Kantstraße 2 (Weimar)

Die Villa Kantstraße 2 ist ein denkmalgeschütztes Wohnhaus mit Gartenanlage in der Südstadt von Weimar. Sie steht am östlichen Ausgang der Kantstraße als ein charakteristisches Beispiel der Architektur der Reformbewegung vor dem Ersten Weltkrieg.

Zur Bauzeit hieß die Kantstraße Johann-Albrecht-Straße, benannt nach Johann Albrecht Herzog von Mecklenburg-Schwerin (1857–1920).^[1] Die Villa wurde 1912/13 im Auftrag des Oberbaurates Hermann Eggert nach den Entwürfen von Bruno Röhr errichtet. Der eingeschossige Backsteinbau ist vollständig unterkellert und einheitlich verputzt. Mehr als 20 Meter ist er von der Straßenflucht zurückgesetzt, was ihn im Zusammenwirken mit der Gartenbepflanzung eine besondere Wirkung entfalten lässt. Durch das hohe mit Gauben besetzte und mit einem Dachreiter in der Mitte bekrönte Mansardwalmdach, das mit Biberschwänzen gedeckt ist, wird die kubische Grundform des Gebäudes betont. Diese wird an der Südseite durch einen mittig angeordneten ovalen Vorbau mit Austritt aus dem Dachgeschoss durchbrochen. Der nach Norden hinweisenden Rückseite ist ein kurzer Seitenarm angefügt, wo sich der mit einer Säulenportikus versehene Hauseingang befindet. Die Innenausstattung mit Dielen, Parkettfußböden, Bleiverglasung und Türen ist unverändert erhalten geblieben. In der nördlichen Grundstücksmauer befindet sich ein Wandbrunnen.^[2]

1. ↑ Gitta Günther, Rainer Wagner: Weimar. Straßennamen. RhinoVerlag, Ilmenau 2012, S. 86. ISBN 978-3-939399-49-0
2. ↑ Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar, Bd. 4.2.: Stadterweiterung und Ortsteile, E. Reinhold Verlag, Erfurt 2009, S. 767 f.

50.96946311.332942Koordinaten: 50° 58′ 10,1″ N, 11° 19′ 58,6″ O