürgermeister war. Charlottenburger Stadtgeschichten seit 1700. Gebr. Mann Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7861-2686-7.
Commons: Keramik-Museum Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d KMB, die Sammlung. Abgerufen am 19. September 2025.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Vergangene Ausstellungen. Abgerufen am 19. September 2025 ("ältere" aufrufen).
  3. Kunstkeramik aus Wien. Abgerufen am 19. September 2025.
  4. Publikationen. Abgerufen am 19. September 2025.