Keir Starmer
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Sir Keir Rodney Starmer [] KCB, KC, PC (* 2. September 1962 in Southwark, London) ist ein britischer Anwalt und Politiker (Labour Party). Seit dem 5. Juli 2024 ist er Premierminister des Vereinigten Königreiches.
Als Mitglied des britischen Unterhauses vertritt er dort seit 2015 den Londoner Wahlkreis Holborn and St Pancras, der als ein sicherer Labour-Wahlkreis gilt. Diesen konnte er in den Unterhauswahlen 2019 und 2024 verteidigen.[1] Starmer ist seit dem 4. April 2020 Vorsitzender der Labour Party.[2]
Leben
Ausbildung und berufliche Karriere
Keir Starmer ist das zweite von vier Kindern einer Krankenschwester und eines Werkzeugmachers. Als starke Sympathisanten der Labour Party benannten sie Keir nach dem ersten Parteiführer der Partei, Keir Hardie.[3] Starmer wuchs in Oxted auf,[4] sein Vater war an verschiedenen Orten (u. a. in den Grafschaften Surrey und Kent) als Selbstständiger im Werkzeughandel tätig.[5] Durch gute schulische Leistungen erlangte er Zugang zur Grammar School (vergleichbar mit dem deutschen Gymnasium). Nach dem Schulabschluss studierte er Rechtswissenschaft an der University of Leeds, wo er zum Bachelor of Laws (LLB) graduierte. Er erwarb anschließend an der Universität Oxford den Bachelor of Civil Law (BCL)[6] und wurde 1987 als Anwalt zugelassen.
Als Anwalt verteidigte er unterschiedliche Klientel (oft pro bono), darunter Friedensaktivisten, Umweltaktivisten, Soldaten und Terrorverdächtige.[7] Ab 2003 war er Menschenrechtsberater der Polizeibehörde von Nordirland (Northern Ireland Policing Board).[6] Im selben Jahr prangerte er die Beteiligung des Vereinigten Königreichs am Irakkrieg an, die von seinem Parteifreund und damaligen Premierminister Tony Blair bewilligt wurde.[7]
Von 2008 bis 2013 war er Direktor des Crown Prosecution Service, der britischen Staatsanwaltschaft.[8] In dieser Zeit betrieb er die Strafverfolgung gegen den Minister für Energie und Klimawandel Chris Huhne, die zu dessen Rücktritt am 3. Februar 2012 führte. Außerdem verschärfte er die Strafverfolgung von Jugendlichen. So verloren Verdächtige unter 18 Jahren ihr Recht auf Anonymität in der Presse.[9] Am Ende seiner fünfjährigen Amtszeit wurde er zum Knight Commander of the Order of the Bath geschlagen.[7][10]
Politik
Politik bis zur Kandidatur um Parteivorsitz
Nach dem Rücktritt von Ed Miliband 2015 galt Starmer als Kandidat für den Labour-Parteivorsitz. Er trat wegen geringer parlamentarischer Erfahrung nicht an und unterstützte Andy Burnham.
Beim EU-Mitgliedschaftsreferendum 2016 plädierte er gegen den Brexit und setzte er sich für den Verbleib des UK in der Europäischen Union ein. Nach dem Referendum trat er mit zahlreichen anderen prominenten Labour-Politikern aus Protest gegen die Haltung des Parteivorsitzenden Jeremy Corbyn aus dessen Schattenkabinett aus und forderte einen Wechsel der Parteiführung. In den daraufhin anberaumten Wahlen zum Parteivorsitz unterstützte er Owen Smith gegen Corbyn. Corbyn gewann und berief im Oktober 2015 Starmer zum Brexit-Schattenminister (Shadow Secretary of State for Exiting the European Union). In dieser Position war er bis 2020 tätig. Von 2015 bis 2016 war er zusätzlich Immigrations-Schattenminister (Shadow Immigration Minister). Starmer gab dafür seine Beraterposition bei einer auf Menschenrechtsfälle spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei auf. Er folgte der Linie Corbyns, das Referendum zu respektieren, und stimmte daher trotz seiner proeuropäischen Haltung dafür, die Regierung zu autorisieren, den Austrittsantrag zu stellen, was Premierministerin Theresa May im März 2017 tat. Starmer plädierte ab 2016 für ein zweites Referendum über den in Vorbereitung befindlichen Brexit-Vertrag und lehnte die Verträge ab, die May dem Unterhaus zur Abstimmung vorlegte. Entgegen der neutralen Haltung des Parteivorsitzenden Corbyn plädierte er für eine klare Positionierung Labours für einen EU-Verbleib. Er setzte sich für eine künftige Niederlassungsfreiheit ein und konzedierte, dass die Immigration ins UK zu hoch sei. Deshalb solle man die Niederlassungsfreiheit von Arbeitnehmern in der EU fundamental ändern.
