Kari Rakkola

Kari Rakkola (2022)

Kari Olavi Sakari Rakkola (* 31. Dezember 1960 in Helsinki) ist ein finnischer Schauspieler und Theaterregisseur, der seit 1992 vorwiegend in Wien lebt und arbeitet.[1][2]

Leben

Kari Rakkola wuchs in Helsinki auf. Er ist seit Anfang der 1980er Jahre als Schauspieler tätig. Seine Ausbildung erhielt er unter anderem an der Theaterakademie Helsinki und am Odin Theater in Dänemark. Darüber hinaus absolvierte er eine Fachausbildung für Körpertheater u. a. bei Eugenio Barba (Grotowski-Methode) und Yves Lebreton[3] (Decroux-Methode).[4][5]

In den Jahren 1981–1992 hatte Rakkola verschiedene feste Engagements in Finnland, unter anderem beim Teatteri 41, beim Stadttheater Seinäjoki, beim Stadttheater Rauma und beim Stadttheater Kotka. Als Freelancer wirkte er in den Jahren 1984–1987 überdies in Film- und Fernsehproduktionen mit und war in mehreren Theatern tätig, unter anderem am Finnischen Nationalheater.[6][7][5]

Rakkola zog 1992 nach Österreich, um hier als Schauspieler in den Bereichen Theater, Film und Fernsehen sowie als Theaterregisseur zu arbeiten. Von 1993 bis 2003 war er im Odeon Theater[8] Mitglied im Ensemble Serapionstheater.[9][10][4]

In Filmen wird er oft als Bösewicht bzw. in extremen Charakterrollen besetzt.[11] Die deutsche Filmzeitschrift VIRUS verlieh ihm 2007 für seine Mitwirkung im Film Auf bösem Boden[12] den Titel „Newcomer-Killer des Jahres“.[13]

Rakkola gründete die Theatergruppe Zenith Productions,[14] die sich vor allem mit sozial- und gesellschaftspolitischen Themen beschäftigt.[15] Unter seiner Regie produzierte er mit Zenith Productions auch von 2015 bis 2024 experimentelles multikulturelles Sommertheater im Innenhof des Palais Schönborn.[16][17]

Neben seiner Arbeit als Schauspieler und Regisseur übte Rakkola stets auch Lehrtätigkeiten im Bereich Körpersprache und Bewegungslehre mit Schwerpunkt auf der Grotowski-Methode aus. Unter anderem unterrichtete er an der diverCITYLAB Akademie[18][19] in Wien, der Sibelius Akademie in Helsinki sowie in Ägypten und Frankreich.[4] 2007 begann er als Lehrer für Körpersprache und Körper-Dramatikprojekte an Österreichs ältester privater Theaterschule, der Schauspielschule Krauss in Wien.[20][21]

Gelegentlich wirkt er als Sänger und Conférencier beim Tango Mononen Orchester in Wien mit.[22][23]

Ausgewählte Theaterarbeiten

Ausgewählte Filmografie (Film und TV)

Auszeichnungen

  • 2024 Nominierung Nestroy-Preis in der Kategorie „Beste Off-Produktion“ für „Minihorror“ (Ensemblemitglied, Rolle Mini; von Barbi Marcović, Inszenierung Aslı Kışlal, Koproduktion diverCITYLAB und Theater am Werk)
  • Seppälä, Riitta; Tainio, Ilona: Suomen teatterit ja teatterintekijät – Yhteisö- ja henkilohakemisto. Suomen Teatterijärstejöjen Keskusliiton julkaisu. Helsinki: Tammi, 1993. ISBN 951-31-0236-X, S. 360–361. (finnisch)
  • Teatterin tiedotuskeskus, Like Kustannus (Hrsg.): Teatterit ja teatterintekijät 2005 / I Thalias tjänst. Helsinki: Like, 2005. ISBN 952-471-629-1, S. 560. (finnisch)
  • Kari Rakkola Internet Movie Database (IMDb) (englisch)
  • Kari Rakkola diverCITYLAB

