Karl-Friedrich Rieflin

Karl-Friedrich Rieflin (* 26. September 1892 in Langenwinkel; † nach 1955) war ein deutscher Nationalsozialist, SS-Hauptsturmführer, Leiter des Lahrer Sicherheits- und Geheimdienstes (SD) und von 1944 bis 1945 stellvertretender Lagerkommandant des KZ Erzingen. Er war verantwortlich für die Zerstörung der Kippenheimer Synagoge.
Leben
Karl-Friedrich Rieflin wurde 1892 als Sohn eines Arbeiters gleichen Namens und dessen Ehefrau geboren. Er wuchs mit seinen Geschwistern auf und absolvierte erfolgreich seinen Schulabschluss. Rieflin trat zum 1. Juni 1931 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 552.460)[1] und schloss sich auch der SS an (SS-Nummer 6.281), er wurde zum 20. April 1937 zum SS-Hauptsturmführer befördert.[2] Er war 1939 beim Überfall auf Polen dabei und wurde noch im selben Jahr mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er war der Leiter des Lahrer Sicherheits- und Geheimdienstes (SD) und organisierte die Zerstörung der Kippenheimer Synagoge. Im Jahr 1944 wurde er zum stellvertretenden Lagerkommandanten des KZ Erzingen, Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof unter Adolf Haas, ernannt. Karl-Friedrich Rieflin wurde als „Folterknecht, der Angst und Schrecken verbreitete“ bezeichnet.
Rieflin wurde 1946/47 in den Rastatter Prozessen zum Tode verurteilt. Dieses Urteil wurde jedoch widerrufen, sodass er Mitte der 1950er Jahre wieder bei seiner Familie war.
Rieflin war verheiratet mit Gertrud Anna Hunn, eine Nichte des US-amerikanischen Politikers John Hunn. Mit dieser hatte er sieben Kinder.[3][4]
Weblinks
- Norbert Klein: Nach dem Krieg: Peiniger vor Gericht. In: Lahrer Zeitung Verlagshaus. Lahrer Zeitung Verlagshaus, 2020, abgerufen im Jahr 2022 (deutsch).
- Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum: Ettenheim (Ortenau-Kreis) Jüdische Geschichte. In: Alemannia Judaica. Alemannia Judaica, abgerufen im Jahr 2022 (deutsch).
- Gertrud Graf und Eugen Michelberger: Der KZ-Häftling und der SS-Untersturmführer Die Profitgier des SS-Mannes ermöglicht das Überleben des Häftlings. Gertrud Graf und Eugen Michelberger, abgerufen im Jahr 2022 (deutsch).
- Pforzheimer Rundschau: Stolpersteine aus dem Elsass… In: Pforzheimer Rundschau. Pforzheimer Rundschau, 2009, abgerufen im Jahr 2022 (deutsch).
- Neue Bürger-Zeitung: KZ in Spaichingen, Schömberg, Dautmergen, Schörzingen, Erzingen: der Kriegsverbrecherprozeß in Rastatt. In: Neue Bürger-Zeitung. Neue Bürger-Zeitung, 2013, abgerufen im Jahr 2022 (deutsch).
Einzelnachweise
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/34871815
- ↑ https://www.dws-xip.com/reich/biografie/numery/numer6.html
- ↑ Bundesarchiv Berlin - BArch 9361-IX Kartei 3487715
- ↑ Norbert Klein: Reichskristallnacht in Lahr. Hrsg.: Norbert Klein.