Karl-Heinz Prescher
Karl-Heinz Prescher (* 7. Juni 1923 in Witten; † 21. Oktober 2000 in Gnarrenburg) war ein deutscher Kommunalbeamter. Von 1963 bis 1975 war er Stadtdirektor der Stadt Unna. Wegen seines Engagements für die europäische Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene wurde Prescher 1969 zum Ehrenbürger der französischen Partnerstadt Palaiseau ernannt.
Herkunft, Ausbildung und berufliche Anfänge
Karl-Heinz Prescher wurde 1923 in Witten geboren. 1941 trat er in den Dienst der Stadtverwaltung Witten ein. Ab April 1942 leistete er Kriegsdienst, zuletzt als Leutnant. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er 1945 zur Stadtverwaltung Witten zurück. Er absolvierte ein Studium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Bochum, das er am 26. März 1954 mit dem Kommunaldiplom abschloss. 1957 wurde er zum Verwaltungsdirektor der Stadt Witten ernannt.[1]
Wirken als Stadtdirektor der Stadt Unna
Am 16. April 1963 trat Prescher das Amt des Stadtdirektors in Unna an und wurde damit als Hauptverwaltungsbeamter Leiter der Stadtverwaltung.[2]
In seine Amtszeit fiel unter anderem die kommunale Neugliederung im Rahmen des Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Unna.[3] Zum 31. Dezember 1967 endeten kraft Gesetz alle bisherigen Ratsmandate. Bis zu den vorgezogenen Neuwahlen im März 1968 übernahmen kommissarisch Bürgermeister Erich Göpfert und Stadtdirektor Prescher die Aufgaben des Rates und der Verwaltung und setzten hierzu einen zwölfköpfigen Beratungsausschuss ein.[4] Nach den Neuwahlen am 10. März 1968 wurde Prescher bis zum 15. April 1975 im Amt bestätigt.[2]
Ein städtebaulicher Meilenstein in seiner Amtszeit war die Einrichtung der Fußgängerzone in der Bahnhofstraße, die am 3. Oktober 1970 feierlich eröffnet wurde.[5]
Unter der Leitung Preschers, der sich in den Gremien des Rates der Gemeinden Europas engagierte, wurden die ersten beiden internationalen Städtepartnerschaften der Stadt Unna geschlossen:
- 1968 mit Waalwijk (Niederlande)[6]
- 1969 mit Palaiseau (Frankreich)[6]
Am 11. Oktober 1969 wurde Prescher von der Stadt Palaiseau zum Ehrenbürger ernannt. Die Verleihung war nach der Ehrenbürger-Urkunde „herzlicher und brüderlicher Ausdruck der Wertschätzung für das Engagement, das er für die Partnerschaft unserer beiden Städte, für die Annäherung unserer beiden Völker und für den Aufbau der europäischen Einheit gezeigt hat.“[7]
Preschers Amtszeit endete am 15. April 1975. Sein Nachfolger wurde Klaus Dunker.[2]
Tod
Karl-Heinz Prescher starb am 21. Oktober 2000 im Alter von 77 Jahren in Gnarrenburg.
Veröffentlichung
- Karl-Heinz Prescher: Geschichte und Entwicklung der Kreisstadt Unna. In: Kreis Unna (Hrsg.): Der Landkreis Unna: Geschichte, Landschaft, Wirtschaft. Stalling, Oldenburg (Oldb.) 1966, S. 214 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Ausgabe vom 7. Mai 1957.
- ↑ a b c Stadt Unna: Liste der Stadtdirektoren, abgerufen am 5. September 2025.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Unna vom 19. Dezember 1967, GV. NRW 1967, S. 448.
- ↑ Als Erich Göpfert die Dörfer übernahm. Vor 40 Jahren wurde das Amt Unna-Kamen aufgelöst. In: Westfälische Rundschau. 24. März 2008, abgerufen am 5. September 2025.
- ↑ Mit der Fußgängerzone fing alles an. In: Westfälische Rundschau. 15. Oktober 2008, abgerufen am 5. September 2025.
- ↑ a b Kreisstadt Unna: Städtepartnerschaft
- ↑ Ehrenbürger-Urkunde der Stadt Palaiseau vom 11. Oktober 1969: „en cordial et fraternel témoignage du dévouement qu’il a apporté au jumelage de nos deux villes, au rapprochement de nos deux peuples et à la construction de l’Unité Européenne.“