Karl-Sczuka-Preis

Der Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst ist ein Hörspielpreis, der nach Sczukas frühem Tod 1954 ab 1955 bis 1963 alle zwei Jahre und seit 1967 jährlich zunächst vom Südwestfunk und seit dessen Fusion mit dem Süddeutschen Rundfunk vom Südwestrundfunk (SWR) verliehen wird. Er gilt international als angesehenster Preis für genuine Radiokunst.

Geschichte

Der Preis wurde zunächst für Hörspielmusik vergeben und ist nach Satzungsänderungen in den Jahren 1969 bis 1972 zur wichtigsten Auszeichnung für avancierte Werke der Radiokunst geworden. Ausgezeichnet wird „die beste Produktion eines Hörwerks, das in akustischen Spielformen musikalische Materialien und Strukturen benutzt“.

Seit 1972 wird der Karl-Sczuka-Preis im Rahmen der Donaueschinger Musiktage verliehen. Er ist mit 12.500 € dotiert, der Förderpreis mit 5000 €. Benannt ist der Preis nach Karl Sczuka (1900–1954), der von 1946 bis 1954 Hauskomponist des Südwestfunks Baden-Baden war.

Verliehene Preise

Preisträger 1955–1971

Preisträger 1972–1991

Preisträger 1992–2011

Preisträger seit 2012

  • 2012 Serge Baghdassarians und Boris Baltschun für ihr Radiostück Bodybuilding
    • Förderpreis Jan Jelinek für seine Studioproduktion Kennen Sie Otahiti?
  • 2013 Linz und Lunz von Oswald Egger / Iris Drögekamp[2]
    • Förderpreis für werk_statt_incanto (vierteilige Autorenproduktion) von Rafael Nassif[3]
  • 2014 Circulating over Square Waters von Carl Michael von Hausswolff
    • Förderpreis für No Input Ensemble & 2xC für Fieber. Kommentarwerk zum Gebirgskriegsprojekt[4]
  • 2015 Hugo Wolf und drei Grazien, letzter Akt von Gerhard Rühm
    • Förderpreis für Entstehung dunkel von Dagmara Kraus und Marc Matter
  • 2016 Desert Bloom von Christina Kubisch, Peter Kutin und Florian Kindlinger
  • 2017 In The Woods There Is A Bird… von Olaf Nicolai (mit Frank Bretschneider)
  • 2018 Vive les fantômes von Martin Brandlmayr
    • Förderpreis für Die Gefahren eines Jahres im Deutschlandfunk von Carsten Schneider
  • 2019 Meerschallschwamm und Schweigefang von Ulrike Janssen und Marc Matter
    • Förderpreis für Hra na uši / The Ears Game von Jiří Adámek und Ladislav Źelezný
  • 2020 ANTIPODES for voices and dead electronics von Frédéric Acquaviva
  • 2021 Fog Factory von Hanna Hartman, im Oktober 2020 beim Echoes around me Festival in Wien uraufgeführt
  • 2022 Überwachung – in drei Episoden von Jan Jelinek
    • Förderpreis für Heimatgefühle von Ira Hadžić
  • 2023 Interstitial Spaces von Martin Brandlmayr[5]
    • Förderpreis für babblesnatch von Leona Jones
  • 2024: Revenant von Anna Friz
    • Förderpreis für Ecce, sigh! Siren calls…still, I feel the same – An acousmatic cadaver
      • Recherchestipendium (in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut) für ZOOM01_DXC_BER.MP3 (Dong Xuan Center) von Maya Nguyen[6]
  • 2025: apeiron von Leona Jones
    • Förderpreis für Polyphonie an der Peripherie von Jorn Ebner[7]

Einzelnachweise

  1. Karl-Sczuka-Preis 2011 für das Institut fuer Feinmotorik, swr.de, 14. Juli 2011 (offline).
  2. Homepage SWR 2, abgerufen am 18. Juli 2013.
  3. Förderpreis 2013 für „werk_statt_incanto“. swr.de, 23. Juli 2013; abgerufen am 28. Dezember 2014.
  4. „... Förderpreis für No Input Ensemble & 2xC“, swr.de, 25. Juli 2014; abgerufen am 30. Oktober 2014.
  5. „Karl-Sczuka-Preis 2023“. swr.de, 6. Oktober 2023; abgerufen am 22. Oktober 2023.
  6. Karl-Sczuka-Preis 2024. SWR Kultur; abgerufen am 4. Juli 2025
  7. Preise und Auszeichnungen. Karl-Sczuka-Preis für Radiokunst 2025 für Leona Jones. SWR Kommunikation, 27. Juni 2025; abgerufen am 28. Juni 2025.