Karl Fischer-Walden
Karl Fischer-Walden (zuerst Karl Fischer; * 19. März 1884 in Leipzig; † nach 1962) war ein deutscher Schauspieler, Schriftsteller und Filmemacher in Leipzig und Berlin.
Leben
Karl Fischer stammte aus armen Verhältnissen. Er wurde Schauspieler und spielte zwanzig Jahre am Schauspielhaus in Leipzig. 1912 veröffentlichte er erste Erzählungen aus dem Soldatenleben, danach einige weitere belletristische Werke. 1921 gründete er das Amateurtheater Proletarische Bühne in Leipzig. Seit 1933 lebte er in Berlin.
1945 war Karl Fischer-Walden Pressevertreter des Magistrats von Berlin und durfte an Magistratssitzungen teilnehmen.[1] In diesem Jahr lebte er in Berlin-Köpenick in der Semliner Straße 62.[2] Im April 1946 war er Mitglied der deutschen Prüfungskommission, die den bekannten Schauspieler Gustaf Gründgens von einer möglichen Mittäterschaft in der NS-Zeit freisprach.[3] In diesem Jahr machte er zahlreiche Wahlwerbefilme für die SED für die Kommunalwahlen. 1949 wurde er Mitglied der neu gegründeten Sozialdemokratischen Aktion (SDA), einer SED-freundlichen Gruppe in der SPD.[4] 1962 lebte er noch in Köpenick.
Schriftstellerische Werke
Karl Fischer-Walden verfasste Erzählungen, Bühnenstücke und einen Roman.
- Soldaten sein schön! Bilder aus Kaserne und Lazarett, Leipzig 1912, 4 Auflagen[5]
- Bilder von der Schmiere, Novellen, 1913
- Das Erbe, Drama, 1919
- Der Besessene, 1920
- Maruschka. Ein Stück aus dem Jahr 1943 in zwei Akten, Aufbau Berlin 1946
- Pack zu! Roman, Sachsenverlag Dresden 1950
Filmografie
Fischer-Walden drehte mindestens 16 Wahlwerbefilme für die SED zu den Gemeindewahlen im Oktober 1946 bei der DEFA.[6]
- Das geht auch Dich an! (Aufbau; Brachland; Druckmaschine; Flügeltransportarbeiter; Gesundheitswesen; Kriegsversehrte; Volksgaststätten; Volkshochschulen: Wissenschaften; Wohnungswesen), zehn Folgen, mit Answald Krüger
- Familie Haase; Haase hamstert; Haase hat Brachland; Haase sieht der Arbeit zu; Herr Haase wählt; Sein Name ist Haase, er ...
Literatur
- Konrad Feilchenfeldt (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Band 9. K. G. Saur, München 2009. S. 13
Weblinks
- Filme von Fischer-Walden Dokumentarfilmgeschichte
- Filme von Fischer-Walden Filmportal
- Literatur von und über Karl Fischer-Walden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Handschriften von und an Karl Fischer-Walden Kalliope
- Suche nach Karl Fischer-Walden. In: Deutsche Digitale Bibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Hanauske (Hrsg.): Die Sitzungsprotokolle des Magistrats der Stadt Berlin 1945/46. 1945, Spitz, Berlin 1995, S. 387–388 (kurze Auszüge); Beschluss, Dokument Nr. 12
- ↑ Amtliches Fernsprechbuch, Berlin 1945, S. 153, vgl. auch die vorherigen Adressbücher in Berlin
- ↑ Thomas Blubacher, Gustav Gründgens. Biographie, Henschel, Leipzig 2013, S. 161
- ↑ Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender, 54, 1963, S. 162, auch in vorherigen Jahrgängen erwähnt
- ↑ Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, vom 7. Mai 1912, S. 5246, zur 3. Auflage
- ↑ Doris Hackbarth, Günter Schulz (Red.), DEFA 1946–1964. Studio für populärwissenschaftliche Filme (und Vorläufer). Filmografie, Henschel, Berlin 1997, S. 4, 491f., 541