Politik ab Kandidatur um Parteivorsitz
| Kandidat | Stimmen | Prozent |
|---|---|---|
| Keir Starmer | 275.780 | 56,2 % |
| Rebecca Long-Bailey | 135.218 | 27,6 % |
| Lisa Nandy | 79.597 | 16,2 % |
Am 4. Januar 2020 gab Starmer seine Kandidatur für den Vorsitz der Labour Party bekannt. Seine Gegenkandidatinnen waren Rebecca Long-Bailey und Lisa Nandy.[12] Umfragen prognostizierten ihm gute Chancen, die Wahl zu gewinnen.[13]

Starmer galt als Vertreter mittiger und pragmatischer politischer Standpunkte – im Gegensatz zum früheren Vorsitzenden Corbyn, der mit dem mittigen Kurs der Partei gebrochen hatte, und der Konkurrentin Long-Bailey, die den Kurs Corbyns fortsetzen wollte.[14][15][16] Andere hielten Starmer für einen Vertreter der „soften Linken“, dem Flügel der Labour-Partei, der auch Ed Miliband, Angela Rayner und Sadiq Khan angehörten. Sein früherer Kollege Gavin Millar bezeichnete ihn als einen rotgrünen Politiker, eine Umschreibung, die Starmer akzeptierte.[17]
Starmer wurde in einer Direktwahl (Labour-Parteimitglieder und erklärte Labour-Sympathisanten waren wahlberechtigt) gewählt, die drei Monate dauerte. Rund 490.000 der 784.151 Abstimmungsberechtigten (62,5 %) stimmten ab.[11] Am 4. April 2020 wurde der Wahlsieg Starmers bekanntgegeben. Im März 2020 war wegen der weltweiten COVID-19-Pandemie in Großbritannien ein strenger Lockdown verhängt worden. Dadurch traten die Wahl und das Wahlergebnis in den Hintergrund.[2]
Starmer berief am 5. April sein Schattenkabinett. Er berief unter anderem den früheren Parteiführer Ed Miliband sowie beiden unterlegenen Kandidatinnen Long-Bailey und Nandy. Er berief Anneliese Dodds als Schatten-Schatzkanzlerin, die erste Frau in dieser Position.[18] Um zu verhindern, dass die Labour-Partei je wieder von ihrem ganz linken Flügel gekapert werden könne, änderten Starmer und seine Unterstützer interne Wahl- und Verfahrensregeln. Der Einfluss der weit überwiegend linken Parteimitglieder auf Nominierungen für Gemeinderäte oder Parlamente wurde stark reduziert. Starmer entfernte nach und nach fast alle linken und halblinken Abgeordneten aus seinem Schattenkabinett.[7]
Unmittelbar nach seiner Wahl zum Parteivorsitzenden bat Starmer im Namen der Partei den Deputiertenausschuss britischer Juden (Board of Deputies of British Jews) um Entschuldigung für den Antisemitismus in seiner Partei.[19] Starmer schloss Corbyn aus der Unterhausfraktion aus, nachdem dieser Antisemitismusvorwürfe gegen die Parteilinke für aufgebauscht erklärt hatte.[7] Im Juni 2020 entließ Starmer Rebecca Long-Bailey wegen Antisemitismus-Vorwürfen aus seinem Schattenkabinett.[20]
Blitz-Umfragen auf YouGov zeigten, dass eine Mehrheit sowohl in der Bevölkerung als auch in der Labour-Partei Starmers Entscheidung begrüßte.[21] Starmer berief Kate Green ins Schattenkabinett.[22]
Als Oppositionsführer kritisierte Starmer wiederholt die konservative Regierung in der COVID-19-Pandemie für ihr Missmanagement. Vor allem beklagte er zu geringe Mengen an COVID-Tests. Die Johnson-Regierung habe mehr versprochen.[23][24]
