Karl Ludwig Holtz
Karl Ludwig Holtz (* 11. März 1941 in Dortmund) ist ein deutscher Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut mit den Schwerpunkten kognitive, systemische und hypnosystemische Therapien. Als Professor für Psychologie in sonderpädagogischen Handlungsfeldern an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg waren seine Arbeitsschwerpunkte Lern- und Entwicklungsförderung, Ressourcenorientierung, systemisch-lösungsorientierte Ansätze in Beratung, Supervision und Therapie.[1]
Werdegang
Karl L. Holtz studierte Psychologie und Philosophie in Münster, Hamburg und Heidelberg. 1968 ging er an die Pädagogische Hochschule Dortmund (später Universität Dortmund), half dort zunächst beim Aufbau der Sonderpädagogischen Beratungsstelle und wechselte dann als Assistent an den Lehrstuhl Pädagogik bei Verhaltensauffälligkeiten. 1972 war er an der University of Madison (Schwerpunkt Mental Retardation und Behavior Disorders: R.Heber, W.Gardner) und der Temple University in Philadelphia, wo er seine Weiterbildung in kognitiver Verhaltenstherapie bei Wolpe, Lazarus und Beck fortsetzte. Er verfasste Beiträge in Fachzeitschriften, Lexika und Handbüchern, etwa 1972 in Kleines Handbuch der Psychologie von D. Katz. Im Jahr 1973 erhielt er den Ruf auf die Professur für Psychologie der Lernbehinderten (später Psychologie in sonderpädagogischen Handlungsfeldern) an der Pädagogischen Hochschule. Parallel nahm er Lehraufträge an der Universität Heidelberg wahr, von 1989 bis 1991 übernahm er eine Vertretungsprofessur für Psychologie an der Universität Dortmund.[2]
1997 gründete er das Institut für Lösungsorientierte Beratung und Supervision (ILBS), ein An-Institut der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, in dem Weiterbildungsgänge in systemisch-lösungsorientierter Beratung, Supervision und Coaching, schwerpunktmäßig in pädagogischen Handlungsfeldern, angeboten werden. Das Institut ist Lehrinstitut der Systemischen Gesellschaft, Mitglied der Wissenschaftlichen Assoziation für Beratung (wAB) und der European Association for Counselling (EAC). Neben seiner psychotherapeutischen Tätigkeit war er Lehrsupervisor und Lehrtherapeut der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie, der Systemischen Gesellschaft und der Milton-Erickson Gesellschaft in Deutschland und in Österreich.[3]
Ab 1999 war er Gastprofessor an der Boris-Grinchenko-Universität in Kiew (Ukraine), 2012 wurde er dort für seine Verdienste um die Weiterentwicklung der Ausbildung in Psychotherapie und Beratung zum Dr. h. c. ernannt.[4]
2013 erhielt er den Daniel-Kohen-Award für sein Lebenswerk auf dem Gebiet der Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen.[5]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- als Hrsg.: War’s das? Eine Bilanz zum Jahr der Behinderten. HVA: edition schindele, Heidelberg 1982.
- mit R. Kretschmann: Beurteilung und Beratung bei speziellen Auffälligkeiten: Angst. Fernuniversität Hagen 1982.
- als Übersetzer und Hrsg. mit U. Allinger: Joseph Wolpe, Praxis der Verhaltenstherapie. Huber, Bern/Stuttgart 1972; 2. Auflage ebenda 1977.
- als Hrsg.: Sonderpädagogik und Therapie. Rheinstetten 1980.
- m G. Eberle, A. Hillig und K. R. Marker: Heidelberger Kompetenz-Inventar für geistig Behinderte. Handbuch. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1984; 9. Auflage ebenda 2014.
- mit S. Mrochen und B. Trenkle: Die Pupille des Bettnässers. Hypnotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Carl Auer Systeme Verlag, Heidelberg 1993; 8. Auflage ebenda 2015.
- Geistige Behinderung und Soziale Kompetenz. Analyse und Integration psychologischer Konstrukte. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1994.
- mit S. Mrochen, P. Nemetschek und B. Trenkle: Neugierig aufs Großwerden. Praxis der Hypnotherapie mit Kindern und Jugendlichen. 2. Auflage. Carl Auer Systeme Verlag, Heidelberg 2002.
- mit H. A. Mund als Übersetzer und Hrsg.: Robbie Case, Die geistige Entwicklung des Menschen. Von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1999.
- mit S. Mrochen: Einführung in die hypnosystemische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Carl-Auer-Compact, Heidelberg 2005; 2. Auflage ebenda 2009.
- Einführung in die Systemische Pädagogik. Carl-Auer-Compact, Heidelberg 2008.
- mit Chr. Weinert: Der Struwwelpeter für Erwachsene. Mosaik bei Goldmann, München 2009.
Einzelnachweise
- ↑ Karl Ludwig Holtz kurze Darstellung beim Carl Auer Systeme Verlag, Heidelberg
- ↑ Vita PH Heidelberg ( vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive)
- ↑ ILBS - Das Team. ILBS Institut für lösungsorientierte Beratung und Supervision, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2017; abgerufen am 18. Oktober 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Die Borys-Grinchenko Universität Kiew hat Herrn Prof. Dr. Karl L. Holtz die Würde eines Doktors ehrenhalber (Dr. h.c.) verliehen. Pressemitteilungen - Personalia. Pädagogische Hochschule Heidelberg, 21. Januar 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2017; abgerufen am 18. Oktober 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Daniel P. Kohen-Preis für Prof. Dr. Karl L. Holtz. Auszeichnung für Lebenswerk in der Kinderpsychotherapie. In: news on! Ausgabe 1 - Februar 2014. Pädagogische Hochschule Heidelberg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2017; abgerufen am 18. Oktober 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
- ILBS Heidelberg Daten über Karl Ludwig Holtz
- Seite von Karl Ludwig Holtz bei der PH Heidelberg ( vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive)