Karl Motz (Verwaltungsbeamter)

Karl Motz (* 16. Oktober 1906 in Langula; † 1978) war ein deutscher Ingenieur und Verwaltungsbeamter.

Leben

Karl Motz wurde 1906 als Sohn des damaligen Pfarrers und späteren Professors Oskar Motz geboren. Er besuchte die Schule in Schleusingen und die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg. Nach dem Abitur war er zunächst im praktischen Maschinenbau in Hamburg tätig und zudem sehr aktives Mitglied in verschiedenen Freikorps (darunter der Sturmabteilung Roßbach und dem Wehrwolf). Dann nahm er 1925 ein Studium der Ingenieurwissenschaft (Bauingenieurwesen) an der Technischen Hochschule München auf, das er 1931 mit der Prüfung zum Diplom-Ingenieur abschloss.

Während des Studiums trat er in den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) ein und wurde zum Leiter der Studentenschaft (AStA) gewählt. Er schloss sich im April 1929 der SA sowie der NSDAP an (Mitgliedsnummer 122.014).[1] Zudem betätigte er sich als Gau- bzw. Reichsredner für die Partei, zunächst 1929/1930 in den Gauen München und Oberbayern, ab 1931 auf Reichsebene. Im Dezember 1931 wurde er zum SA-Sturmbannführer ernannt.

Motz arbeitete nach Abschluss seines Studiums bei der NSDAP-Reichsleitung als Referent für den von Walther Darré geleitete Agrarpolitischen Apparat, wo er die Unterabteilung Ostland leitete. Er erhielt 1933 die Ernennung zum Regierungsrat und stieg in den folgenden Jahren bis zum Leiter des Amtes für Schulung im mittlerweile entstandenen Amt für Agrarpolitik auf. Daneben fungierte er von April 1933 bis Mai 1935 als Referent für Agrar- und Ostfragen im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und ab Dezember 1933 als Leiter der Hauptabteilung Werbung im Reichsnährstand. In diesen Funktionen war er maßgeblich an der Entstehung der filmischen Werke Blut und Boden: Die Grundlagen der deutschen Zukunft und Altgermanische Bauernkultur beteiligt. Im Mai 1933 war Motz bereits von der SA in die SS übergewechselt (SS-Nummer 242.280), wo er zunächst den Rang eines SS-Standartenführer innehatte. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit leitete er von April 1935 bis Februar 1937 das Schulungsamt des noch im Aufbau befindlichen Rasse- und Siedlungshauptamtes der SS. 1937 wurde er zum SS-Oberführer befördert. Er erhielt das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP. Später nahm er als Offizier am Zweiten Weltkrieg teil.

Karl Motz war verheiratet mit Hansi Motz, geborene Klein, und hatte mit ihr mindestens zwei Kinder.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-III/544159.