Diverse Wahlniederlagen bei den Regionalwahlen im Mai 2021 (u. a. in Hartlepool) wurden als Rückschlag und Verlust an Autorität für Starmer gewertet.[25] Starmer nahm nach den Wahlen Änderungen in seinem Schattenkabinetts vor.[26] Er berief alte Blair-Vertraute in sein Schattenkabinett.[7] Er wurde dafür kritisiert, die Interessen der Arbeiterklasse vernachlässigt zu haben.[25][27][28][29] Stattdessen gab Starmer sich betont konservativ, indem er Margaret Thatcher pries,[30] auf Parteitagen die Nationalhymne anstimmen ließ und eine starke Senkung der Einwandererzahlen forderte. Unter seiner Parteiführung wurden dutzende als links geltende Parteimitglieder an einer Kandidatur für regionale oder nationale Wahlen gehindert oder von einer Wiederwahl ausgeschlossen, weil sie u. a. mit Corbyn in Verbindung standen, Israel kritisierten, sich mit Streikenden solidarisierten oder die Ausbootung von Parteimitgliedern von Wahlen an sich kritisierten.[7] Der Regisseur und Drehbuchautor Ken Loach, der unter der Führung Corbyns noch einen Ehrenplatz in der Partei gehabt hatte, wurde 2021 aus der Partei ausgeschlossen. Loach warf Starmer daraufhin vor, entgegen seinen Versprechen die Partei nicht einen, sondern den linken Parteiflügel vertreiben zu wollen; dies sei ihm bereits bei 120.000 ehemaligen Mitgliedern gelungen.[31] Tatsächlich wuchs Labour während Corbyns Vorsitz auf rund 550.000 Mitglieder und zur größten Partei in Westeuropa an und verlor bis zum Jahr 2024 wieder mehr als 170.000 Mitglieder.[7] Loach warf Starmer vor, er plane einen „Rückzug von linker Innenpolitik in den Bereichen des öffentlichen Eigentums, des Wohnungsbaus, des Sozialstaats und der Umwelt“ und wolle stattdessen zurück „zur Partei von Tony Blair“.[31]

Seinen Plan, mit Investitionen in Höhe von 28 Milliarden Pfund jährlich eine grüne Transformation der Wirtschaft einzuleiten und umzusetzen, gab Starmer auf.[7] Auch die zehn Versprechen, die er vor seiner Wahl zum Parteivorsitz im Jahr 2020 abgegeben hatte, darunter höhere Steuern für Spitzenverdiener, die Verstaatlichung von Post-, Energie- und Wasserunternehmen, ein Ende der Privatisierungen im Gesundheitssystem, die Abschaffung von Studiengebühren und eine Beteiligung an Kriegen nur im Fall einer absoluten Notwendigkeit, gab er mit der Begründung auf, der Krieg in der Ukraine, die COVID-Pandemie und die Haushaltspolitik der Torys hätten seine Spielräume verengt.[7][32] Die Politikwissenschaftlerin Eunice Goes beschrieb 2021 seine Strategie als „ideologische Stille“ (ideological quietism): er versuche zu vermeiden, sich auf eine konkrete politische Agenda festzulegen und mit ideologischen Standpunkten in Verbindung gebracht zu werden. Dies tue er, um möglichst breite Wählerschichten anzusprechen und zu vereinen.[16] Starmer plädierte im Jahr 2021 gegen Steuererhöhungen für Unternehmen[33] und gegen die Unabhängigkeit Schottlands.[34] Als Starmer im Zuge des im Jahr 2023 neu aufgeflammten Israel-Gaza-Kriegs Forderungen nach einem Waffenstillstand, die seine Labour-Partei in großen Teilen unterstützte, zurückwies, traten acht Mitglieder seines Schattenkabinetts aus Protest zurück.[7]
