Justin Henrich Foeckler
Justin Henrich Foeckler (gest. 17. Oktober 1743 in Eichelborn)[1] war in Weimar von 1728 bis 1743 Oberbibliothekar an der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek und Pagenhofmeister.
Leben
Foeckler war Sohn des Pfarrers Christian Foeckler in Niederroßla und der Anna Margaretha Foeckler, geb. Velthem. Er kam nach der Entlassung von Johann Matthias Gesner, der 1728 wegen Misshelligkeit mit dem Herzog seinen Posten räumen musste als dessen Nachfolger auf diesem Posten. Ab 1730 führen die Akten Foeckler als Pagenhofmeister.[2] Im Vergleich zu seinem Vorgänger Gesner galt Foeckler als kein großer wissenschaftlicher Geist. Er war wohl ein ziemlich reiner Verwalter der Bibliothek. Nennenswerte Initiativen zum Aufbau der Bibliothek und ihrer Bestände bzw. deren Organisation gingen von ihm nicht aus. Es folgte eine Phase der Stagnation, ja die Bibliothek verkam förmlich. Es kam sogar zwischen 1743 und 1748 zur Versiegelung der Bibliothek.[3] Nach seinem Tode verzichtete der Herzog Ernst August sogar auf die Einstellung eines Bibliothekars, obwohl Bewerbungen vorlagen.[4] Die Wiederaufnahme des Bibliotheksbetriebes erfolgte nach dem Tod des Herzogs Ernst August. Im Jahre 1748 wurde Gerhard Andreas Müller nach der Entsiegelung der Bibliothek deren Direktor. Sein literarischer Nachlass umfasst im Wesentlichen Huldigungsschriften auf die herzogliche Familie bzw. Schriften aus Anlass von Sterbefällen derselben.[5]
Foecklers Nachlass befindet sich im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Angabe nach der Nachlassdatenbank auf nachlassdatenbank.de
- ↑ Art. Bibliothekare, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 42 f. Hier S. 42.
- ↑ Bibliothek und Wissenschaft, Band 15, Harrassowitz. 1981, S. 19.
- ↑ Miriam von Gehren: Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar. Zur Baugeschichte im Zeitalter der Aufklärung. Böhlau Verlag, Weimar 2013, S. 74. ISBN 978-3-412-20960-5.
- ↑ Schriften von Föckler auf opendata.uni-halle.de
- ↑ Handbuch der historischen Buchbestände. Thüringen S-Z., S. 127.