Einzelnachweise

  1. Kari Rakkola - Schauspieler - CASTFORWARD | e-TALENTA. Abgerufen am 2. September 2025.
  2. sirene Operntheater :: Rakkola, Kari. Abgerufen am 9. September 2025.
  3. Théâtre Corporel & Mime Corporel. In: yves-lebreton.com. Abgerufen am 2. September 2025.
  4. a b c Kari Rakkola. In: sirene Operntheater. Abgerufen am 9. September 2025.
  5. a b Marita Vihervuori: Hautakivi vaihtui pantomiimiin. In: Helsingin Sanomat. 12. Januar 2008, abgerufen am 9. September 2025 (finnisch).
  6. Riitta Seppälä, Ilona Tainio: Suomen teatterit ja teatterintekijät – Yhteisö- ja henkilohakemisto. Suomen Teatterijärstejöjen Keskusliiton julkaisu. Tammi, Helsinki 1993, ISBN 951-31-0236-X, S. 360–361.
  7. Teatterin tiedotuskeskus, Like Kustannus (Hrsg.): Teatterit ja teatterintekijät 2005 / I Thalias tjänst. Like, Helsinki 2005, ISBN 952-471-629-1, S. 560.
  8. Odeon Theater |. Abgerufen am 2. September 2025 (österreichisches Deutsch).
  9. Erwin Piplits: Serapionstheater. Verwandlung und Wirklichkeit. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-205-98955-4, S. 333.
  10. Erwin Piplits: Serapions Fabel. Universelle Theaterarbeit seit 1973. Theaterverein Odeon, Wien 2013, ISBN 978-3-200-03275-0, S. 217.
  11. Kari Rakkolasta tuli Itävallassa pahan perikuva. In: Helsingin Sanomat. Sanoma Oy, abgerufen am 26. April 2025.
  12. Auf bösem Boden. In: imdb.com. Abgerufen am 2. September 2025.
  13. Josef Zorn: Kari Rakkola ist der österreichische Udo Kier und hat mit Larissa gewrestelt. In: VICE. 30. Mai 2014, abgerufen am 2. September 2025 (amerikanisches Englisch).
  14. Verein Zenith Productions für Theater und Musik. In: Basis.Kultur. Abgerufen am 2. September 2025.
  15. Cornelia Stahl: „Eine Form von Gehirnlosigkeit, die sich da ausbreitet“. In: MALMOE. 27. September 2018, abgerufen am 2. September 2025.
  16. „Und am Ende singt die Amsel ihr Abendlied“. In: Volkskundemuseum. 2024, abgerufen am 30. August 2025.
  17. Heinz Wagner: Gemeinsam sind wir stark – und pfeifen auf den König. In: KiJuKu. 10. Juli 2024, abgerufen am 30. August 2025.
  18. ABOUT:diver­CITY­LAB. In: diverCITYLAB. Abgerufen am 2. September 2025.
  19. Kari Rakkola. In: diverCITYLAB. Abgerufen am 9. September 2025.
  20. Team. In: Schauspielschule Krauss Wien. Abgerufen am 30. August 2025.
  21. Clara Lou Kindel: In der Traumfabrik: Der harte Weg auf die Bühne und vor die Kamera. In: Call. 8. August 2023, abgerufen am 2. September 2025.
  22. Tango Mononen Theatral. In: Tunnel Vienna Live. Abgerufen am 30. August 2025.
  23. Tango Mononen Theatral – Ein Liederabend mit finnischem Tango, Pathos und Humor. In: Tunnel Vienna Live. Abgerufen am 9. September 2025.
  24. Emilia: Urheat on näytelmä hyvistä asioista. In: Seinäjoen kaupunginteatteri. 27. Oktober 2010, abgerufen am 30. August 2025 (finnisch).
  25. Die Reichsgründer oder das Schmürz. In: Theater Scala – Ein Theater der TZF-Theaterbetriebe. Abgerufen am 30. August 2025.