Starmer schloss im Wahlkampf vor der britischen Unterhauswahl am 4. Juli 2024 eine Rückkehr des Vereinigten Königreiches in die Europäische Union aus.[35]
Britischer Premierminister
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Am 5. Juli 2024 wurden Starmer als Premierminister und sein Kabinett vereidigt. Er hatte mit seiner Labour-Partei bei der britischen Unterhauswahl am 4. Juli 2024 einen Erdrutschsieg errungen und damit die 14-jährige Regierungszeit der Torys beendet.[36] Im Wahlkampf war es Labour gelungen, die Unterstützung von 14 Zeitungen zu gewinnen, darunter auch wirtschaftsliberalen Blättern wie dem Economist und der Financial Times und rechtsgerichteten Blättern des Murdoch-Medienkonzerns wie der Sun und der Sunday Times.[37][38]
Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Absage an ein von den Torys geplantes Migrationsverfahren, das vorsah, Migranten ohne Bleibestatus unabhängig von ihrer Herkunft nach Ruanda abzuschieben. Große Themen für Starmer und sein Kabinett sind laut Berichten überfüllte Gefängnisse, Kinderarmut und das marode Gesundheitssystem NHS.[39]
Starmer begann seine Amtszeit mit einer Tour der Teilnationen des Vereinigten Königreichs ab dem 7. Juli 2024. Er gab bekannt, die Beziehungen zu den lokalen Regierungen neu startenzu wollen.[40]
Am 11. Juli 2024 besuchte Starmer die USA anlässlich des NATO-Gipfeltreffens in Washington D.C.[41][42]
Bei der Eröffnung des Parlaments am 17. Juli 2024 verlas Charles III. Starmers Regierungserklärung, in der 35 Gesetzesvorhaben erklärt wurden, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. In dieser Erklärung heißt es „Wachstum zu sichern, wird eine fundamentale Mission.“ Weiter heißt es, dass ein nationaler Energieversorger für erneuerbare Energie geschaffen werden soll und dass durch Gründung einer nationalen Bahngesellschaft (also durch Rückgängigmachen früherer Privatisierungen im Bahnbereich) der Service verbessert werden soll. Großbritannien solle seine Beziehungen zu NATO und EU stärken.[43][44]
Am Tag nach der tödlichen Messerattacke in Southport am 29. Juli 2024[45] verurteilte Starmer die rechtsextremen gewalttätigen Unruhen im UK.[46]
Starmer versprach der Polizei angesichts der Unruhen seine Unterstützung und kündigte am 4. August nach weiteren rechtsextremen Krawallen in mehreren Städten an, hart gegen die Randalierer vorzugehen.[47] Zahlreiche Randalierer wurden von Gerichten verurteilt. Am 7. August drohte Starmer erneut mit der vollen Härte des Gesetzes.[48] Starmer gewann ein Image als „Law and Order“-Premierminister.[49]
Weil die rechtsextremen Proteste besonders massiv gewesen waren, wurde befürchtet, dass rechtsextreme Gruppen weiterhin mobilisieren könnten.[50] Am 13. August war die Gewalt abgeklungen.
