Karl Peterli
Karl Peterli (* 4. April 1897 in Wil SG; † April 1975 ebenda) war ein Schweizer Künstler.
Leben

Karl Peterli wurde in eine Wiler Gastwirt-Familie geboren. Sein Vater betrieb, wie bereits der Grossvater, das Restaurant «Sonne» (Grabenstrasse) und nebenbei einen Limonadenhandel. Unter seinen sieben Geschwistern fanden sich auch die Brüder Ernst und Alfred, beide waren Fussballspieler und spielten unter anderem bei Inter Mailand. Der Vater starb, als Karl zehn Jahre alt war. In der Schule zeigte Karl überwiegend durchschnittliche Leistungen; seine Stärke war eine zeichnerische Begabung, was ihn dazu motivierte, eine Lehre als Dekorationsmaler zu machen. Im Alter von 20 Jahren begegnete er dem Winterthurer Künstler Hans Schoellhorn[1] und beschloss, selber Künstler zu werden. Peterli studierte an der École des Beaux-Arts in Genf, unter anderem bei Ferdinand Hodler. Später reiste er nach Italien, Deutschland und den Niederlanden und hielt sich für weitere Studien in Paris auf. 1925 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, heiratete die Sängerin Rita Tuason, mit der er drei Kinder hatte: Rita, Lukas (Architekt) und Gabriel (1931–2024, Germanist und Kunsthistoriker). In Wil unterrichtete Karl Peterli Zeichnen an der Gewerbeschule und war als freier Künstler tätig.[2][3]
Werk
Karl Peterli gestaltete unter anderem die Fassade des ehemaligen Gerichtshauses in der Wiler Altstadt,[4][5] die Figur der Wiler Stadtheiligen Agatha und Nikolaus am Rathaus,[6] «Wiler Schützen» an der Grabenstrasse (vis-à-vis des ehemaligen Restaurants «Sonne»)[2] und erstellte Schulwandbilder zur Kunstgeschichte.[7] Ausserdem trug er vor der Schweizerischen Landesausstellung 1939 Entwürfe zum Wappen der ehemaligen Gemeinde Bronschhofen bei, die seit 2013 Ortsteil von Wil ist.[8] 1933 entwarf er die Mosaiken des Hauptportalbogens der Stadtkirche St. Nikolaus in Wil, das von Jean Kern ausgeführt wurde. 1940 schuf er die Wandmalereien für die Kirche St. Peter und Paul in Ganterschwil und 1960 den Kreuzweg im Innenraum der Kirche St. Peter in Wil.
Der Nachlass von Karl Peterli wird von der «Wiler Künstlerstiftung» verwaltet.[2][9][10]
Weblinks
- Karl Peterli. In: Sikart
- Karl Peterli in wilnet.ch
Einzelnachweise
- ↑ Hans Schoellhorn - Winterthur Glossar. Abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ a b c Ursula Ammann: Ein Maler, der niemals verblasst. In: St. Galler Tagblatt. 31. Juli 2015, abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ Gabriel Peterli: Erinnerungen an den Vater Karl Peterli. In: St. Galler Tagblatt. 31. Juli 2015, abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ Das Gerichtshaus auf dem Hofplatz in Wil (St. Gallen). In: Die Tat. 23. Juni 1951, S. 20 (e-newspaperarchives.ch).
- ↑ Gerichtshaus. In: stadtwil.ch. Abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ Adrian Zeller: Als sich der Pfarrer entschuldigen musste. In: hallowil.ch. 14. Februar 2021, abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ A. St.: Schweizerisches Schulwandbilderwerk. Neue Folge. In: Der Bund. 3. Dezember 1937, S. 9 (e-newspaperarchives.ch).
- ↑ Das Wappen. In: stadtmuseum-wil.ch. Abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ Wiler Künstlerstiftung – Ortsgemeinde Wil. Abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ Wiler Künstlerstiftung zur Erhaltung der Werke von Karl Peterli, Karl Glauner, Werner Hilber und weiterer Wiler Künstler - StiftungSchweiz. Abgerufen am 13. September 2025.