Kühler Kopf, heißes Herz, saubere Hände
| Film | |
| Titel | Kühler Kopf, heißes Herz, saubere Hände |
|---|---|
| Produktionsland | DDR |
| Erscheinungsjahr | 1967 |
| Länge | 100 Minuten |
| Produktionsunternehmen | Ministerium für Staatssicherheit |
Kühler Kopf, heißes Herz, saubere Hände ist ein Propagandafilm des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS) von 1967.
Inhalt
Der Film stellt die Entwicklung in der SBZ/DDR seit 1945 und die kontinuierlichen westlichen Störungsversuche dagegen dar. Dabei werden einige Ereignisse wie die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen 1948, die Gründung der DDR 1949, der Aufstand vom 17. Juni 1953, die Niederschlagung des Volksaufstandes in Ungarn 1956 und der Bau der Berliner Mauer 1961 aus der Sicht der Staatssicherheit beschrieben. Es wird außerdem über Aktivitäten von westlichen Agenten und die Abwehrmaßnahmen dagegen berichtet. Dabei wird über die MfS-Agenten Horst Hesse und Rolf Ebeling berichtet, die als Doppelagenten Informationen über den US-Geheimdienst CIA ermittelten.
Die Grundaussagen des Films sind stark propagandistisch geprägt: Während im Osten ein neues friedliches Deutschland für die Millionen statt für die Millionäre aufgebaut werde, entstehe im Westen eine erneute faschistische Diktatur, die mit Hilfe von Hitlers Generälen (wie dem Geheimdienstchef Gehlen) diesen friedlichen Aufbau zerstören wolle. Der Mauerbau 1961 sei zum Beispiel eine letzte Schutzmaßnahme gegen einen drohenden militärischen westdeutschen Einmarsch in die DDR gewesen, und Propagandaballons mit Flugblättern aus West-Berlin in die DDR seien zu verurteilen, auch weil sie die Sicherheit im Flugverkehr und damit Menschenleben gefährden würden, ebenso wie die Gase in den Ballons bei ihrer Landung Brände und weitere Schäden auslösen könnten…
Hintergründe
Kühler Kopf, heißes Herz, saubere Hände ist „einer der wenigen überlieferten abendfüllenden Propagandafilme des MfS“.[1] Die meisten Filmszenen waren aus DEFA-Dokumentar- oder Spielfilmen, wie KgU – Kampfgruppe der Unmenschlichkeit (1955), Agenten im Schatten einer Partei (1957) und For eyes only (1963), übernommen. Der Filmtitel ist ein Zitat von Feliks Dzierzynski, dem Gründer der sowjetischen Geheimpolizei.[2]
Der Film wurde 2009 im Berliner Zeughauskino und 2022 im Kino Krokodil in Berlin gezeigt.[3] Er wurde von der Stasi-Unterlagenbehörde in deren Mediathek öffentlich zugänglich gemacht, das Original befindet sich im Filmarchiv des Bundesarchives, eine weitere Kopie beim Goethe-Institut.[4]
Auszüge aus diesem Film wurden in der Dokumentation Zeitzeugengespräch Horst Hesse (2012) verwendet, sie wurden auch in mehreren Publikationen über diesen MfS-Agenten erwähnt.[5][6]
Weblinks
- Kühler Kopf, heißes Herz, saubere Hände Stasi-Mediathek, mit Film, Inhalt und Transkript des gesprochenen Textes
- Kühler Kopf, heißes Herz, saubere Hände youtube
- Verzeichnis der Filme und Videos des Ministeriums für Staatssicherheit BStU Archivbestände, S. 81 (PDF; 1,6 MB), mit archivalischen Angaben
- Kühler Kopf, heißes Herz, saubere Hände Filmportal
Einzelnachweise
- ↑ Kino der Geheimdienste Zeughauskino, 2009, S. 38 (PDF; 1,0 MB), mit einigen Hintergrundinformationen, bezeichnete ihn als einen der wenigen längeren erhaltenen Schulungsfilme des MfS, die anderen wurden in den 1980er Jahren gedreht
- ↑ Tschekistische Grundsätze Berliner Mauer; Tschekist sein kann nur ein Mensch mit kühlem Kopf, heißem Herzen und sauberen Händen. Er muss sauberer und ehrlicher als irgendwer – er muss so klar wie ein Kristall sein; vgl. auch Ehrenmedaille DDR-Museum, , der erste Satz war in Ehrenmedaille F. Dzierzynski eingraviert
- ↑ 77 Jahre Kriegsende in Berlin Kulturforum östliches Europa, 2022, (in Auszügen)
- ↑ Kühler Kopf, heißes Herz, saubere Hände Goethe-Institut, mit kurzen Inhaltsangaben
- ↑ Zeitzeugengespräch Horst Hesse DEFA-Stiftung
- ↑ Rolf Stöver, Zuflucht DDR. Spione und andere Übersiedler, Beck, München 2009, S. 250, erwähnte diesen Film