Die Labour-Regierung stoppte im August als Sparmaßnahme einige Infrastrukturprojekte. Sie kündigte die Kürzung der Heizungswinterhilfe für Rentner an; das Unterhaus beschloss diese Kürzung einige Wochen später. Dies wirkte sich negativ auf Starmers Beliebtheitswerte aus.[51] Gleichzeitig wurden Gehaltserhöhungen für Ärzte, Lehrer und Eisenbahner beschlossen, auch um Streiks zu beenden. Vom 17. bis zum 30. August 2024 setzte Starmer innenpolitisch auf Haushaltskonsolidierung und deutete Steuererhöhungen an. Es wurden Pläne für Rauchverbote im Freien erwogen, um den nationalen Gesundheitsdienst NHS zu entlasten. Starmer besuchte Berlin und führte Gespräche mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Themen waren unter anderem die bilateralen Beziehungen und eine mögliche militärische Zusammenarbeit im Rahmen der NATO.[52][53] Starmers Vorgänger Rishi Sunak hatte häufig Jets und Helikopter der Royal Air Force (RAF) für Inlandsflüge genutzt, wofür der Staatshaushalt der RAF jährlich 40 Millionen Pfund zahlte. Starmer verlängerte den Vertrag nicht.[54]
Im September 2024 reiste Starmer nach Dublin, um mit dem irischen Premierminister Simon Harris die bilateralen Beziehungen zu intensivieren. Sie beschlossen ein jährliches Gipfeltreffen für Handel und Kooperation.[55] Seine Regierung schlug eine Verfassungsänderung vor: Erbadelige sollen aus dem Oberhaus ausgeschlossen werden.[56]
Im November 2024 rief Starmer auf der UN-Klimakonferenz das Ziel aus, die Treibhausgasemissionen seines Landes bis 2035 um mindestens 81 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.[57] Außerdem kündigte Starmer an, bis zur nächsten Wahl 1,5 Millionen Häuser und 150 große Infrastrukturprojekte bauen zu lassen, 13.000 neue Polizisten einstellen zu lassen, das marode Gesundheitssystem zu reformieren (mit dem Ziel, 92 Prozent aller Patienten innerhalb von 18 Monaten zu behandelt), Kinder besser betreut werden (sodass drei Viertel aller Fünfjährigen als „bereit für die Schule“ eingestuft werden) und spätestens ab 2030 insgesamt 95 Prozent der Energie aus grünen Quellen gewonnen wird.[58]
Am 16. Januar 2025 unterzeichnete Starmer in Kyjiw gemeinsam mit dem Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, „eine 100-jährige Partnerschaft“, die die bilateralen Beziehungen im Verteidigungsbereich stärken soll und weitere Militärhilfe vorsieht.[59][60][61][62]
Im Juni 2025 versuchten Starmer und seine Finanzministerin Rachel Reeves, durch geplante Kürzungen bei Behinderten- und Sozialhilfe umgerechnet mehr als sechs Milliarden Euro einzusparen, um die von der Vorgängerregierung übernommene hohe Netto-Neuverschuldung des UK zu senken. Mehr als 120 Labour-Abgeordnete lehnten diesen Plan ab; er wurde nicht weiter verfolgt.[63][64]
Starmer bildete am 5. September 2025 sein Kabinett um, nachdem seine Stellvertreterin Angela Rayner zurückgetreten war.[65] Rund die Hälfte seiner Kabinetts-Ressorts wurde neubesetzt oder umbesetzt.[66]
Privates
Bis zum Umzug in die Downing Street 10 wohnte die Familie in Kentish Town im Norden von London. Starmer spielte Fußball in einem örtlichen Verein und schwamm gerne.[67] Mit seiner Frau Victoria Alexander, einer Rechtsanwältin (Solicitor), die er 2007 heiratete, hat er einen Sohn und eine Tochter. Die Kinder werden im jüdischen Glauben, der Religionszugehörigkeit seiner Frau, erzogen.[68]
Starmer ist Pescetarier, seine Frau Vegetarierin. Das Ehepaar hat beide Kinder ebenfalls als Vegetarier erzogen.[69]
Titel und Auszeichnungen
- Ernennung zum Kronanwalt (Queen’s Counsel) im Jahr 2002[70]
- Im Zuge der New Year Honours wurde er von der britischen Königin 2014 zum Knight Commander des Order of the Bath geschlagen[71]
- Vereidigung als Mitglied des Privy Council im Jahr 2017[8]
- Ehrendoktorwürden der Universitäten Essex, Leeds, East London, London SE, Reading und Worcester
- Honorary Fellowship in der St. Edmund Hall in Oxford[70]
Veröffentlichungen
- Justice in Error, Blackstone Press, 1993, ISBN 1-85431-234-0 (mit C. Walker)
- The Three Pillars of Liberty, Routledge, 1996, ISBN 0-415-09641-3 (mit F. Klug und S. Weir)
- European Human Rights Law, Legal Action Group, 1999, ISBN 0-905099-77-X.
- Criminal Justice, Police Powers And Human Rights, Blackstone, 2001, ISBN 1-84174-138-8 (mit M. Strange und Q. Whitaker)
Literatur
- Tom Baldwin: Keir Starmer: The Biography. William Collins, London 2024, ISBN 978-0-00-866102-1.
