Leeden-Viadukt bei Kunzendorf

Leeden-Viadukt bei Kunzendorf
Leeden-Viadukt bei Kunzendorf
Leeden-Viadukt bei Kunzendorf
Leeden-Viadukt bei Kunzendorf
Offizieller Name Leeden-Viadukt bei Kunzendorf
Nutzung Eisenbahn
Ort Nowa Ruda
Unterhalten durch Dolny Śląsk
Konstruktion Fachwerkbrücke
Gesamtlänge 186
Anzahl der Öffnungen 5
Baubeginn 1879
Fertigstellung 1880, 1950
Zustand 1945 gesprengt, 1950 wiederaufgebaut
Lage
Koordinaten 50° 36′ 7″ N, 16° 31′ 21″ O
Leeden-Viadukt bei Kunzendorf (Niederschlesien)
Leeden-Viadukt bei Kunzendorf (Niederschlesien)

Das Leeden-Viadukt bei Kunzendorf, auch Köpprichtalbrücke[1], war eine Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Kłodzko–Wałbrzych bei Neurode in Niederschlesien. Sie wurde am 8. Mai 1945 gesprengt.

Beschreibung

Die Pfeiler des Viadukts waren im gleichen Stil gebaut wie die Mölketalbrücke und das Schwarzbachgrundviadukt. Der Gleisverlauf ist leicht nach Nordostnord gekrümmt. Die südöstlichen Fachwerkträger hatten, ebenso wie die der Mölketalbrücke und des Schwarzbachgrundviadukts, zusätzliche Fischbauchträger. Diese waren bei den nordöstlichen Fachwerkträgern aufgrund von verbesserter Bauweise nicht mehr erforderlich.

Geschichte

Die Fachwerkbrücke wurde von 1879 bis 1880 gebaut. Zunächst erhielt sie nur fünf schmiedeeiserne Fachwerkträger auf der Nordseite, da die Bahnstrecke zunächst nur eingleisig betrieben wurde. 1910 kamen fünf weitere stählerne Fachwerkträger auf der Südseite hinzu, als die Bahnstrecke zweigleisig ausgebaut wurde.[2]

Sprengung

Am 8. Mai 1945 wurde das Leeden-Viadukt bei Kunzendorf gesprengt. Einige Tage zuvor war ein Sonderzug auf einem nahen Abstellgleis eingetroffen. Männer der SS waren darin und blieben einige Tage am Zug. Am Morgen des 8. Mai 1945 wurden die Männer plötzlich aktiv. Lautsprecherwagen warnten die Bevölkerung und riefen dazu auf, die Fenster zu öffnen, um dem Zerspringen der Scheiben vorzubeugen, da eine Sprengung erwartet werde. Dann erfolgte die Sprengung der Eisenbahnbrücke. Die Bahnstrecke war somit unterbrochen.[3][4]

Neubau

Nach dem Krieg war die Bahnstrecke zwischen Neurode und Centnerbrunn unpassierbar. Die polnische Verwaltung ließ daher eine provisorische Holzbrücke errichten, die etwa fünf Jahre halten sollte. Um den späteren Bau einer stabilen Brücke nicht zu behindern, entstand sie neben der ursprünglichen Trasse. Im Mai 1946 fand die erste Probefahrt statt und im Mai 1950 wurde schließlich eine feste, zunächst eingleisige Brücke in Betrieb genommen.[5]

Commons: Leeden-Viadukt bei Kunzendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Der Eulengebirgsfreund. Nr. 10, 6. Jahrgang, 1. Oktober 1913, S. 97.
  2. Der Gebirgsbote Glatz vom 12. Juli 1910, S. 1.
  3. Erinnerungen an meine Heimat. (PDF), auf kreis-reichenbach.de
  4. Eberhard Völkel, Rita Völkel: Ludwigsdorf im Eulengebirge, ISBN 978-3-9801542-4-6, S. 227.
  5. Beiträge zur Geschichte Der Grafschaft Glatz (Schlesien) | Eine faszinierende Gebirgsbahn | Die schlesische Gebirgsbahnstrecke Glatz – Dittersbach (Waldenburg), auf volpersdorf.de