Julius Goldschmidt (Unternehmer)

Julius Goldschmidt (geboren 26. September 1884 in Eldagsen; gestorben 11. Februar 1936 in Zürich) war ein deutscher Unternehmer und Gründer der ADREMA-Adressiermaschinenfabrik.

Leben

ADREMA-Adressiermaschine im Bankmuseum Luxemburg

Julius Goldschmidt war ein Sohn des Manufakturwarenhändler Markus Goldschmidt und der Lina Bacharach, er hatte fünf Geschwister. Ein älterer Bruder war der spätere Bankier Jakob Goldschmidt.

Goldschmidt entwickelte nach einer technischen Ausbildung ein Verfahren zur maschinellen Adressierung. Die verwendeten Metallplatten mit der Adressangabe wurden durch Metallreiter und Nocken elektromechanisch sortierbar gemacht, woraus das ADREMA-System entstand. Im Jahr 1924 verlegte Goldschmidt seinen im Jahr 1913 für die Produktion der Maschinen gegründeten Betrieb nach Berlin-Moabit (Straße Alt-Moabit 62/63).[1]

Das Unternehmen wuchs rasch und hatte 1930[2] bereits mehr als eintausend Beschäftigte. – Goldschmidts Sekretärin war zeitweise Grete Bloch, die später auch Prokura erhielt. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Goldschmidt 1935 im Rahmen der Arisierung gezwungen, das Unternehmen an die Mercedes-Büromaschinenwerke AG in Zella-Mehlis zu verkaufen. Er emigrierte samt Familie in die Schweiz, wo er wenig später starb.

Goldschmidt war mit Erna Bauer (1897–?) verheiratet, sie hatten drei Kinder.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Einwohner > „Adrema“, Maschinenbau-Ges. m. b. H., Alt-Moabit 62 und 63, NW 87; Geschäftsführer Julius Goldschmidt. In: Berliner Adreßbuch, 1926, Teil I, S. 15.
  2. Straßen von Berlin > Alt-Moabit 62.63 > „Adrema“, Maschinenbau Ges. m. b. H. In: Berliner Adreßbuch, 1930, Teil IV, S. 23.