- Oliver Eagleton: The Starmer Project. A Journey to the Right. Verso, London 2022, ISBN 978-1-83976-462-2.
Weblinks
- Offizielle Seite (englisch)
- www.parliament.uk : Rt Hon Keir Starmer MP (englisch)
- Keir Starmer im Hansard (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Holborn & St Pancras / Parliamentary constituency. BBC, abgerufen am 13. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ a b Keir Starmer elected as new Labour leader. BBC, abgerufen am 4. April 2020 (englisch).
- ↑ Keir Starmer: “I wouldn’t characterise myself as a bleeding heart liberal ...” Guardian, abgerufen am 29. Juni 2020 (englisch).
- ↑ Robbie Griffiths: Keir Starmer by Tom Baldwin: The 21 most startling revelations from the new biography of the Labour leader. The Standard, 21. Februar 2024, abgerufen am 4. Juli 2024 (englisch).
- ↑ Michael A. Ashcroft: Red Knight: The Unauthorised Biography of Sir Keir Starmer. 1. Auflage. Biteback Publishing Ltd., London 2021, ISBN 978-1-78590-697-8, Kap. 1, S. 14–18 (englisch).
- ↑ a b Annual reports for the period 1 April 2005 – 31 March 2006. (PDF) Northern Ireland Policing Board, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h i j k Jörg Schindler: (S+) Großbritannien vor der Wahl: Keir Starmer – Mister Kehrtwende will an die Macht. In: Der Spiegel. 1. März 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. März 2024]).
- ↑ a b Sir Keir Starmer, KCB, QC. Doughty Street Chambers, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).
- ↑ Emre Sahin: Die Wut bleibt. In junge Welt vom 6. August 2021, S. 6 (online auf jungewelt.de, abgerufen am 12. August 2021)
- ↑ Labour leadership winner: Sir Keir Starmer. BBC News, 4. April 2020, abgerufen am 4. April 2020 (englisch).
- ↑ a b New Labour leader Keir Starmer vows to lead party into 'new era'. BBC News, 4. April 2020, abgerufen am 4. April 2020 (englisch).
- ↑ Labour leadership: Sir Keir Starmer enters race. BBC, abgerufen am 5. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Sir Keir Starmer takes lead in race to replace Corbyn – poll. Sky News, abgerufen am 5. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Florian Weis: Corbynism without Corbyn? – Rosa-Luxemburg-Stiftung. Rosa-Luxemburg-Stiftung, abgerufen am 7. Juli 2021 (deutsch).
- ↑ Matt Singh: Keir Starmer Is Hitting the Right Patriotic Notes. In: Bloomberg. Abgerufen am 7. Juli 2021.
- ↑ a b Eunice Goes: The Labour Party Under Keir Starmer: ‘Thanks, But no “isms” Please!’ In: The Political Quarterly. Band 92, Nr. 2, 2021, ISSN 1467-923X, S. 176–183, doi:10.1111/1467-923X.12995 (wiley.com [abgerufen am 7. Juli 2021]).
- ↑ Keir Starmer: The sensible radical. New Statesman, 31. März 2020, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Labour: Ed Miliband returns to Labour shadow cabinet. Abgerufen am 6. April 2020 (englisch).
- ↑ Grossbritannien. Neuer Labour-Chef entschuldigt sich. In: juedische-allgemeine.de, 5. April 2020.
- ↑ Labour’s Rebecca Long-Bailey sacked in anti-Semitism row. Abgerufen am 25. Juni 2020 (englisch).
Rebecca Long-Bailey sacking reignites Labour turmoil over antisemitism. Abgerufen am 25. Juni 2020 (englisch).
Maxine Peake’s bizarre George Floyd claim. Abgerufen am 25. Juni 2020 (englisch).
Labour leader Sir Keir Starmer sacks Rebecca Long-Bailey over 'antisemitic conspiracy theory' article. Abgerufen am 27. Juni 2020 (englisch). - ↑ YouGov: Public back Keir Starmer's decision to sack Rebecca Long-Bailey but do not agree Boris Johnson should stand by Robert Jenrick. Abgerufen am 26. Juni 2020 (englisch).
