Königsbronnhof

Königsbronnhof
Gemeinde Rudersberg
Koordinaten: 48° 54′ N, 9° 30′ O
Postleitzahl: 73635
Vorwahl: 07183
Karte
Lage des Königsbronnhofs in der Gemeinde Rudersberg
Ansicht von Andreas Kieser aus dem 17. Jahrhundert (1686)
Ansicht von Andreas Kieser aus dem 17. Jahrhundert (1686)

Der Königsbronnhof ist ein zur Gemeinde Rudersberg gehörender Weiler[1] im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis.

Geographische Lage

Der kleine Weiler mit seinen etwa 30 Gebäuden liegt auf einer gerodeten Hochebene, welche die Wasserscheide zwischen den Flusssystemen der Weißach im Norden, der Wieslauf im Nordosten und dem Buchenbach im Südwesten bildet. Umliegende Ortschaften sind Wattenweiler, Kallenberg, Oberdorf, Rudersberg, die Ortschaften der Gemeinde Berglen sowie Allmersbach im Tal mit Heutensbach (im Uhrzeigersinn). Östlich des Königsbronnhofs liegen die Wüstungen Commenthurhof und Rodmannsweiler.

Geschichte

Die Herkunft des Ortsnamens ist unklar. Nach dem Ortsnamenforscher Lutz Reichardt handelt es sich um einen so genannten Ereignisnamen mit der Bedeutung „Hof an dem Brunnen, aus dem der König getrunken hat“.[2] Offenbar war der durch den Königsbronnhof verlaufende Höhenweg ein wichtiger Handels- und Heerweg, der von der Burg Alt-Winnenden bis nach Laufen am Kocher führt. Von der Burg Kranzberg führt der Weg weiter nach Osten und stellt Verbindung zur Kohlenstraße im Limpurger Land her. Erstmals erwähnt wurde der Königsbronnhof in einem Urbar im Jahre 1444 als Küngsprun. Weitere Namensvarianten sind Kungsprunnen (1459),[1] Küngßbronn (1501), Königsbronn (1536) und Kingichsbronn (1555).[2] Der Ort gehörte zu dem Augustiner-Chorherrenstift Backnang, während der benachbarte Commenthurhof zum Deutschen Orden gehörte. 1569 bestand Königsbronn aus zwei Bauernhöfen. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Region schwer in Mitleidenschaft gezogen; der Commenthurhof und Rodmannsweiler wurden zerstört und aufgegeben. Im Forstlagerbuch von Andreas Kieser erscheint der Ortsname erstmals als Königsbronnerhoff. In der Folgezeit änderte sich der Ortsnamen nur noch geringfügig.

Sehenswürdigkeiten

Östlich des Königsbronnhofs befindet sich die so genannte Friedenseiche. Die mächtige Stieleiche wurde wohl nach dem Westfälischen Frieden 1648 gepflanzt. sie weist eine Höhe von etwa 19 Metern und einen Umfang von etwa 6 Metern auf.[3]

Sonstiges

Durch den Ort führen der Stromberg-Schwäbischer-Wald-Weg (Hauptwanderweg HW 10) und der nach dem Naturschützer Georg Fahrbach (1903–1976) benannte Georg-Fahrbach-Weg, der Ingelfingen-Criesbach mit Stuttgart-Uhlbach verbindet.

Einzelnachweise

  1. a b Königsbronnhof - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 7. September 2025.
  2. a b Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Rems-Murr-Kreises. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1993, S. 192.
  3. Stieleiche 'Friedenseiche' neben der Straße von Rudersberg nach Allmersbach in Rudersberg, Baden-Württemberg, Deutschland. Abgerufen am 7. September 2025.