Karlheinz Bieber

Karlheinz Bieber (* 10. Oktober 1926 in Berlin; † 2014) war ein deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Schriftsteller.

Leben

Bieber wurde in Berlin-Kreuzberg in der Urbanstraße als zweiter Sohn des Direktors der Mitteldeutschen Hotel- und Verkehrs AG Richard Bieber und seiner Frau Elsa (geb. Schreiner) geboren. Die mütterliche Familie hatte jüdische Wurzeln. Bedingt durch die entsprechenden Entwicklungen vor allem in Berlin zog die Familie mit den beiden kleinen Kindern 1928 nach Breslau, wo der Vater als Direktor des Hotel Vier Jahreszeiten und später den Ratsstuben tätig war. Die Großmutter mütterlicherseits (Fanny Rosenfeld) war bereits im KZ Ghetto Theresienstadt interniert. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurde Karlheinz Bieber noch als Junge zur Flugabwehr abkommandiert und später in der Schlacht um Breslau im Häuserkampf schwer verwundet. Nach dem Fall Breslaus und dem Ende des Zweiten Weltkriegs übersiedelte die Familie zunächst nach Greußen in Thüringen, wo sein Bruder Joachim Bieber als einer der Greußener Jungs sein Leben verlor, er selbst entkam. Er machte in Jena sein Notabitur, absolvierte danach erfolgreich eine Maurerlehre in Erfurt und studierte von 1947 bis 1949 in Jena Germanistik. Von 1949 bis 1952 absolvierte er ein Regiestudium in Babelsberg und erhielt anschließend bei der DEFA erste Arbeitsaufträge als Regieassistent. Bereits 1955 fing er beim noch jungen Deutschen Fernsehfunk in Berlin-Adlershof als Regisseur und Drehbuchautor an. Neben seiner Tätigkeit für Fernsehfilme führte er auch als Gast am Theater Regie. 1959 erfolgte seine Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland nach Hamburg, wo er ab 1960 zunächst bei dem NWDR Nordwestdeutscher Rundfunk und später bei der UFA in Düsseldorf als Regisseur arbeitete. 1962 bis 1964 war er Hauptabteilungsleiter der neu gegründeten Abteilung Unterhaltung & Dokumentarspiel beim ZDF. Von 1965 bis 1972 arbeitete er vor allem zusammen mit der Elan Film Gierke & Co (München) hauptsächlich an ZDF-Produktionen, später auch als freier Regisseur und Drehbuchautor.

Filmografie (Auswahl)

Regieassistenz (Auswahl)

Regie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

  • 1993: Stormy und der Rat der Geister – Regie: Jörgpeter Ahlers (Kinderhörspiel nach Stormy in Indien – NDR)

Reisen & Bücher

Ab 1980 unternahm er viele Auslandsreisen, besonders nach Indien, Pakistan, Ägypten, Brasilien und die USA. Während er auf diesen Weltreisen verschiedene Filmprojekte realisierte, entwickelte er in Folge die Idee zu der soziokulturellen Jugendbuchreihe über den kleinen Schiffskobold Stormy, die in den frühen 1990er Jahren von rororo-Rotfuchs veröffentlicht wurde, wofür er das Pseudonym David Dorson erfand.

  • 1992: Stormy in Indien – Eine Rikscha für Ranja (= Rowohlt Rotfuchs. 665).
  • 1992: Stormy in Italien – Manege frei für Marcello (= Rowohlt Rotfuchs. 666).
  • 1993: Stormy in Ägypten – Alle Achtung, Ali (= Rowohlt Rotfuchs. 667).
  • 1993: Stormy in Brasilien – Carmo contra X und O (= Rowohlt Rotfuchs. 684).
  • 1993: Stormy in Tansania – Das tolle Tempo des Tatu (= Rowohlt Rotfuchs. 699).

Eine Weiterführung und filmische Bearbeitung ist in Planung[1]

Privates

Bieber heiratete 1957 die aus Dresden, Weißer Hirsch stammende Schauspielerin Barbara Schmidt (gest. 2008). Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor, Andreas Bieber, Annette Bieber und Benjamin Bieber. Er verstarb im Jahr 2014 im Familienkreis.

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Bieber in Stormy