Labour anti-Semitism row: Keir Starmer 'stands by' Long-Bailey sacking. Abgerufen am 30. Juni 2020 (englisch). - ↑ Labour party: Kate Green appointed as shadow education secretary. Abgerufen am 30. Juni 2020 (englisch).
- ↑ theguardian.com: Keir Starmer presses Boris Johnson over 'big gap' in test and trace. Abgerufen am 24. Juni 2020 (englisch).
- ↑ Was Johnsons Regierung von Deutschland lernen will. Abgerufen am 22. April 2020.
- ↑ a b Bettina Schulz: Die zerrissene Partei. In: Zeit Online. Abgerufen am 10. Juli 2021.
- ↑ "Keir Starmer's first shadow cabinet reshuffle is a bigger gamble than many realise". New Statesman, 10. Mai 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Michael Krätke: Großbritannien – Das Beißen verlernt. In: der Freitag. Abgerufen am 10. Juli 2021.
- ↑ Keir Starmer concedes Labour has lost the trust of working people. In: The Guardian. 7. Mai 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Starmer: Labour has 'lost the trust of working people' after crippling Hartlepool defeat. The Herald, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Keir Starmer praises Margaret Thatcher for bringing ‘meaningful change’ to UK. Abgerufen am 5. Juli 2024 (englisch).
- ↑ a b Ken Loach: Keir Starmer ist wie Mr. Bean als Stalin. In: Jacobin. Abgerufen am 22. August 2021.
- ↑ Keir Starmer calls for end to 'scandal' of spiralling student debt. The Guardian, 11. Februar 2020, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
- ↑ John Rentoul: Keir Starmer faces a problem all of his own making over corporation tax. 27. Februar 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
- ↑ "Keir Starmer opens up on foreign policy and conversations with Barack Obama". New Statesman, 21. Januar 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Umfragen sehen Labour bei Großbritannien-Wahl vorne – Starmer erteilt EU-Rückkehr Absage. In: merkur.de. 4. Juli 2024, abgerufen am 23. April 2025.
- ↑ Labour gewinnt Unterhauswahl in Großbritannien laut Prognose deutlich. tagesschau.de, abgerufen am 5. Juli 2024.
- ↑ Full list: Which newspapers backed Labour?, in: The Spectator, 4. Juli 2024; Alexandra Rogers: Sir Keir Starmer delighted to receive backing of the sun on day before polls open. Sky News, 3. Juli 2024, abgerufen am 19. August 2024 (englisch).
- ↑ Wegen seiner Artikel und Werbeanzeigen in der Sun wurde Starmer in Liverpool auch innerhalb seiner Partei kritisiert, da die Zeitung in Liverpool teils boykottiert wird, seit sie 1989 mit Falschbehauptungen zur Hillsborough-Katastrophe die Fans aus Liverpool für die Toten verantwortlich machte. Jim Waterson, Eleni Courea: Labour candidate in Liverpool criticises Starmer for advert on Sun homepage. theguardian.com, 11. Juni 2024, abgerufen am 19. August 2024 (englisch).
- ↑ Britischer Premierminister Keir Starmer nach der ersten Kabinettssitzung: »Der Ruanda-Plan ist tot und begraben«. In: Der Spiegel. 6. Juli 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. Juli 2024]).
- ↑ Channel 4 News: Starmer on UK nations tour to 'reset' relations with devolved governments. 7. Juli 2024, abgerufen am 7. Juli 2024.
- ↑ 10 Downing Street: PM Keir Starmer is welcomed to the White House by President Joe Biden. 11. Juli 2024, abgerufen am 11. Juli 2024.
- ↑ Das sind die Beschlüsse des NATO-Gipfels. Abgerufen am 12. Juli 2024.
- ↑ Großbritannien: Wie Premier Starmer den Wandel bringen will. 17. Juli 2024, abgerufen am 18. Juli 2024.
- ↑ Starmers Programm soll „Bremsen lösen“. ORF.at, 17. Juli 2024, abgerufen am selben Tag.
- ↑ Southport Stabbing. 30. Juli 2024, abgerufen am 5. August 2024 (englisch).
