Kürenzer Schlösschen

Kürenzer Schlösschen

Daten
Ort Trier-Kürenz
Bauherr Alexandre François Bruneteau de Sainte Suzanne
Baujahr 1810
Koordinaten 49° 45′ 36,9″ N, 6° 39′ 47,5″ O

Das Kürenzer Schlösschen ist ein ehemaliger Gutshof in Trier im Stadtteil Kürenz.

Geschichte

Das Schlösschen wurde 1810 vom Präfekten des Saardepartements Alexandre François Bruneteau de Sainte Suzanne unter Einbeziehung älterer Bausubstanz errichtet. Der Präfekt wohnte dort bis 1814.[1] 1887 wurde ein Turm im Stil der Neorenaissance angebaut. Zum Komplex gehören auch der Landschaftsgarten mit seinem alten Baumbestand, eine Orangerie und ein Teehaus sowie die erhaltenen Teile der Ummauerung.[2] Mitte des 19. Jahrhunderts war der bedeutende Historiker und Bauforscher Ferdinand de Roisin (1805–1876) Bewohner, gefolgt von einem Zweig der luxemburgischen Industriellenfamilie Servais. Von 1932 bis 1950 gehörte der Trierer Gartenbaudirektor Gottfried Rettig (1902–1986) zu den Bewohnern. Der Niedergang des Baugewerbes setzte in der Nachkriegszeit ein, als die Stadt quartierte daraufhin die Einquartierung obdachloser Familien in das Anwesen, das sie zuvor, samt Park, im Jahr 1955 für 95.000 Mark erworben hatte. Nichtsdestotrotz verfiel das Anwesen zunehmend. Im Jahr 1966 wurden der linke Teil des Schlösschens sowie die ebenfalls baufälligen Stallungen auf der rechten Seite abgerissen, was zwei Drittel der historischen Bausubstanz entsprach. Das verbliebene Drittel wurde 1977 in Privatbesitz überführt.[1] In den Jahren 1995 bis 2000 wurde das Anwesen von Axel Haas einer umfassenden Erneuerung und Ergänzung unterzogen. Im Jahr 2016 wurde das Anwesen von Haas an eine Unternehmerfamilie aus einem kleinen Dorf im Landkreis Trier-Saarburg veräußert.[3]

Beschreibung

Der Schlosspark Kürenz umrahmt das 1715 Quadratmeter große Grundstück des Kürenzer Schlösschen. Die Wohn- und Nutzfläche beträgt 550 Quadratmeter, wovon das Haupthaus ca. 355 Quadratmeter[4] ausmacht. Zusätzlich gibt es ein kleines Gästehaus mit Schlafzimmer, kleiner Küche und Wohn-/Essbereich.[3] Das Schlösschen ist ein kubischer Mansardwalmdachbau.

Literatur

  • Hiltrud Holzberger: Das Kürenzer Schlößchen In: Neues Trierisches Jahrbuch. 34 (1994), S. 143–162.
Commons: Kürenzer Schlösschen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Herrschaftlich wohnen für 2,3 Millionen Euro - 200 Jahre altes Kürenzer Schlösschen steht zum Verkauf. In: Trierischer Volksfreund. 7. September 2015, abgerufen am 7. Juli 2025.
  2. Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
  3. a b Christian Kremer: Wohnen im Stadt-Landgut: Steht für 3,3 Millionen zum Verkauf: Ein Besuch im Kürenzer Schlösschen (Fotos). 7. Juli 2025, abgerufen am 7. Juli 2025.
  4. Kürenzer Schlösschen: Herrschaftliches und exklusives Wohnen in TOP-Lage! In: Herres Immobilien. Abgerufen am 7. Juli 2025.