Kapuzenfaulvogel
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Kapuzenfaulvogel | ||||||||||
| Systematik | ||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
| Malacoptila rufa | ||||||||||
| (Spix, 1824) |

Der Kapuzenfaulvogel, auch Rostroter Faulvogel genannt, (Malacoptila rufa), Syn. Bucco rufus, ist eine Vogelart aus der Familie der Faulvögel (Bucconidae).[1][2]
Der Vogel kommt in Bolivien, Brasilien und Peru vor etwa von der Mündung des Amazonas weit westlich bis Nordbolivien und Nordostperu.
Der Lebensraum umfasst immergrünen Wälder im Tiefland, sowohl Terra Firme als auch Várzea, lediglich im Nordosten Perus ist der Vogel wohl nicht auf Terra Firme anzutreffen, wo der Weißbrust-Faulvogel (Malacoptila fusca) vorkommt.[3][4]
Der Artzusatz kommt von lateinisch rufus ‚rötlich‘.[5]
Merkmale
Die Art ist 18 cm groß und wiegt zwischen 36 und 44 g, sie wirkt großköpfig mit langem kräftigem Schnabel. Im Gegensatz zu anderen Faulvögeln ist dieser nicht kräftig gestrichelt. Kopfkappe und Ohrdecken sind grau mit schmaler Strichelung, die Zügel bilden einen großen, abgesetzten rotbraunen Fleck, ein breites rotbraunes Halsband zieht unterhalb der Ohrdecken bis zum Schnabel. Die Oberseite ist braun und geht in das rotbraun des Nackens über, Rumpf, Flügel und Schwanz sind braun, an den Oberschwanzdecken wärmer braun. Die Unterseite ist blass gelbbraun, dunkler und brauner an der Brust mit einem schmalen weißen halbmondartigen Brustband, heller und weißer am Bauch.
Die Iris ist dunkelbraun oder dunkelrot, der Schnabel ist lang und leicht abwärts gebogen, der Oberschnabel ist dunkelgrau oder schwarz, bläulich um die Nasenlöcher herum, der Unterschnabel ist blaugrau mit schwarzer Spitze. Die Beine sind blass graubraun bis olivgrau. Jungvögel sind etwas blasser und matter gefärbt.
Der auch abschnittsweise im Verbreitungsgebiet vorkommende Weißbrust-Faulvogel (Malacoptila fusca) ist deutlich anders gefiedert: die Oberseite dunkelbraun mit kräftiger Strichelung, die gelbbraune Unterseite ist auch grau gestrichelt oder gefleckt, auch fehlt der Fleck an den Zügeln und der Schnabel ist überwiegend orange. Im Südwesten des Amazonasbeckens kann auch der Halbring-Faulvogel (Malacoptila semicincta) mit vorkommen, er hat eine orangefarbenes Nackenband, das aber nicht an die Kopfseiten heranreicht, ansonsten ist dieser Faulvogel kräftig gestrichelt m,it weitgehend orangefarbenem Schnabel.[3][4]
Geografische Variation
Es werden folgende Unterarten anerkannt:[1][3][6][7]
- M. r. rufa (Spix, 1824), Nominatform – Nordostperu, Ostbolivien und Westbrasilien, südlich des Amazonas, östlich bis zum Westufer des Rio Madeira
- M. r. brunnescens J. T. Zimmer, 1931[8] – Östliches Amazonasbecken in Brasilien, südlich des Amazonas, östlich des Rio Madeira, Kopfoberseite wesentlich dunkler grau mit schwärzlichen Federspitzen, deutlich kräftiger gestrichelt mit weißen Federkielen, Zügel etwas blasser rötlich, Nackenband etwas heller und stärker abgesetzt gegen den etwas brauneren und weniger rötlichen Rücken; Oberschwanzdecken und Schwanz weniger rötlich, weißer Brustfleck zur Unterseite hin grau abgegrenzt, Schnurrhaare am Unterschnabel weniger weißlich, mehr gelbbraun, Unterflügeldecken weniger ockerfarben, gesamte Unterseite weniger rötlich, mehr graubraun.
Stimme
Der Gesang wird als langer, abfallender, wohlklingender Triller beschrieben, nicht unterscheidbar von dem des Weißbrust-Faulvogels (Malacoptila fusca) und Halbring-Faulvogels (Malacoptila semicincta). Der Alarmruf ist ein dünnes „seeeee“ und aufgeregtes „trr'r'r'r'r-SHEEAH trr'r'r'r'r-SHEEAH trr'r'r'r'r-SHEEAH...“[3]
Lebensweise
Die Art ist ein Standvogel, monogam, ist mitunter in Gemischten Jagdgemeinschaften zu finden, folgt auch gelegentlich Wanderameisen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten. Die Brutzeit ist nicht bekannt, das Nest wird als Tummel im Boden angelegt.[3]
Gefährdungssituation
Der Bestand gilt als „nicht gefährdet“ (Least Concern).[9]
Literatur
- J. B. Spix: Bucco rufus. In: Avium species novae, quas in itinere per Brasiliam annis MDCCCXVII-MDCCCXX (etc.), Band 1, S. 52, 1824, Biodiversity Library
Weblinks
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Kapuzenfaulvogel (Malacoptila rufa)
- Kapuzenfaulvogel (Malacoptila rufa) auf eBird.org
- Oiseaux.net
- Datazone.Birdlife
- Macaulay Library Multimedia
- Malacoptila rufa im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 26. Januar 2025.
- Peruaves
Einzelnachweise
- ↑ a b [1], in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 26. Januar 2025.
- ↑ P. H. Barthel, C. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Die Vögel der Erde - Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen, 3. ergänzte Auflage, 2022, PDF
- ↑ a b c d e T. S. Schulenberg und G. M. Kirwan: Rufous-necked Puffbird (Malacoptila rufa), version 1.0. In: T. S. Schulenberg (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Malacoptila rufa
- ↑ a b Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, 2007, ISBN 978-0-691-04915-1
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ IOC 15.1 Jacamars, puffbirds, barbets, toucans, honeyguides
- ↑ AviList Core Team. 2025. AviList: The Global Avian Checklist, v2025. AviList.v2025
- ↑ J. T. Zimmer: Malacoptila rufa brunnescens. In: American Museum Novitates, Band 500, S. 3, 1931, Digitallibrary
- ↑ Malacoptila rufa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 2025-August-26.