- ↑ Starmer condemns 'far right thuggery' on UK streets. 3. August 2024, abgerufen am 5. August 2024 (englisch).
- ↑ Rechte Randale in Großbritannien: Starmer will hart durchgreifen. 4. August 2024, abgerufen am 29. September 2024.
- ↑ Rechte Krawalle in England: Starmer droht vor neuer Randale mit Härte des Gesetzes. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 29. September 2024]).
- ↑ Keir Starmers Labour-Regierung: Das sind ihre ersten Schritte. 16. August 2024, abgerufen am 29. September 2024.
- ↑ Steffen Lüdke: (S+) Unruhen in England: »Starmer hat die Bewegung in zwei Teile gespalten« – Interview. In: Der Spiegel. 13. August 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 29. September 2024]).
- ↑ Daniel Zylbersztajn-Lewandowski: Sozialkürzungen in Großbritannien: Stress mit den eigenen Leuten. In: Die Tageszeitung: taz. 11. September 2024, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 29. September 2024]).
- ↑ Deutsches Ärzteblatt: Britischer Premier Starmer erwägt Rauchverbote auch im Freien. 30. August 2024, abgerufen am 29. September 2024.
- ↑ Britischer Premier Starmer trifft Kanzler Scholz in Berlin. 28. August 2024, abgerufen am 29. September 2024.
- ↑ Großbritannien: Premier Keir Starmer streicht millionenschweren Vertrag für Helikopterflüge. In: Der Spiegel. 28. August 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 29. September 2024]).
- ↑ Britischer EU-Reset: Sir Keir Starmer besucht Irland. 8. September 2024, abgerufen am 29. September 2024.
- ↑ Reform des House of Lords: Keir Starmer nimmt Adligen jahrhundertealtes Privileg. 5. September 2024, abgerufen am 29. September 2024.
- ↑ Uno-Klimakonferenz in Baku: Großbritannien setzt sich ehrgeiziges neues Klimaziel. In: Der Spiegel. 12. November 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 12. November 2024]).
- ↑ Steffen Lüdke: (S+) Großbritannien: Keir Starmer stemmt sich mit sechs konkreten Versprechen gegen den Populismus. In: Der Spiegel. 7. Dezember 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. Dezember 2024]).
- ↑ Drohnenteile beschädigen Pkw in Kyjiw. 16. Januar 2025, abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ Starmer verkündet „100-Jahre-Partnerschaft“ mit Ukraine vor Trumps Amtsantritt. In: focus.de. Burda, 16. Januar 2025, abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ Ben Riley-Smith: Starmer in Ukraine to unveil ‘100-year partnership’ with Kyiv. In: The Telegraph. 16. Januar 2025, ISSN 0307-1235 (telegraph.co.uk [abgerufen am 11. März 2025]).
- ↑ Geheimer Teil inklusive: Selenskyj schließt enges Militärbündnis mit Großbritannien. 17. Januar 2025, abgerufen am 11. März 2025.
- ↑ Annette Dittert: Die Autorität wackelt: Ein Jahr britischer Premier Starmer. In: tagesschau.de. 4. Juli 2025, abgerufen am 4. Juli 2025.
- ↑ Labour-Regierung meldet geerbtes Milliardenloch. In: tagesschau.de. 28. Juli 2024, abgerufen am 4. Juli 2025.
- ↑ tagesschau.de 5. September 2025.
- ↑ bbc.com: Starmer carries out major reshuffle after Rayner resignation
- ↑ Dominic Johnson, Daniel Zylbersztajn-Lewandowski: Change ja, aber Hope? In: taz vom 29. Juni 2024, S. 4.
- ↑ After Corbyn, UK Labour elects Keir Starmer, Zionist with Jewish wife, as leader. The Times of Israel, 4. April 2020, abgerufen am 4. April 2020 (englisch).
- ↑ "I didn’t let my children eat meat until they were 10" in: The Telegraph, 26. Juli 2023. Abgerufen am 12. Dezember 2024 (englisch)
- ↑ a b Sir Keir Starmer, Honorary Fellow. St Edmund Hall, Oxford, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).
- ↑ The New Year Honours List 2014 – Higher Awards. (PDF) assets.publishing.service.gov.uk, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).